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Thema: Bayern

  1. #61

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    ich bin warscheinlich auch so eine Tierschützer-Tüddeltant wie Landei.

    Kein Tierhalter der Tiere und nicht Produktioneinheiten wie in der Massentierhaltung hält braucht sich Gedanken über eine Desinfektionsschleuse etc. machen. Einen normalen Stall dicht zu bekommen geht nämlich gar nicht, da kommt nämlich Luft durch Fenster und Tageslicht rein. Manche Tiere dürfen sogar nach draußen, igitt da sind besonders viele Keime. und komischerweise leben solche Tiere ganz gut.
    Und wenn diese Tiere jetzt eingesperrt werden müssen tretten halt die Nebenwirkungen der engen Haltung auf:
    Stress, Keimdruck, etc. Aber kein Wunder, dass man sich dann erst informieren muß.

    Natürlich ist aber richtig dass jeder wissen sollte wie man einen Stall nach einer Krankheit oder bei Neubesiedelung gründlich säubert.

    Aber da sind halt die Meinungen verschieden, lg Elsa

  2. #62

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    Hallo Elsa,

    ich denke, wir sind hier ziemlich einer Meinung und ich möchte hier keinen Wertung bzgl. der Betriebsgröße anfangen. Denoch möchte ich nicht vergessen lassen, dass Viren eine Bestandsgröße NICHT interessiert:

    OT - Ursprung der Schweinepestfälle in den vergangenen Tage - folgend getöte Schweine: über 2600 !!!

    (ISN 11.03.2006) Die Ursache des Schweinepestausbruches in NRW scheint geklärt.

    --> Nach Informationen der VFZ-Handelszeitung, wurden von einem älteren Ehepaar in der Nähe der Seuchenbetriebe zwei Schweine „schwarz“ gehalten, die bereits vor kurzem geschlachtet worden sind.

    --> Das Ehepaar fütterte die beiden Schweine mit eigenen Speiseabfällen, unter anderem auch mit Resten einer Wildschweinmahlzeit. Das Wildschwein war hochgradig mit Schweinepest infiziert.

    --> Von den beiden Schweinen des Ehepaares ist die Infektion dann vermutlich auf den unmittelbar angrenzenden Bestand übergesprungen. Wer für den finanziellen Schaden nunmehr aufkommt, ist derzeit nicht geklärt.

    --------------------------------------------------------------

    Bei aller Diskussion um Hobby- und gewerblichen Haltern - letztendlich sitzen wir alle in einem Boot - das den "natürlichen" Besatz einer Landschaft übersteigt:

    Zwar stehen allein in Niedersachsen ~ 50 % des dt. Geflügelbestandes, aber "immerhin" stehen in Bayern:

    Legehennen: 4.190.000 (bei 30.500 Haltern)
    Masthähnchen: 4.308.000 (bei 800 Haltern)
    Puten: 784.000 (bei 300 Haltern)
    Enten: 182.000 (bei 1.000 Haltern)
    Gänse: 15.000 (bei 500 Haltern)

    (+ - x Hobbyhalter)

