Das American Buckeye ist ein Zwiehuhn mit einer tiefroten (kastanienroten) Farbe. Die Läufe und Haut sind gelb und dank des Erbsenkammes sind diese Hühner sehr kälteunempfindlich. Buckeye gedeihen in allen Haltungsformen, sie fühlen sich jedoch in freiem Auslauf am wohlsten. Wegen ihres sehr großen Interesses und ihrer Bewegungsfreude fühlen sie sich in beengten Verhältnissen nicht sehr wohl. Wird ihnen tagsüber genügend großer Auslauf geboten, sind sie nachts im Stall auch in größerer Anzahl gut zu halten. Menschen gegenüber sind die Hühner sehr zutraulich.
Die Hähne wiegen ca. 4 kg, die Hennen ca. 3 kg. Die Hennen legen mittelgroße hellbraune Eier. Die jährliche Eierlegeleistung wird mit 250 – 280 Eiern angegeben, Buckeyes sind demnach den New Hampshire und den Rhodeländern ebenbürtig.
Buckeyes wurden ab 1880 (lange vor der Erzüchtung der Rhodeländer!) von Nettie Metcalf in Warren, Ohio gezüchtet. Der Spitzname für Ohio ist der „Roßkastanienstaat“, die Einwohner Ohios werden auch Kastanien genannt. Nettie Metcalf, die einzige Frau die als Unternehmerin eine moderne vorindustrielle Hühnerrasse erzüchtete, hatte folgende Ansprüche an die neue Rasse:
Kastanienrotes Federkleid mit schwarzen Unterfedern und schwarzen Schwanz. In dieser Farbe wurden die meist freilaufenden Hennen weniger von Greifvögeln gerissen.
Kälteunempfindlich, deshalb bevorzugte sie den Erbsenkamm, obwohl anfänglich auch einfachkämmige Exemplare sehr verbreitet waren.
Hoher Fleischansatz
Hohe Eierlegeleistung
Die ersten Exemplare entstanden aus einem gelben Cochinhahn und einer Plymouth Rock Henne. Die F1-Generation wurde mit einem Red Game Hahn gekreuzt. In der F2-Generation waren sehr unterschiedliche Exemplare entstanden, darunter Erbsenkämme und Einfachkämme. Das äußere Erscheinungsbild wurde in den folgenden Generationen einheitlicher, die beiden Kammformen blieben nebeneinander erhalten.
1896 wurde Nettie Metcalf durch Zeitungsartikel auf die neu gezüchtete Rasse der Rhodeländer aufmerksam. Zwischen Nettie Metcalf und den ersten Rhodeländer-Züchtern kam es zur Korrespondenz und zum Austausch von Tieren und sie nannte ihre Rasse darauf hin „Erbsenkämmige Rhode Island Reds“. Dieser Name brachte aber keinen kommerziellen Erfolg. 1902 wurde die Rasse auf einer Ausstellung in Cleveland, Ohio in Buckeye umbenannt. Zwischenzeitlich waren die einfachkämmigen Buckeye in den Rhodeländern aufgegangen.
Das Buckeye ist jedoch keine Variation des Rhodeländer, sondern eine eigenständige Rasse, auch sie gemeinsame geschichtliche Wurzeln teilen. Die Buckeye haben eine andere Körperform, ähnlich dem Cornish. Um die Jahrhundertwende waren die Buckeye deutlich dunkler als die Rhodeländer, heute ist es anders herum. Buckeye haben schwarzes Untergefieder, Rhodeländer sollen durchgehend rote Federn haben. Beide Rassen haben ein sehr dichtes Federkleid, was für amerikanische Rassen eher ungewöhnlich ist.
Buckeyes haben eine eigene Persönlichkeit. Sie sind sehr aktiv und fühlen sich zu den Menschen hingezogen. In der Brutsaison können Hähne plötzlich dem Menschen ein aggressives Verhalten entgegen bringen.
Eine ihre Eigenarten ist die aktive Mäusejagd – es wurden schon Hennen beobachtet, die in Gruppen eine Maus erjagden. Hähne haben ein vielfältiges Lautspektrum. Auch der Lautruf „Roar“, dem man einen Dinosaurier unterstellen würde, ist den Hähnen eigen und bei keiner anderen Hühnerrasse bekannt.
Ein Nachteil ist der in einigen Stämmen vorhandene Hang zum Federpicken – eine züchterische Aufgabe für die nächsten Jahre.
Buckeyes gibt es als Großrasse und als Zwerge.
Die Rasse ist im Bestand bedroht. Weltweit gibt es nur noch 5.000 – 6.000 Tiere. In den USA steigt die Zahl der Hobbyzüchter in den letzten Jahren leicht an. In Großbritannien sind nur wenige Züchter vertreten, das Interesse steigt hoffentlich wie in den USA an, denn auch in Großbritannien steigt die Anzahl der Hühnerhalter. In Deutschland gibt es einen Interessenkreis, der sich für die Zucht der Buckeye als bedrohte Geflügelrasse stark macht. Nähere Infos unter der Email american.buckeye@gmx.de
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