Hallo,

ich züchte jetzt seit gut sechs Jahren Orpington, aber so etwas habe ich noch nie erlebt: Ich züchte mit zwei Zuchtgruppen, jeweils mit sechs Hennen. Während die eine Zuchtgruppe mit einem Hahn meiner eigenen Zucht (Rico) geführt wird, habe ich im vergangenen Herbst einen neuen Hahn (Toni) von einem erfolgreichen Züchter zur Blutauffrischung hinzugekauft. Beide Hähne sind aus 2011 seit vier Monaten mit den Hennen zusammen.

Nun zum Problem: Mein Hahn (Rico) kommt seine Pflichten sehr gut nach, Eier mit erfolgversprechender Befruchtung liegen im Brüter, jedoch nicht so bei dem neuen Hahn (Toni). Nicht ein befruchtetes Ei, seine Hennen scheinen ihn nicht zu interessieren - sie stehen immernoch im tadellosen Gefieder da, er steht immer etwas abseits. Krank sieht er nicht aus, er frisst gut, verhält sich auch ansonsten unauffällig - vorsichtshalber habe ich schon einen Tierarzttermin angeplant. Was könnte die Ursache sein?

Die Zuchtgruppen sind mit einem doppelten Zaun mit einem Meter Abstand voneinander getrennt. Die Hähne können sich also nur sehen. Meine Idee, einen Sichtschutz zu errichten... klingt vielleicht etwas bl*d, aber vielleicht wirkt Rico - der zweifelsfrei sehr dominant mit seinen Damen umgeht - einschüchternd auf Toni und dieser sich einfach nicht traut. Dieses wäre wohl eher ein menschliches Verhalten und nicht auf Hühner übertragbar... oder?

Anders ist natürlich auch die Aufzucht beider Hähne. Rico kennt Weibchen von anfang an, Toni wurde in Junggesellengruppen gehalten bevor er zu mir kam, er hat also keinerlei Erfahrungen mit Hennen, vielleicht war er sogar in der Rangstufe ganz weit unten und tut sich deshalb etwas schwer... gibt sich sowas? Ist er vielleicht nur ein Spätzünder? Was kann ich machen, damit er Triebstärker wird?

Ich wäre über jeden Hinweis dankbar.

LG, Sabine