    viele Grüsse

    Mim

  3. #63

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    ich zähle mich auch eher zu den Tierschützer-Tüddeltanten und kann aus eigener Erfahrung berichten:
    eine Desinfektionsschleuse wäre bei meinem Stall weder machbar noch erwünscht. Bei uns leben mehrere Tierarten in jeweils kleiner Anzahl (Pferde, Ziegen, Hühner und die Katze) gemeinsam unter einem Dach, so wie bei der kleinbäuerlichen Haltung früherer Jahrhunderte. Das Konzept des Stalles gewährt Frischluft, Platz und Helligkeit und nicht hermetische Abgeschlossenheit.
    Allerdings praktizieren wir die traditionelle Haltung mit dem Wissen um Gesundheitsvorsorge, über das wir heutzutage verfügen. Und ebenso mit den technischen Möglichkeiten zu prophylaktischen Untersuchungen (Kotproben, Blutuntersuchungen etc.).
    Desinfektionsmittel werden bei uns kaum und wenn, dann nur in tatsächlich erforderlicher Menge, eingesetzt. Gleiches gilt für Medikamente. Der Infektionsdruck kann durch vernünftiges Weide- und Auslaufmanagement und "mechanische" Vorsorge sowie einfache übliche Reinigungsmethoden kontrolliert werden. Dies zeigt sich z.B. dadurch, daß regelmäßige Kot-Untersuchungen trotz äußerst langer Intervalle chemischer Entwurmung einen teilweise sehr niedrigen Parasitenbefall ausweisen.
    Das Nachtdomizil unserer Hühner wird alle 2 Tage komplett ausgeräumt (Stroheinstreu) und einmal in der Woche zusätzlich ausgefegt. Es kommt hier kein Desinfektionsmittel zum Einsatz, abgesehen davon, daß ein- bis zweimal jährlich mit einer Lösung aus Salbeiessig mit Knoblauchtinktur ausgewischt wird. Die Hühner bekommen regelmäßig Knoblauch ins Futter gemischt, wodurch sie für Parasiten einen nicht attraktiven "Körpergeruch" haben.
    Regelmäßige Untersuchungen haben gezeigt, daß die Hühner weder Milben noch ähnliches haben, was den Vet erstaunte.
    Mein Fazit: Pferche ich eine große Anzahl Tiere zusammen und halte diese in geschlossenen Ställen, habe ich nicht nur mit Verhaltensstörungen durch nicht artgerechte Haltung zu kämpfen, sondern auch mit einer durch mangelnde psychische Belastbarkeit erhöhten Empfänglichkeit für Krankheitskeime zu tun, und werde zwangsläufig zu Medikamenten- und Desinfektionsmitteleinsatz greifen müssen. Begehe ich dann weitere Sünden, wie z.B. Tiere über ein natürliches Maß hinaus zu mästen (viele Tiere können vor lauter Fleischansatz nicht mehr richtig laufen, was dem Tierhalter aber wurscht ist, weil sie ohnehin nach kürzester Zeit geschlachtet werden), muß ich mich nicht über die hohe Krankheitsanfälligkeit wundern.

    Gewähre ich meinen Tieren hingegen ein freies, selbstbestimmtes Leben und die Möglichkeit, die keimtötenden Strahlen der Sonne zu genießen, sich im Sandbad zu suhlen und sind sie psychisch stabil, dann kann ich mich lange an ihnen und ihrem Eiersegen freuen und komme ohne Einsatz der chemischen Keule aus. Ein frustrierter Nachbar hat 17 Hühner und derzeit (seine sind aufgestallt) pro Tag 2 - 4 Eier, manchmal gar keine. Ich habe 3 Hühner (davon ist eins der Hahn) und habe täglich verläßlich meine 2 Eier von meinen Freigängern.
    Es scheint, daß artgerechte Haltung und das Betüddeln der Tiere sich also auch in wirtschaftlicher Hinsicht lohnt.
    Würde ich dies nun hochrechnen auf einen größeren Bestand: Konstant hohe langfristige Legeleistung bei geringem Kosteneinsatz für chemische Keule, dafür leicht erhöhtem Arbeitseinsatz für mechanische Reinigung und Betreuung der Tiere, das Ganze auch noch in Relation setzen zu gegenüber herkömmlicher Haltung geringeren Tierverlusten.
    Wenn man dann noch bedenkt, daß ich derzeit beim Verkauf von Eiern für eine Schachtel mit 6 Eiern (wohlgemerkt Zwerghuhneier, die aber mit 55 - 58g recht groß sind) 3,-- erziele, sieht man, daß der Weg so falsch nicht sein kann.
    Hätten die Politiker den IQ unserer gackernden Lotte, dann wäre es um die Welt besser bestellt...

