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Thema: Hahn greift mich an

  1. #181
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    aggressive Hähne gehören geschlachtet, weil sie immer auch grob zu den Hennen sind ... basta ...
    Manharter, entschuldige, aber das ist Käse! Mein Javaneser ist im Umgang mit Hennen und den Küken der aufmerksamste, fürsorglichste und um Sicherheit besorgteste Kerl, den man sich wünschen kann. Erst gestern, als die Küken drei Wochen alt waren, hat er die Glucke erstmals wieder getreten (und sie sich nicht mehr gewehrt, probeweise mal angesetzt hatte er, als die Küken zweieinhalb Wochen alt waren), und auch die drei kleinen Hähne bei den Küken haben an einem Tag durchaus mal eine von ihm auf's Dach bekommen, weil die Küken jetzt so in die Rangfindungsphase kommen, und sich öfter am Tag mal kabbeln.
    Ansonsten aber macht er denen Futter klein, bietet es ihnen an, ganz wie die Glucke, und fällt in eine richtiggehende Starre, wenn die Küken ihm um den Schnabel wuseln. Als Familienvater und Mann eine einwandfreie Granate, der Erni...
    Aber zum täglichen Umgang mit Menschen nur bedingt geeignet.
    Solange er mit der menschenfreundlichen Glucke und den Küken zusammen ist, war er die letzten zwei Wochen zu 98 % ein richtig umgänglicher, netter Kerl, dem unsere Nähe oder Annäherung kaum etwas ausmachte, ich konnte ohne weiteres auf einen Meter rangehen und mich neben die nachmittägliche Gefiederpflege- Siesta setzen. Hat ihm keinerlei Imponieren oder was auch immer geartetes entlockt.
    Dann hat er aber gestern zwei neue Hennen kennen gelernt, war nicht mehr ständig um die Glucke rum, und wie auf Bestellung war er wieder die alte Knallschote. Lief einen an, krähte einem rotzfrech minutenlang ins Gesicht, und des Geweses mehr... Konnte verstehen, dass er erst mal aller Welt zeigen muss, dass die neuen seine sind, aber er und andere Hennen als die führende Glucke: Geht nicht gut!
    Vor allem musste ich ihm gestern zweimal Saures geben, weil das erste Mal, auch mit Wasser, nicht mehr fruchtete. Da hat die feige Tröte sich eben neben die Küken und die Glucke gestellt und mich angekräht, und ich konnte nicht an ihn ran, weil er mit seinem hysterischen Alarmgegacker die so alarmiert hatte, dass die Glucke mit den Küken sich zweimal für über eine halbe Stunde vor mir versteckte.
    Das ist richtig harter Tobak gewesen, und immer wieder so... Sind die Küken und die Glucke nach vier/ fünf Tagen so an mich gewöhnt, dass ich auf cm ran kann, reicht ein einziger Ausfall gegen den mal wieder provozierenden Hahn, dass diese lang aufgebaute Vertrautheit in Sekunden Geschichte ist... Und wie gesagt, hat man ihm Saures gegeben, gibt er bei jeder Bewegung, jedem Näherkommen sein Alarmgegacker von sich, und macht alles kirre, was Huhn ist.
    Daaa ist der böse Feind, Achtung!!!
    Finde ich ausgesprochen zum Brechen, und weit schlimmer als seine Attacken. Als Kämpferabkömmling von den Sunda- Inseln hat er seinen eigenen Angriffsstil. Macht erstmal den dicken Max, und nähert man sich ihm, haut er erstmal ab, bleibt immer einen halben oder ganzen Meter vor einem.
    Geht man dann/ dreht im den Rücken, kommt er einem wieder dick und breit. Er lässt einen niemals nahe an sich heran, Bodytouch ist unmöglich, und er hat mich beim Angriff auch noch nie berührt. Er hat so eine hinhaltende, eher zermürbende als niederschlagende Kampfweise, was man auch daran sieht, dass sowohl mein Sebright- Althahn als auch der Lohmann Braun- Hahn im Zivi Kragen stellten und dann auch ohne lange zu fackeln an den Mann gingen.
    Diesen Kameraden konnte/ kann man durch's "Hahnenfußball" wirklich länger währenden Respekt einbleuen, denn das ist die Sprache, die sie sprechen und verstehen, aber beim Javanesen auf die Tour? Keine Chance.
    Bei ihm "hilft" nur, voll auf's Ganze gehen. Also Wasser nach ihm schütten (Plastik)Eimer schmeißen, jagen wie der Deibel die Seele. Und dennoch hält das bestenfalls 6 Tage an. Jetzt beim letzten Mal keimte schon das Pflänzchen der Hoffnung, dass er's nun geschnallt und akzeptiert hätte, als nach 6 Tagen immer noch alles tutti war, und gestern dann prompt wieder Arschkarte...
    Ich bin eigentlich nicht für solche altbäuerlichen Tierquälereien, aber beim nächsten Mal erwäge ich ernsthaft, ihn wirklich mal zu schnappen und ins Regenfass zu tunken. Halte ich für völlig beknackt, diese Technik, aber ich will ihn nicht kalt machen, eben weil er zu den Hennen und Küken das Ideal eines Hahnes ist, und schön zudem, sowie ehrlich ganz in Ordnung, wenn er gemäßigt ist, und darum ist das so irgendwie mein letzter Strohhalm!
    Schütte ich Wasser nach ihm, ist er sowieso schneller, ich treffe ihn nie, und fliegen kann er auch 1a... Ist also nicht der wahre Jakob... Wasserschlauch haben wir nicht, nur Brunnen und Regenfass, spritzen fällt also auch flach.
    Ich will es ihm dermassen austreiben, dass es ihm weiterhin gut geht, aber er mir mit seinen hysterischen Anfällen hinterher nicht immer wieder die Hennen und Küken scheu macht, die ihm natürlich auf's Wort glauben, und außerdem ohnehin alles auch auf sich beziehen...

