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Thema: Fliegende Hühner und Bodenfeinde: eine Lösung?

  1. #1

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    Fliegende Hühner und Bodenfeinde: eine Lösung?

    Hallo,

    ich lese hier ja schon länger mit (und habe schon viel gelernt - danke! ). Jetzt habe ich aber auch mal eine Frage, also so eine echte Anfängerfrage...

    Bei unseren Hühnern war vor kurzem unangemeldet ein Hund zu Besuch. Und weil unser Hahn diesen nicht kannte (unser eigener Hund sitzt, steht und liegt gerne zwischen den Hennen), wurde dieser auch direkt angegriffen. Der Hund dachte "Hui, der will spielen" und da hatten wir den Salat... Die Hennen flogen jeweils gackernd aufs Haus, über den Zaun und auf einen Baum (ich habe bis jetzt nur 3 Sulmtaler Hennen), der Hahn spielte das "ich bin schwer verletzt-Spiel" (Gackernd direkt vor dem Hund im Zickzack-Wegrennen, umfallen und totspielen, wenn der Hund da ist im Zickzack wegrennen usw.) und verschwand mit dem Hund so im Wald. Na ja, alle kamen wieder, nur den Hahn mussten wir beim Grillplatz abholen...

    Also, niemand verletzt, nicht mal der Hund.

    Nun zu meiner Frage: Wäre das jetzt nicht ein "Tut-nix-Hund, der will nur spielen" gewesen, sondern ein Fuchs, der am Tag (!) kommt, dann hätten die Hennen durch ihre Flugeinlagen eine gute Chance gehabt. Jetzt sind Hühner ja Bodenbewohner- und so wie ich das immer lese, fliegen die Hühner ja eigentlich nicht auf einen Baum, wenn ein Bodenfeind kommt - oder? Hat denn jemand von Euch die Erfahrung mit flugfreudigen Hühnern gemacht (die Sulmtaler sind das ja eigentlich nicht...), dass sich diese vor einem Bodenfeind in die Luft in Sicherheit bringen? Oder rennen die nur aufgeregt rum? Weil eine flugfreudige Hühnerschar müsste ja mit einem wachsamen Hahn (der auch die Gefahr von oben im Blick hat) eigentlich eine gute Überlebenschance gegen ihre Feinde haben? Oder ist in der Panik normalerweise die Flugfreude dahin?

    Meine Überlegungen gehen nur dahin, weil bei uns Flugfreude kein Problem ist, aber die Gefahr von Bodenfeinden auch tagsüber größer ist (Waldrand und Kuhweide außen herum). Hühner, die sich durch Fliegen in Sicherheit bringen, wären da natürlich von Vorteil. Und ich weiß nicht, ob meine Hennen auch wegfliegen, wenn ein Fuchs vorbeikommt... Der mutige und nicht fliegende Hahn war/ist übrigens ein Altsteirer.

    Also zusammengefasst: Gibt es Hühnerrassen, die nach oben wegfliegen bei Gefahr - oder bleiben alle Hühner lieber unten in Deckung?

    Danke und viele Grüße,
    Simone

  2. #2
    Avatar von Laura
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    Hallo Simone,
    folgende Situation nach oder während eines Fuchsangriffes war bei mir immer gleich:
    der Hahn am Boden versteckt oder tot, die Hennen verteilt auf Bäume, im Stall oder in verschiedenen Ecken, wenn sie nicht tot waren. Bis ein Huhn die gefährliche Situation erfasst und dann noch richtig reagiert, dauert einfach zu lange.Die erste Reaktion ist immer Deckung suchen. Wenn das nicht reicht, fliegen sie panisch nach oben in einem Baum o.ä. Nur hat nicht jedes Huhn gerade einen Baum zur Verfügung. Hühner lernen auch sehr schnell und würden beim nächsten Angriff schneller sein, aber immer noch chancenlos. Ich hatte gestern auch Besuch von einem fremden Jagdhund. Unsere Glucke, ihre Kücken und ein Hahn hatten gerade Freigang im Garten. Alle reagierten viel zu spät auf ihn und dann auch nur mit lautem Gackern und zurückweichen in eine Ecke. Sie wußten nicht wie groß die Gefahr war, sie hatten noch nie Kontakt mit einem Hund. Bis jetzt liefen diese Beller immer nur hinter dem Zaun her. Genau daselbe würde auch bei einem Fuchsbesuch passieren. Zum Glück waren wir alle beim Ostereier suchen und konnten den Hund einfangen.
    Eine leichte flugfreudige Rasse sucht vielleicht schneller Schutz im Baum, aber auch diese Hühner müssen erst lernen die Gefahr richtig einzuschätzen.
    Gruß, Laura
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  3. #3