  4. #64

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    Hallo Mim,

    wenn diese Art der Uninformiertheit gemein ist muß ich voll zustimmen, denn 1. gehört in Schweinefutter kein totes Schwein (siehe Tiermehl bei BSE) und 2. möchte ich niocht wissen wie denen ihr Schweinestall aussieht. Ich habe mal das Loch gesehen in dem unsere Nachbarn Schweine gehalten haben und ekelige Hühnerställe von älteren Damen auch. ekelig, werden nie oder nur mal ausgemistet wenn geschlachtet wurde. Artgerecht ist halt auch sauber.

    Ich stimme zu, dass über Grundhygiene jeder bescheid wissen sollte.

    lg Elsa

  5. #65

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    Hallo,

    @ ponyziegehuhn - wird sind schon in einer Grundsatzdiskussion : Ich schrieb ja, dass man in Kleintierhaltungen andere Hygieneinstrumente verwenden kann als in Beständen von Haltern, die davon leben müssen.

    Ich finde es ehrlich! toll und schön, dass du für dein Leben/Tierhaltung hier diese Lösungen gefunden hast. Ergänzend dazu:

    Hier mal eine "Hitlliste der besten Gewürz-Bakterienkiller" - je höher die Zahl, desto wirksamer das Gewürz:

    100 Oregano, Piment, Zwiebel + Knoblauch
    92 Thymian
    89 Zimt, Estragon
    86 Kreuzkümmel
    83 Nelken
    82 Lorbeer
    80 Pepperoni
    77 Rosmarin
    76 Senfkörner, Majoran
    70 Kümmel (undsoweiterundsofort)


    Dzgl. Seuchenschutz/desinfektion - darum geht es ja in diesem Board - gilt aber eine extra Verordnung, wie den kontaminierte Stallungen zu behandeln sind incl. des Mistes, (Holz?)Einrichtungsgegenstände usw.

    Für die "übrigen" Erzeuger, die ihre Familien mit Geflügelhaltung ernähren müssen sieht der Markt so aus:

    http://www.lfl.bayern.de/iem/agrarma...l_0_11_0_0.pdf

    Obwohl wir in D nur 71 % Selbstversorgung haben - hängen wir am globalen Markt und die Erzeuger erhalten im Großhandel folgende Preise:

    - Schlachthähnchen ~ 60 bis 70 Cent das kg am Schlachthof
    - Schlachtputen ~ 1 Euro je kg
    - Eier HKL 1 ~ 6 - 9 Cent! je Stück


    von denen sie noch variable, fixe Kosten + Arbeitszeit entlohnen müssen.

    Tendenz bei Geflügelpest?

    Mirjam

  6. #66

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    Naja ich verwahr mich halt auch gegen das immer wieder auch in den Medien vorgebrachte "Kleinhalter haben das nicht im Griff"... verflixt!

    Ja, "unser" Bauer, Hofbes., ist einfach eine Wutz.
    Hab vor der letzten Einstallung 6! (sechs! in Worten!) hoch getürmte Schubkarren mit Hühnersch**** aus seinem 1,5x3m-Stall geschafft.
    Gut, das war die K**** auch von unseren HÜhnis, zugegeben.
    Aber dafür dass er beharrlich ALLE Eier beansprucht, ist sein Begriff von stallhygiene u. Aufwand f. artgerechte Haltung - bei 10 Hühnis nun wirklich keine Höllenarbeit wenn mans nicht anstehen lässt - ein sehr erstaunlicher. Wenns wir nicht machen, ER tut nix ausser Eier einsammeln...
    Er ist einfach ein SAU-BÄR, ein wurschtiger. Einer von der Deshommirschoimmersogmocht-Fraktion.
    Z. B. beharrt er auch darauf, dass HÜhner = Weizen fressen.
    Egal wie staubig, egal wieviel alte Hühnerk*** sich im Weizen rumtreibt...
    Ich verwende so einen Trog mit Gitterdach, seitlich aufklappbar. Futter da drin bleibt ewig appetitlich sauber.
    ER hat bestimmt längst wieder seinen assligen alten Trog in meinen Stall geschleppt wo die tiere reinklettern u. reinmachen unterm Fressen.
    ARRRRRRGH!
    Gibts das überhaut? Auf so einen dickkopf kann man irgendwann nur noch mit dem Nudelholz eindreschen!
    + Frühstücksei