    Wie Du, Laura, erkenne ich die Signale auf Anhieb, und hole dann auch gleich 'nen Eimer Wasser. Aber gehe ich dann damit auf ihn zu, fängt sofort das Alarmgegacker an. Gehe ich weg, stänkert er, gehe ich wieder hin, Alarmgegacker, und desgleichen immer so weiter... Also muss ich einen günstigen Moment abwarten, in dem ich ihn separieren kann, und dann gib' ihm! Und die Hennen und Küken kriegen das dennoch mit, und beziehen das natürlich haarklein auf sich... Es ist echt ein Riesenmist. Große Klappe hat er, ist aber, ich will bald sagen, der letzte Feigling... Macht groß, aber kommt man ihm dann, macht er sich in die Hose...
    Zieht der Wassertonnentrick nicht, der inzwischen wirklich meine letzte große Waffe und Hoffnung ist, kommt er auf's Pachtland zu den Hirschen, wo wir nur alle zwei/ drei Tage sind, in die Voliere, und kriegt die überschüssigen Hennen dazu...
    Dann wird er sicherlich scheuer, aber vielleicht auch wesentlich entspannter. Und der Sebrighthahn und die Seinen kommen dann zu uns ans Haus. Mit seinen Attäckchens komme ich klar, seinem Bodycheck- Kampfstil kann ich begegnen, und seit dem letzten Mal sind auch schon wieder über drei Monate um, von daher geht es mit dem also.
    Ach, die Hähne... Leider braucht man sie, und hat nicht immer Lust, 20 durchzuprobieren, bis man mal einen angenehmen erwischt . Der/ mein Javaneser ist aus Kunstbrut.
    Ich hoffe ehrlich, dass in den vier Javaneser- Eiern, die nächste Woche schlüpfen, inzwischen reinrassige Küken stecken, und ein Hahn dabei ist, der dann, aus Naturbrut, hoffentlich menschen- ignoranter ist, denn ich habe mir die Javaneser ja auch nicht angeschafft, um sie nur dreimal die Woche zu sehen...

    Gruß, Andreas
    Geändert von Okina75 (09.06.2012 um 01:33 Uhr)
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  2. #182
    Avatar von Caecilie
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    Hallo.

