... für Leute, die gerne einen Hahn halten würden, aber keine Küken wollen: Der Sebright- Hahn...
Ich werde das ganze natürlich noch weiter verfolgen, aber was sich letzten Herbst schon abgezeichnet hat, hat sich jetzt im Mai weiter bekräftigt.
Und zwar hatte ja letztes Jahr Ende September unsere Zwerg- Brakeline beschlossen, zu brüten. Obwohl spät im Jahr, liessen wir sie, und legten ihr Eier von ihr, von der Lohmann- Braunen und von der Zwerg- Rheinländerin unter. Schieren nach 14 Tagen erbrachte: Alles taub. Sie war immer noch am glucken, so packten wir die nächste Ladung gleicher Ingredienz unter, schieren nach 10 Tagen, wieder alle Eier taub.
Danach liessen wir es dann sein, auch weil es auf November zuging...
So...
Dies Jahr hat sich ganz unverdrossen die seinerzeit adoptierte "Ziehtochter" der Brakeline entschlossen zu glucken, unsere Zwerg- Wyandotte.
Als wir sie breit und girrend vorfanden, hatte sie bereits drei (frische) Eier unter, eine gleichmäßige Mischung von Lohmann Brauner, Zwerg- Brakeline und Zwerg- Rheinländerin. Ich packte dann also die fünf vorhandenen Sebright- Eier mit drunter, und das Schieren gestern erbrachte:
Die Eier der größeren Hennen wieder alle unbefruchtet, während vier der fünf Sebright- Kullerchen bewohnt sind.
So kriegt also der Sebrighthahn trotz momentan gut und erfolgreich fliessender Hormone die größeren Hennen zwar vielleicht besprungen, aber nie im Leben befruchtet, weil er einfach nicht an den Ort des Geschehens drankommt. Umso interessanter, als das dem Sebright- Althahn nun sein jung erwachsener Sohnemann zur Seite steht, die Damen über 800 Gramm also auch von zwei virilen Sebrighthähnen nicht geknackt werden können.
Daraus ergibt sich für mich nun folgende reizvolle Konsequenz:
Es wollen ja viele Hühnerhalter eigentlich schon gerne einen Hahn haben, nehmen aber keinen, weil sie auf keinen Fall Nachwuchs wollen... Da sollte ich mir doch die Idee mit den Sebrighthähnen echt patentieren lassen!
Die haben nämlich alle Vorzüge eines Hahnes: Passen auf die Ladys auf, holen sie vom Eierlegen ab, Futter überlassen, Revierverteidigung, alles haargenau wie bei den großen Gockels, und dazu noch kriegen sie keine Hennen über 800 Gramm Gewicht befruchtet!
Zudem treten Sebrighthähne (finde ich) echt bedeutend weniger als so der herkömmliche Haushahn mit männlicher Gefiederausprägung.
Die haben also noch mehr Vorteile:
- durch geringes Gewicht keine nennenswerten Gefiederschäden bei der Henne
- bei bereits aus Erfahrung klugen Hähnen unterbleibt das Treten zu großer Hennen offenbar ganz
- wacht, futterlockt etc. pipapo genau wie ein Großer
Man hat also quasi alle Vorteile eines Hahnes ohne dessen größte "Nachteile", wenngleich Sebrighthähne genau wie viele Kleinsthunde an extremer Selbstüberschätzung leiden können, und wie Terminator gerne mal Herrchen, Frauchen oder Besuch aufmischen wollen...
Was meint ihr dazu?
Mit Bantam habe ich leider keine Erfahrung. Größentechnisch gilt für die sicher dasselbe, indessen sind das aber auch "richtige" Hähne, und keine so damenhaft gekleideten wie die Sebright, was sich eventuell im Sexualtrieb äußern kann...
Wenn wir unsere Brutmaschine haben, lege ich mal 20- 30 Eier der Mädels von Pippin und Cisco unter. ohne natürlich Eier der Sebrighthenne, und wenn die auch alle Mann unbefruchtet sind, dann sind Sebrighthähne wirklich die Gockel der Wahl, wenn einer bei seinen "großen" Zwerg- oder normalen Hennen 'nen Hahn, aber keine Küken will!
Grüße, Andreas
PS: Gegenteilige Erfahrungen interessierten mich natürlich auch (am besten mit Foto, damit ich weiß, wie Sebright- Mixe aussehen ^^)
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