Grüß Euch.
Ich habe zwei Töchter, 19 und 22 Jahre, wobei die Jüngere nie Interesse an Landwirtschaft hatte. Mein älteres Mädl aber war schon als Kind im Stall dabei und ist richtig reingewachsen in das Arbeitsleben auf unserem Hof. Wir haben sie auch beim Schlachten helfen lassen und sie hat damit nie erkennbare Schwierigkeiten gehabt. Ich glaube sie war so um die 14 Jahre, als sie selber begonnen hat Hendln abzustechen. Da unser Hof als Vollerwerbsbetrieb nicht lebensfähig ist, hat sie nach Handelsakademie und Matura bei einem grossem Motorenhersteller, im Büro, zu arbeiten begonnen. Hühner hat sie aber immer gehalten und hat sich sogar eine kleine Direktvermarktung aufgebaut. Gegen Vorbestellung mästet sie, für ihre Arbeitskollegen, Bekannte und Freunde Hendln und liefert sogar frei Haus. Doch dieser Tage ist sie ganz verstört nach Hause gekommen, sie wurde von zwei Kolleginnen (Vegetarierinnen) als Hühnermörderin beschimpft und sie wollen mit ihr nichts mehr zu tun haben. Nach fast stundenlangem Gespräch ist es mir gelungen sie wieder aufzubauen. Hühner sind halt mal Nutztiere und wenn man sie ordentlich hält, steht halt am Ende das Abstechen und Veredeln zu einem hochwertigen Nahrungsmittel. Ich bin stolz auf mein Mädl, weil sie noch selber schlachtet, damit Verantwortung übernimmt und sich nicht ekelt vor schmutziger Arbeit. Komischerweise hat heut keiner Probleme damit, ein parniertes Hendlhaxerl anzugreifen und zu geniesen, nur des Schlachten will keiner sehen, geschweige den Ausüben.
Gibt es hier im Forum junge Leute im Alter meiner Tochter, die noch Geflügel halten und auch selber schlachten? Habt ihr auch ähnliche Erfahrungen gemacht wie mein Mädl?
Wenn es noch andere, junge Leute gibt die sich nicht genieren Tiere zu halten und auch, artgerecht zu nutzen, dann ist es mir nicht bange um unsere Jugend
Schöne Grüsse aus Österreich Maria.
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