    @Laura: Was sind das denn für Methoden, beschreib doch bitte mal. Wie gehst du mit ihm um. Wasser mach ich auch ab und zu. Aber soll ich jetzt 10 Jahre lang Wasser mit ins Gehege nehmen, weil ich ihn behalten will? Ist doch blöd...

    @Andreas: Ich glaube wir haben wirklich sehr ähnliche Hähne. Kann das genau nachvollziehen, Alarmgegacker, Angriff unbemerkt oder von hinten und dann noch feige, wenns drauf ankommt und ich es ausfechten will mit ihm.
    Aber so ist er ein liebevoller Hahn zu seinen Hennen jedenfalls. Zeigt das Nest, bereitet es vor, warnt und schützt, sucht so oft für seine Hennen das Futter und sie sind auch immer bei ihm und meiden ihn nicht.
    Tja leicht hat man es nicht, wenn man nicht gleich schlachten will...

    LG Caecilie
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  3. #183
    Avatar von piaf
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    ich denke Lauras Satzschluss "(.....) ich habe mein Verhalten angepasst" ist entscheidend. Ich weiss gar nicht genau wie viele Hähne ich hier schon durchgeschleust habe und wie oft ich mich in alle Richtungen drehen musste, um einen Zugang zu bekommen. Letztendlich hat aber das Wissen, was da jetzt gleich auf mich zukommen wird, den Weg zu jedem geebnet. Ich habe überhaupt keine Lust und auch keinen Nerv mit Hähnen erstmal in Therapie zu gehen, Bibliotheken zu durchlesen oder sonstiges, ich prüfe das jeweilige Hähnchen lediglich in kürzester Zeit auf seine speziellen Verhaltensmerkmale und sehe dann täglich schon an den ersten 3-4 Schritten, in welche Richtung die Laune heute geht. Manche greifen mich nie an, andere nur alle paar Wochen, besondere Spezialisten suchen täglich ihren Einsatz, aber alles lässt sich händeln. Streitsucher spreche ich bevor sie überhaupt den Schnabel aufmachen an, lasse kurz eine Metallschaufel krachend fallen, der Hahn zuckt zusammen und ich nutze diesen Moment der Schwäche und lege ihm "Beute vor die Nase", die er dann tockernd den Damen zeigen muss, er kann nicht anders. Parallel schnappe ich mir eine Henne, der Hahn sieht das und startet zum Angriff, schon fällt die Schaufel wieder laut knallend, ich warne den Hahn kurz , behalte das Huhn noch auf dem Arm und setze es ihm dann direkt vor die Nase. Damit sind wir dann für den Tag durch und in den Folgestunden reicht es ihn kurz zu ermahnen, wenn er Anzeichen zum Angriff zeigt. Bei den meisten verliert sich auf die Dauer die Kampfeslust, verringert sich zumindest deutlich. Ich hatte nur einmal einen Italiener, der mich 8 seiner insgesamt 10 Lebensjahre täglich wenigstens einmal angesprungen hat. Von ihm habe ich die meisten Hähnchentricks gelernt, das hatte also auch seinen Sinn
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

  4. #184
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    Cäcilie, ja, das hört sich ganz bekannt auch für mich an...

