Krähen haben Hühnchen das Leben gerettet!
Gestern morgen habe ich gerade meine Ponys versorgt (stehen an Weinbergen in Waldnähe) und höre plötzlich auf dem Nachbargrundstück das dort ansässige Krähenpaar fürchterlich schimpfen und schreien. Notrufe! In der Nähe befindliche Krähen kommen sofort herbei und helfen. Ich höre ein heiseres Raubvogelgeräusch und direkt darauf ein Huhn angstvoll schreien!
Bin sofort losgespurtet! Muss leider, um nach nebenan zu kommen, über ein anderes Grundstück - Gott sei Dank sind die Tore nicht verriegelt!
Plötzlich bekomme ich einen Schlag vor den Po und mein linkes Bein schlägt seitlich weg.... voll auf dem Gesicht gelandet. Ich kann nicht sofort aufstehen....... als ich hoch komme, kann ich nur sehr vorsichtig auftreten und das blöde Bein will immer seitlich weg.
Ich humpel um die Ecke und sehe erstmal nix - die Krähen sind auch verschwunden - Mist, zu spät.
Aber da sehe ich unter der angrenzenden Hecke eine Sperberin auf einem kleinen, weißen Hühnchen sitzen! Sofort, als ich mit dem Raubvogel Blickkontakt habe, streicht er ab und ich gehe zum Huhn. Sieht nicht gut aus. Lebt aber noch. Der Kopf ist seitlich zusammen gedrückt und es sieht so aus, als hätte der Greif ihr die Augen in die Höhlen gedrückt oder durchstochen.
Ich frage mich, ob ich ihn nicht sein Werk hätte beenden lassen sollen.
Ich sammel sie ein. Sie ist in Schockstarre. Der Besitzer ist weit und breit nicht zu sehen. Hat einen Gasthof hier, wohnt aber nicht vor Ort. Hühner mal wieder nicht eingesperrt, gestern Abend. Vergisst er zwischendurch immer mal wieder. An Henriette bin ich so auch gekommen. Die vorigen Hühner hat der Fuchs geholt.
Als er endlich kommt, sagt er, er hätte sie grad erst raus gelassen und wäre dann nochmal gefahren.! Lange Rede - kurzer Sinn: Er konnte dem Huhn nicht den Hals rumdrehen - ich auch nicht - und so hab ich sie zur nächsten TÄ gefahren (echte Hühnerfreundin
) und in der Zwischenzeit sah der Kopf schon nicht mehr ganz so deformiert aus. Ein Auge war offensichtlich unverletzt und offen, dass andere zu geschwollen. Sie bekam AB-Tropfen fürs Auge und die Stichwunden von den Sperberklauen.
Heute morgen konnte sie das andere Auge auch wieder öffnen, obwohl ich den Eindruck habe, dass sie darauf momentan nichts sieht. - Aber: Sie putzt sich, macht ab und zu leise Hühnerlaute und erkundet vorsichtig meine Küche. Ich hoffe, dass sie bald wieder frisst, trinken tut sie und der TA-Besuch heute morgen macht zuversichtlich.
Ich freue mich, dass es doch nicht so düster aussieht, wie es am Anfang gewirkt hat und denke, man muss sie nicht gleich "erlösen" - erst mal abwarten. Und hätten die Krähen den Sperber nicht lautstark angegriffen, wäre sie jetzt sicher nicht mehr.
Liebe Krähen sind das! (Auch, wenn sie es sicher nicht für das Hühnchen gemacht haben)
LG Silvia
Ach ja, und der Sturz wurde verursacht von einem Muskelfaserriss am Po. Hat sich aber gelohnt
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