  7. #67
    Avatar von PaterZwieback
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    Original von ponyziegehuhn
    Die Hühner bekommen regelmäßig Knoblauch ins Futter gemischt, wodurch sie für Parasiten einen nicht attraktiven "Körpergeruch" haben.

    Hi,

    wie gibst Du den Knoblauch ins Futter?
    Nimmst Du da ein Knoblauchmittel oder direkt die frischen Knollen.
    Ich esse selbst ab und zu gequetschten Knoblauch roh auf dem Butterbrot.
    Lecker auch wenn es "stinkt" :P

    Im Essen schmeckt er zwar auch gut aber wirkt kaum mehr bei Erhitzung.

    Würde ich bei meinen Marans auch probieren.


    Cu Uwe

  8. #68

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    ... und was ich noch hinzufügen sollte, ergänzend - TÄ u. andere kämpfen seit Jahrzehnten zähe Grabenkämpfe aus bei den Landwirten:
    Luft u. Licht in die Ställe, Einstreu od. sonst gescheiter Boden statt Spalten, eine gewisse Grund-Hygiene.

    Pferdebesitzer kämpfen weitere vergebliche Grabenkämpfe gegen Ex-Landwirte:
    - bitte KEIN schimmliges Heu u. gammelige Silage verfüttern
    - bitte Luft u. Licht in die Ställe
    - bitte genug Koppeln, halbwegs gepflegt
    - bitte keine Verletzungsquellen in die Ställe ragen lassen
    - bitte regelmässig ausmisten u.s.w.
    Nutzt aber nüscht weil der Pferdebes. ja auch die Tierarztrechnung zahlt, den Stallbesitzer kratzt dat nicht, da selten direkt nachweisbar.

    Das sind Basics, eigentlich - dass ich meine Tiere halbwegs artgerecht u. "sauber" halte, nicht in der eigenen Sch**** einpferche.

    Aber wg. all dem kann man doch bitteschön nicht grundsätzlich "Kleinhalter" als böse hinstellen? Es gibt so'ne und so'ne, überall!

    Die tier-Industrie hat genug Dreck nicht nur am Stecken, Schleusentor hin od. her. Im Kleinen wie Global gesehen.
    Ist aber 'ne völlig andere Denk-schiene.
    + Frühstücksei

  9. #69

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    Hallo,

    wen es interressiert - eine nachdenklich machende Schrift:

    "Leben von und mit Tieren".

    Eben hatte ich einen Agrar-Tierhaltungs-Ethik-Experten am Telefon, den wir zu einem Nutztierhaltungsethik-Vortrag in ein landw. Bildungszentrum einladen - auch um über die ethisch-moralische Verantwortung der Tierhaltung/ssysteme zu diskutieren.

    @ Landei - du siehts - wir tun an der Basis was für zukünftige Landwirte - vielleicht können wir etwas bewegen.

    viele Grüsse

    Mim

  10. #70

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    Nett, Mim, dass Ihr uns noch ein paar Förmchen fürs Sandkuchenbacken rüberschiebt.
    Das ist ja schon fast tolerant. *boshaftbin*

    Was heisst hier, zukünftige landwirte, wurde letzten Sonntag zugunsten des unbelehrbaren Bauern meiner HÜhner enteignet weil ich zu pingelig bin u. das nervt...

    So viel dazu...
    + Frühstücksei

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