    Piaf, wie wäre es, wenn Du mal sowas wie einen Leitsatz wie "How to... mit Hähnen" erstellst? Deine Erfahrungen klingen wirklich reichhaltig und fundiert.
    Ich bin auf's Hahnkillen absolut nicht scharf. Auch ich sehe oder höre auch schon in den ersten Minuten, wie der Missjöh heute drauf zu sein beliebt, und stelle mich drauf ein. Da es aber wie gesagt nur maximal 6 Tage lang fruchtet, und ich keine Lust habe, jede Woche wieder das Exempel durch zu statuieren (wie erwähnt auch vor dem Hintergrund Vertrautheit von Nachwuchs und Hennen), gibts beim nächsten Mal wirklich die für mich zweit- extremste Kur, das Regenfass (die aber auch nur, wenn das Wetter entsprechend ist, also warm/ sonnig, damit er schnell wieder trocken ist), und wenn das auch nicht mindestens 10 Tage fruchtet, ab in die Voliere bei den Hirschen, wo er seinen Buschhuhn- Ahnen dann Ehre machen kann...
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  5. #185
    Avatar von Laura
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    Hallo Andreas,
    deine Beschreibung von Glucke, Kücken und Hahn trifft es genau. Das macht nicht jeder Hahn, ein junger schon mal gar nicht. Meine Glucken dürfen unseren Garten nutzen bei ihrem Freilauf. Daher habe ich den Vorteil, wenn ich den Hahn dazu bitte, kommt er in meinem Bereich. Und in meinem Revier gelten meine Regeln, sonst fliegt er raus. Du glaubst nicht wie schnell er das gelernt hat. Das ist schon ein Schauspiel für sich, wenn so ein großer Kerl (Sussex-Italienermix) auf Zuruf angewackelt kommt und Kindermädchen spielt. Meistens will er nach einer halben Stunde wieder zu seinen Damen zurück. Aber in dieser Zeit ist er wie ausgewechselt. Keine Angriffe, keine Anmache. Anfassen darf man ihn auch im Garten nicht, aber ansonsten kann man ziemlich viel mit ihm anstellen. Nach seinem Babysitterdienst darf er noch Staubsauger spielen und die Futterreste der Glucke verspeisen und dann gehts zurück in den Auslauf. Dort läuft er erst mal den Junghähnen nach, beglückt seine Damen und stellt sich mir mit voller Breitseite in den Weg, wenn ich ihm in den Auslauf folge. In seinem Bereich muß ich darauf achten, daß er mir Repekt zollt, sonst kommt der Rempler von hinten. Ich gehe links um die Tanne, er rennt rechts herum um sich mir dann in den Weg zu stellen. Also muß ich schneller sein und ihm zuvorkommen. Je nachdem wie ernsthaft er es meint, spielen wir dann noch etwas Nachlauf. Natürlich habe ich dafür nicht jeden Tag Zeit, aber machmal bettelt er gerade zu nach Aufmerksamkeit. Je früher man so einen Hahn bei seinem Angriffsverhalten stört, um so einfacher wird es. Manchmal denke ich , er ist direkt dankbar für so eine schnelle Störung, dann kann er sich endlich wieder seinen Hennen zuwenden. Aber die Störung muß immer vor dem Angriff stattfinden, sonst ist es ja nur eine Reaktion auf seinen Angriff. Wirklich helfen kann nur eine genaue Beobachtung des Hahnes, um seine Signale zu erkennen. Bei meinem Hahn hat es sich gelohnt.
    Gruß, Laura
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  6. #186
    Avatar von kniende Backmischung
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    Hallo zusammen,

    nur mal so n Zwischen-Einwurf: Mein Hahn Lisa ist auch nicht immer gleich gut drauf. Er ist an manchen Tagen so aufgeregt, dass er mit dem Schnabel nach mir haut. An anderen Tagen kommt er zu mir und klettert auf meinen Schoß, um sich von mir am Bauch kraulen zu lassen. (Diese Momente sind einfach traumhaft )

    Kürzlich hat er sich auf die Schuhe meines Sohnes gestürzt. Der hatte grell neonfarbene Schnürsenkel dran, sowas kann Lisa gar nicht leiden.

    Mein Sohn (13 J.) hats auf den Punkt gebracht. Er meinte, Hähne hätten so was wie das Asperger-Syndrom. Sie können auch kleinste Veränderungen nicht ertragen und reagieren dann aufgebracht.

    So lange er mich nicht offensichtlich bekämpft, sehe ich ihm kleine Frechheiten nach. Mit seinen Hühnern geht er im Übrigen genauso um.

    LG Silvia
    Das sind die Weisen, die über den Irrtum zur Wahrheit reisen.
    Die im Irrtum verharren, das sind die Narren.
    F. Rückert
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  7. #187
    Avatar von Waldfrau2
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    Hallo Cäcilie,

