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Thema: Warum mindestens 10m²?

  1. #1
    Avatar von Poulet
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    Warum mindestens 10m²?

    Hallo zusammen,

    ich hoffe, mir hackt jetzt niemand die Augen aus, aber diese Frage beschäftigt mich schon länger. Warum genau rechnet man denn mit mindestens 10m² Auslauf pro Huhn? Selbstverständlich ist es auch für mich keine Frage, dass meine Chickas in Hof und Garten herumflitzen dürfen und ich auch grundsätzlich der Meinung bin, dass die Tiere so viel Platz wie möglich zur Verfügung gestellt bekommen sollten. Aber wenn man die industrielle Hühnerhaltung betrachtet, bei der selbst in der allgemein weniger geächteten Bodenhaltung dutzende Tiere auf den m² kommen, sollte doch auch ein attraktiv gestalteter kleinerer Auslauf mit, sagen wir einmal, 2m² pro Tier ausreichen für ein vielleicht nicht glückliches- aber immerhin zufriedenes Hühnerleben? Vorausgesetzt natürlich, man hält den Boden sauber, bietet Grünfutter an usw. Man schaue sich allein schon die vielen Angebote an kleinen Hühnervolieren an, die als "artgerecht" verkauft werden und vielleicht 3 oder 4 m² groß sind...
    Ich bin gespannt auf Eure Antworten :-)

  2. #2
    Avatar von Pralinchen
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    Kann Dir dazu keine gesetzliche Grundlagen sagen. Mir ist nur bekannt daß der Freilauf/Grünland 30-150 m² haben sollte, wenn eine Selbstversorgung der Hühner stattfinden soll. Ich habe diese 30 m²/Tier und muß ganz normal dazufüttern. Die würden mir verhungern auf dieser Fläche.
    Mein kahler Winterauslauf hat vielleicht 40 m². Der reicht wohl zum Staubbaden, einfach draußen sein und in der Sonne liegen. Zur Not würde es gehen, müßte aber Grasschnitt zufüttern.

    Glück und Zufriedenheit darf man nicht von Menschen auf Tiere übertragen. Das Bodenhaltungshuhn würde sonst streiken. Es kennt aber nichts anderes und tut was Gene und Instinkt befehlen.

    LG, Andrea

  3. #3
    Gast
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    Zitat Zitat von Pralinchen Beitrag anzeigen
    Kann Dir dazu keine gesetzliche Grundlagen sagen. Mir ist nur bekannt daß der Freilauf/Grünland 30-150 m² haben sollte, wenn eine Selbstversorgung der Hühner stattfinden soll. Ich habe diese 30 m²/Tier und muß ganz normal dazufüttern. Die würden mir verhungern auf dieser Fläche.
    Mein kahler Winterauslauf hat vielleicht 40 m². Der reicht wohl zum Staubbaden, einfach draußen sein und in der Sonne liegen. Zur Not würde es gehen, müßte aber Grasschnitt zufüttern.

    Glück und Zufriedenheit darf man nicht von Menschen auf Tiere übertragen. Das Bodenhaltungshuhn würde sonst streiken. Es kennt aber nichts anderes und tut was Gene und Instinkt befehlen.

    LG, Andrea
    Hallo
    Die 10m² wurden wahrscheinlich irgendwann von einigen unwissenden Politikern festgelegt damit sie wieder ein bisschen Ruhe von den Tierschutzorganisationen haben ( vermutlich vor einer Wahl).In Wahrheit sind 10m² weniger als das unterste Limit - aber wenn man wie Pralinchen schreibt Glück und Zufriedenheit nicht auf Tiere übertragen kann hat sich die Frage ohnehin erledigt,da reicht dann ein halber m² auch locker.
    Ich persönlich glaube sehr wohl dass Hühner sowas wie Glücksgefühl haben wenn sie raus können um in Wiese und Wald scharren ohne Ende.
    Und was die sogenannten "artgerechten" Hühnervolieren der verschiedenen Baumärkte angeht so müssen die ja was dazuschreiben sonst kauft ihnen niemand diesen Schrott ab - aber da muß sich jeder Käufer selbst seine Gedanken machen ob er sich das antut,spätestens wenn jemand solch ein Schrotthäuschen im Garten stehen hat wird er sich welche machen.