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    Liebe Simone, ich bin noch lange kein Spezialist - hier nur ein kurzer Erfahrungsbericht. Wir haben 4 Sulmtaler Hennen und einen Sulmtaler Hahn. Bei uns kam eine verwilderte Katze schon 2x - beim 1.Mal tötete sie eine Henne - der Hahn verteidigte das Mädl und wurde so arg verletzt, dass wir ihn am 3.Tag danach notschlachten mussten. Alle übrigen Hennen waren am anderen Ende des Gartens (1600 m2) - beim 2.Besuch flogen alle Hennen über den Zaun und waren in der Nachbarschaft verteilt. Der Hahn (ein neuer) lief herum und schrie (noch mit Stimmbruch) nach seinen Maedls. Verletzt wurde nur eine Henne am Haxerl - die Katze war mit ihr in den Teich gefallen - aber sie hat es überlebt und hinkt nur beim Laufen.
    Nun sind unsere Hühner ausgewachsen und ich denke, dass der Hahn auch recht brav verteidigen würde. Meine Schwiemu kam zu Besuch und alle waren vor dem Gartentor in Straßennähe - sie wollte die Hühner reinscheuchen - da ging der Hahn mit Drohgebärden auf sie los.
    Ich denke auch, dass Rassen die zumindest bei Gefahr die Otion des Fliegens - oder hinaufflatterns haben besser dran sind. Hoffe das hilft dir lG aus dem Westen Wiens Erika

  4. #4
    Avatar von phoenix27
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    Hallo

    Als der Fuchs letztes Jahr tagsüber da war , hat er so ziemlich jede Rasse erwischt , Nichtflieger und sehr gute Flieger.
    Unser Auslauf ist ein Obstgarten mit vielen Bäumen , aber keines der verbleibenden Hühner sass auf einem Baum. Eine Brabanconne ist übern Zaun zum Nachbarn geflüchtet , aber das war die einzige. Die Meisten sind in den Stall gelaufen.

    LG,
    phoenix27
    3,15 brabanconne 1,1 Paduaner 1,9 mixe 0,4 grünleger 2,11 antw. bartzwerge 0,1 italiener 0,3 reichshühner 0,1 altsteirer 0,1 niederrheiner 0,1 ostfr. möwen 0,2 Andalusier 0,1 Brakel 0,5 Zottegemer 0,5 westf. totleger 0,3 lakenfelder

  5. #5

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    Meine Buschhuehner sind jedes mal schnell auf einem Baum bei Gefahr. Letztens war eine Katze bei unseren kleinen BUeschen und ob ihrs glaubt oder nicht, waren sie blitzschnell ca. 4m hoch auf eine Buche geflogen. Mit ganzen 2 Monaten
    Dann war da mal ein Habicht und auch bei ihm sind sie auf ne Tanne geflogen. Bei einem erneuten Habichtsangriff sind sie nicht hoch sondern ca. 1m ueber der Erde ganz schnell und weit geflogen. Meine Marans rennen immer in Deckung und die Glucken greifen an

  6. #6

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    Achso und noch was. Meine Laufenten fliegen auch immer weg. Ich habe 2 richtige superflieger. Da sie bei uns im Garten nicht gescheid fliegen koennen, duerfen die ab und zu mal ca. 1km weiter weg auf einen Berg eher Huegel und von dort fliegen die dann immer zurueck. Das sieht richtig witzig aus wen da auf einmal so eine weise Ente mit einem Weis-forellenfarbigen Erpel uebers Dorf fliegen. Naja wens den Spass macht. Die anderen rennen dann immer so schnell die koennen hinterher.

  7. #7
    Avatar von Pralinchen
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    Meine Hühner sind alle irgendwie dödelig und würden gefressen werden. Die kümmern sich nicht um die Hunde, unsere tun ihnen ja auch nichts. Denken dann wohl, daß alles was irgendwie hundig aussieht nichts tut. Weglaufen und bissi mit den Flügeln antauchen würden sie wohl, aber nur wenn direkt eine gehetzt wird. Aus diesem Grund hat uns vor Jahren ein wildernder Hund 36 Hühner gerissen, auch die 3 Perlhühner hat es erwischt. Ganze 4 Hennen konnten sich in den Stall retten und hockten da mit Schock.

    Bei Luftangriffen sieht das ganz anders aus. Wenn der Hahn warnt, suchen sie sofort Deckung. Die Glucken greifen an, allerdings haben das schon einige Glucken mit dem Leben bezahlt. Wenn für die Küken keine Deckung in der Nähe ist, stellt Muttern sich über ihre Kinder. Normalerweile flitzen die Kleinen so schnell es geht unter einen Busch.

    Also drauf wetten würde ich nicht, daß gut fliegende leichte Hühnerrassen in Bäumen Schutz suchen.

    LG, Andrea

  8. #8

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    Na, das sind doch schonmal sehr interessante Antworten und Erfahrungen - danke!

    Dann "brüte" ich nochmal weiter darüber nach. Könnte man z.B. über Zuchtauswahl so ein Verhalten wie bei den oben genannten Buschhühnern fördern? Und wie sind denn die Erfahrungen von z.B. Altsteirerhaltern und -züchtern? Vor allem auch der Lerneffekt oder das Verhalten einzelner Individuen wäre ja interessant. Kann sowas an den Nachwuchs weitergegeben werden?

    Viele Grüße,
    Simone

  9. #9

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    Also ich hatte letztes Jahr im Herbst Fuchsbesuch im Hühnergehege und durfte meine 23 Hühner verschiedener Rassen aus Büschen und Bäumen pflücken. Mein Hahn (eigenzucht, kreuzung auf Italiener und Blausperber) war allerdings nicht gut auf den Besuch zu sprechen so das das Füchslein schwer verletzt am Zaun lag und weiter vom Hahn angegriffen wurde. ein Jäger erlöste das Tier dann. Ergo hatten die Hühner wohl jede Menge Zeit sich in Sicherheit zu bringen.

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