    ich hatte einen Italiener-Leghorn-Mix (Fridolin), der Deinem Hahn sicherlich ähnlich war, insbesondere das Beinchen-Zittern hatte er auch. Ich hatte den Eindruck, daß er nicht in sich ruhte, evtl. ein schwaches Selbstbewußtsein hatte und das durch aggressives Gehabe ausgleichen mußte. Die Hennen mochten ihn und er sie, er paßte auch ganz gut auf. Aber sobald ich ihm den Rücken zudrehte, hatte ich ihn im Genick. Ich konnte mich überhaupt nicht um die Hennen kümmern, weil er das gar nicht gut fand, und das fand ich sehr schade. Er hat mir nie aus der Hand gefressen, denn sobald ich auf ca. 1m rankam, war er weg, daher fielen auch sämtliche Maßnahmen wie das genannte Zwangskuscheln oder so aus. Ich habe nichts getan, um ihn dazu zu veranlassen, ich habe mich bei ihm exakt gleich benommen wie bei seinem Bruder, den ich davor hatte, nur war der ein lebhafter, selbstbewußter Hahn, der mir immer aus der Hand gefressen (bzw. das Futter seinen Damen gegeben) hat, ihm konnte ich völlig vertrauen. Aber Fridolins Verhalten hat sich überhaupt nicht verändert, es ist eher nur schlimmer geworden. Seltsamerweise habe ich für ihn sogar eine neue Stelle gefunden, wenn das nicht geklappt hätte, hätte ich ihn aber schlachten lassen. Zum einen hat es den Spaß mit den Hühnern sehr verdorben, keine Hennen mehr aus der Hand füttern, nur schnell rein, Leckerli auskippen, wieder raus, und bei allem anderen ständig Augen am Hinterkopf entwickeln, zum anderen gibt es ja viele liebe junge Hähne, die geschlachtet werden, weil sich kein Platz für sie findet. Dann doch lieber diesen Hahn schlachten lassen, der nicht nett ist und der schon ein Leben mit Hennen gehabt hat und einem netten jungen Hähnchen eine Chance geben. Meine Meinung jedenfalls.

    Wenn man der Ansicht ist, daß man mit dem Hahn umgehen kann und keine Kinder im Gefährdungsbereich sein können, dann ok, kann man es laufen lassen. Bei mir war noch das Problem, daß man das kleine Hühnerhaus nur pflegen konnte, indem man sich in die Öffnungen bückt, und dann hatte ich sofort wieder den Hahn im Genick sitzen.
    1.5 Zwerg-Lachshuhn und 0.4 bunte Truppe
    Mitglied im GZV Osterode

    Hinweis: Ich bin aus Zeitmangel leider fast gar nicht mehr im Hühner-Forum unterwegs .....

  8. #188
    Avatar von Caecilie
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    Hallo,

    danke für eure Antworten. Nunja ich hab ja nun auch keinen großen Hahn. Es ist ja auch so: Er hat mich noch nie ernsthaft verletzt und ich bin ein ganzes Stück größer, was soll er schon anrichten. Kinder sind hier auch keine. Sporen sind noch nicht ausgebildet. Vielleicht machen wir uns alle viel zu verrückt. Andreas du hast doch auch Zwerghähne oder?
    Also ich begegne ihn jetzt mal mit Ruhe und Gelassenheit, soweit ich es vermag - und Freundlichkeit, auch wenn er mir am Bein klebt. So lernt er vielleicht am ehesten, dass ich keine Gefahr bin bzw. das er keine Chance hat, seine Spielchen mit mir zu spielen.
    Es läuft doch immer so, dass ich ins Gehege komme und erstmal nach dem Hahn schaue und abschätze: Wo ist er, wie ist er drauf, wenn er angriffslustig ist, überlege ich mir, wie verhalte ich mich...
    Das Tamtam bekommt er doch auch mit und denkt sich, Mensch macht die ein Aufhebens um mich. Er fühlt sich bestätigt, größer als er ist, weil er mich so unter Kontrolle hat - und wer weiß, vielleicht lacht er sich auch noch eins.
    Wenn ich aber reingehe ins Gehege, fröhlich und gutgelaunt, greift er vielleicht an, hängt am Bein - passieren wird da auch nichts weiter. Natürlich werde ich lieber ihm Futter geben, damit er seine Aufgaben erst nimmt und es an die Damen verteilt. Ist ja auch sein Job nicht meiner, und Abstriche muss man auch machen, dafür behütet und beschützt er sie ja auch etc.
    Ich würde sagen, nicht ich muss mein Verhalten anpassen, sondern ändern, damit sich die Situation ändert. Wenn bei ihm und mir was schief läuft, kann man auch nicht sagen, dass es nur an ihm liegt. Ich gehöre ja auch zu der Konstellation.
    Lass ich ihn schlachten, hab ich zwar auch eine Lösung, für mich kommt es in dem Fall nicht in Frage. Wenn er mich ernsthaft bedrohen würde bzw. könnte (z.B. Wenn er so groß wie ein Malaienhahn wäre), dann wär das noch was anderes. Aber so ist er knappe 2kg, mit denen ich noch klar kommen werde.
    Die Hühner haben ein großes Gehege, aber er ist nicht ausgelastet, er hat viel mehr Kapazitäten und konzentriert sich, wenn er Zeit und Hormone hat, lieber auf Spielchen mit mir. So siehts aus.
    Also wie gesagt, ich versuche diese Methode jetzt, und dann werden wir sehen wie alles klappt.