  4. #4
    Avatar von Mariechen
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    Zitat Zitat von Poulet Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen,

    ich hoffe, mir hackt jetzt niemand die Augen aus, aber diese Frage beschäftigt mich schon länger. Warum genau rechnet man denn mit mindestens 10m² Auslauf pro Huhn? Selbstverständlich ist es auch für mich keine Frage, dass meine Chickas in Hof und Garten herumflitzen dürfen und ich auch grundsätzlich der Meinung bin, dass die Tiere so viel Platz wie möglich zur Verfügung gestellt bekommen sollten. Aber wenn man die industrielle Hühnerhaltung betrachtet, bei der selbst in der allgemein weniger geächteten Bodenhaltung dutzende Tiere auf den m² kommen, sollte doch auch ein attraktiv gestalteter kleinerer Auslauf mit, sagen wir einmal, 2m² pro Tier ausreichen für ein vielleicht nicht glückliches- aber immerhin zufriedenes Hühnerleben? Vorausgesetzt natürlich, man hält den Boden sauber, bietet Grünfutter an usw. Man schaue sich allein schon die vielen Angebote an kleinen Hühnervolieren an, die als "artgerecht" verkauft werden und vielleicht 3 oder 4 m² groß sind...
    Ich bin gespannt auf Eure Antworten :-)
    Poulet, was macht denn ein Huhn wenn es sich auf diesen 10 qm befindet? Es sucht dort Nahrung, es scharrt, pickt und gräbt. Und es kotet natürlich auch drauf.
    Stell dir vor, wie lange es wohl dauert, bis ein Huhn die Fläche von 10 qm leergepickt und vollgekotet hat. 120g trockene Körner- oder Pelletsnahrung frißt es jeden Tag. Mindestens so viel, da mit Wasser vermischt, kommt dann auch wieder hinten raus, alles auf 10 qm?! Jeden Tag. Wie lange wird es also dauern, bis alles mit Kot bedeckt ist?

    Antwort: je kleiner die Fläche, desto schneller ist das passiert. Ein Huhn auf einer leeren öden und kotbedeckten Fläche zu halten ist wohl kaum noch artgerecht.

    Bei Pferden und Kühen macht man das auch so, daß die zu einer neuen Weide wechseln, wenn die alte leergeweidet ist. Nur bei Hühnern ist das egal? Mir nicht. Daher kriegen meine Hühner mehr als 10 qm, nämlich immer eine grüne Weide, im Wechselbetrieb. Das bedeutet weniger Parasiten- und Erregerdruck, und spart Medikamente.
    Mariechen



  5. #5
    RGZV Mölln Avatar von hagen320
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    Natürlich kann man Hühner auf weniger Fläche halten, aber hier geht es um halbwegs artgerechte Haltung von Hühnern. Der Auslauf sollte dann in zwei Teile geteilt werden, so das je Huhn ständig 5qm zur verfügung stehen und sich der andere Auslauf erholen kann. So haben die Hühner den größten Teil des Jahres einen grünen Auslauf.
    Wenn man die Hühner ständig auf einer wesentlich kleineren Fläche hält steig der Infektionsdruck natürlich sehr stark (auch wenn man täglich den Kot absammelt) und die Grundwasserbelastung nimmt auch zu. Ein weiterer Punkt ist die psychische Belastung der Hühner, nicht umsonst werden in der Massentierhaltung die Schnäbel kopiert. Unarten wie Federfressen und Eierfressen werden natürlich auch gefördert.
    Mechelner, Sundheimer, Sussex gsc, eigene Grünlegerkreuzungen, bunte Legetruppe aus Zwienutzungshühnern, Puten Naraganset, Perlhühner