    LG Caecilie
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  9. #189
    Avatar von piaf
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    ich laufe mit dieser Bilanz konform, wenn man die räumliche Möglichkeit hat, lässt es sich sicherlich händeln, denn wie Du sagst cäcilie, als Halter ist man ein Teil des Verhaltens, und meines Erachtens ist kein Tier böse oder trägt Schuld. Ich musste bei anderen größeren Tierarten auch schon meine Grenzen kennenlernen, es ging hier einfach nicht, also war ich genötigt andere Plätze zu finden.

    @okina
    Basis jeder zukünftigen Verständigung ist bei mir die Reihenfolge agieren vor reagieren. Das gestaltet sich je nach häuslicher Situation bei jedem anders. Einer meiner beiden aktuellen Wüteriche sitzt meist in Augenhöhe wenn ich in den Stall komme. Sein Bruder sitzt daneben, ich weiss aber, dass er nichts im Sinn hat, während Nr 1 zu Tagesbeginn doch noch überlegt, ob er mir eine verbraten sollte. Also gehe ich ungezwungen vorbei, schaue keinen direkt an, orte nur die Position, drehe mich dann plötzlich zu ihnen, lege dem Stinkstiefel die Hand auf den Rücken und sage "Schatz lass es, Du weisst wie es endet". Wenn Du Lucy von den Peanuts kennst, weisst Du in etwa wie sich das anhört

    Das Hähnchen (Brahmamix) ist für Sekunden wie gelähmt, das Grauen steht ihm im Gesicht, ohne das ihm jemals irgendetwas ernstlich passiert war

    So ergibt sich für jeden Spezialisten eine andere Methode, so für Wüterich 2 die Sache mit der fallenden Schaufel. Ich muss ehrlich sagen, ich habe nicht viel Zeit für die einzelnen Tiere, dafür sind es zu viele, aber irgendwie genehmige ich mir diese Schlappe nicht, ein Tier zu töten weil ich damit nicht zurechtkomme.

    Man muss es einschätzen lernen aber auch nicht zur Lebensbedrohung umdefinieren. Alles was sich nicht wehren kann geht nur in meiner Begleitung in den Stall, ich selber sehe die Gefahr nicht größer als sie für mich wirklich ist, nämlich gerade mal 1-5Kg Federtier gegen einen bedeutend größeren Halter
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

  10. #190
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    Hallo zusammen =)!

    Piaf:
    aber irgendwie genehmige ich mir diese Schlappe nicht, ein Tier zu töten weil ich damit nicht zurechtkomme.
    Damit sprichst Du ein gutes und symphatisches Wort ^^! Ich würde ihn höchstens um die Ecke bringen, wenn ich die Backen restlos voll habe...

    Laura:
    Das macht nicht jeder Hahn, ein junger schon mal gar nicht.
    Genau das kommt noch ganz entscheidend hinzu, mein Erni wird am 21.6. erst ein Jahr alt... Sage ja, instinktmäßig ist er eine Granate seltenen Kalibers, und ringt mir absolute Achtung dafür ab! Kannte noch nie einen Hahn wie ihn, was das angeht!
    Und das es auch anders geht, zeigte mir vorgestern die Situation, als wir zur Wyandottenglucke mit den nun auch dreiwöchigen Küken die Truppe ließen, um die Wiederzusammenführung anzubahnen.
    Davon ab, dass das relativ unaufgeregt vonstatten ging, habe ich nach den Erfahrungen mit Erni als Familienvater das besondere Augenmerk auf den jungen Sebrighthahn gelegt, der von August 2011 ist, also jetzt so 10 Monate alt, und somit so alt wie Erni, als ich ihn bekam. Der junge Sebright hatte sich vor deren Glucken etwas intensiver um die Zwergwyandotte bemüht, weil sie die rangtiefste ist, und so für ihn am reibungslosesten zu haben war.
    Aber er verhielt sich genau im krassen Gegenteil zu Erni.
    Nicht etwa hat er Anzeichen gezeigt, dass er ob der "Mutter" die Küken für seine hält, sondern kam mit lang vorgerecktem Hals relativ waagerecht und fixierend an, und sah eher so aus, als würde er den Küken jeden Moment eine verplätten, oder sie schnappen und killen wollen. Der Sebright- Althahn ignorierte die Küken, und erinnerte nur die Glucke an ihren alten Platz... Da ich nun weiß, dass gerade so junge Hähne auch ganz anders reagieren können, ist Ernie doppeltes Gold wert!

    Cäcilie: Ja, Zwerghähne habe ich ^^!

    Waldfrau:
    Ich hatte den Eindruck, daß er nicht in sich ruhte, evtl. ein schwaches Selbstbewußtsein hatte und das durch aggressives Gehabe ausgleichen mußte.
    Den Eindruck habe ich von Erni durchaus auch, dass der seine Mitte bei weitem noch nicht gefunden hat. In seinem alten Zuhause, wo er aufgewachsen ist, war er Nummer 3 oder weniger in der Hahnenrangfolge, und hier dann plötzlich Chef über seinen kleinen Harem ohne Bosse über ihm.
    Verstehe gut, dass da die Pferde mit ihm als jungem Kerl durchgingen, und es hat ja auch fast 5 Wochen gedauert, bis er langsam schnallte, dass ich der "Hahn vom Hof" bin, und das verinnerlicht er scheinbar, gemessen an den immer längeren Intervallen zwischen seinen "Rückfällen", auch immer mehr...
    Ich bilde mir ein, sein "wahres Ich" in den Zeiten zu sehen, in denen er sich seines Platzes bewusst ist, und das kann symphatischer kaum sein, dazu seine absolute Instinktsicherheit in Umgang mit Hennen und Küken. Das alles in Summe macht mir den Kerl eigentlich unglaublich wertvoll, und überwiegt bei allem Ärger den ich mit ihm habe, die Nachteile doch bei weitem und so hoch, dass ihn zu killen, echt 'ne Schande wäre...
    Es sei denn, alle Javaneserhähne wären so, und sein Verhalten also nix besonderes...

    Mitte nächster/ dieser Woche schlüpfen ja die Küken unter seiner zweiten Henne, in deren Beisein er immer ein besonderes Hinterteil war, und da bin ich dann mal wirklich gespannt, wie er dann mit ihr wieder vereint ist...
    Ob er zu ihren Küken (voraussichtlich 4 Javaneser und 3 Sebright) auch so ein toller Papa ist, und ob er sich dann auch über zwei Wochen bestens betragen kann... Denn vorher brütete ja seine erste Henne, Vicky. Wenn die zweite, Zilly, Ei legen war, düdelte er alleine draußen rum, und war völlig neutral mir gegenüber. Wehe aber, Zilly war fertig und wieder draußen, dann war die Alarmstufe wieder dunkelorange!
    Als Vicky dann die Küken hatte, und Zilly noch nicht brütete, ging es solala, und seit Zilly brütet, und er mit Vicky und den Küken durch die Pampa streift, war es die beste Zeit bisher mit ihm...
    Mal schauen, wenn er den Spagat weiter und erst recht mit Zilly wieder vereint hinbekommt, stehen seine Chancen auf lebenslanges Bleiberecht nicht mal so ungut.

    Grüße, Andreas
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