  6. #6
    Avatar von Mariechen
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    Ja genau und je weniger Fläche pro Huhn, desto wahrscheinlicher wird der Einsatz von Antibiotika. Die Tiere "bezahlen" also für die Gewinnmaximierung, und auch die antibiotikaresistenten Keime sind der "Preis" für diese Haltungsform. Das ist doch pervers, dass mittlerweile Menschen an gefährlichen Keimen sterben müssen, nur damit Geflügel und Eier so sehr bilig verkauft werden können!!! Und selbst jetzt sind wir nicht in der Lage diese Haltungsbedingungen abzuschaffen.
    Mariechen



  7. #7
    Avatar von Poulet
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    Vielen Dank schonmal für Eure Antworten! Ich habe bei dieser Geschichte den Hintergedanken, dass man doch im Prinzip die Massentierhaltung -auch die Freilandhaltung in Matsch-und Sandwüsten- deutlich reduzieren könnte, wenn sich mehr Haushalte dazu entscheiden würden, ihre eigenen Hühner zu halten. Da ja aber nicht jeder so viel Platz anbieten kann stellt sich für mich die Frage was das kleinere Übel ist -weiter zum Supermarktei greifen, das evtl. Zytostatika enthält, oder aber seine eigenen 2,3 Hennen in einem kleineren Gehege im Vorgarten oder sogar in einer Voliere auf dem Balkon oder der Terrasse zu halten. Dass sich zu viel Kot ansammelt und die Tiere darin herumpicken müsste sich doch durch Einstreu vermeiden lassen, die man regelmäßig wechselt? Ist natürlich alles eine theoretische Fragestellung, aber weil ich schon so viel darüber gelesen habe, interessiert mich einfach Eure Meinung dazu

  8. #8
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    Voilierenhaltung ist dann eher geeignet als klein Auslauf. Meine ersten Huhner stammen aus Stallhaltung, wo 3-4 Hühner auf 1m² gehalten worden. Sie waren über großen Stall + Voiliere ganz glucklich, won Auslauf hatten die erste Zeit großen Angst. Wenn die aber Auslauf gewönt sind, ist Voiliere eine Quall für die.

  9. #9
    Avatar von Pralinchen
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    Hab ich da jetzt einen Denkfehler? 10 m² Auslauf pro Huhn entsprächen bei mir z.B. 200 m². Die Fläche mag als Auslauf nicht riesig sein, aber so winzig daß man von Tierquälerei sprechen kann ist das auch wieder nicht. Natürlich ist es besser je größer der Auslauf ist. Ich miste meine 600 m² auch täglich ab. Und ob die Hühner jetzt glücklicher sind, wenn sie auf 600 oder nur auf 200 m² in der Sonne liegen, im Staub baden, scharren und picken wage ich ganz einfach zu bezweifeln. Die rechnen nicht mit dem Meterstab. Für das Huhn zählt Futter, Artgenosse, Sonne usw.
    Umgekehrt mußten sich unsere aus der Massentierhaltung freigekauften Hühner erstmal an die Freiheit gewöhnen. Die hocken ja erstmal im Stall und wissen nichts damit anzufangen.

    LG, Andrea

  10. #10

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    Hallo,

    die 10 m² pro Tier sind nirgends festgelegt, sie sind nur ein Anhaltspunkt für weniger Erfahrene und eine Mindestgröße für ein normales Huhn.

    Viel mehr gesündigt wird mit der Behandlung dieser Fläche. Wer einen grünen Rasen erhalten will, sollte den Auslauf teilen und die Teile wechselweise zur Verfügung stellen. Noch viel besser ist ein Kaltstall, also ein zweiter Hühnerstall mit ziemlich hoher Einstreu, überdacht und mit nur einer luftoffenen Seite, der den Hühnern bei regnerischem Wetter und im Winter angeboten wird. Das schont den Auslauf ungemein und ebenfalls die Hühner. Nebenbei ist es möglich, darin die Hühner zu halten, wenn eine Hühnerpest droht. Dieser Kaltstall sollte etwa so groß sein wie der Stall und muss in der Hauptsache raubtiersicher sein. Er kann mit relativ geringem Aufwand gebaut werden. Leider ist er wenig bekannt.
    mfg Memel

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