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Thema: Wenig Krähen genetische Veranlagung?

  1. #1
    Avatar von miradea
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    Wenig Krähen genetische Veranlagung?

    Mein Hahn Max kräht sehr selten. Morgens zum Wecken - 1 oder 2mal tagsüber und manchmal noch abends zum Schlafengehen. Alles in allem also ein sehr ruhiger Hahn.

    Sein Vater lebte bei hühnerling und sie meinte, dass auch der sehr wenig krähte.

    Nun ist Max Papa geworden und was soll ich sagen: auch Sohnemann Henry ist ein sehr ruhiger Hahn und kräht ab und an mal mit Papa zusammen oder zwischen durch nur mal kurz alleine.

    Beide sind lieb und zutraulich - kein bisschen aggressiv und eben "Wenigkräher". Und erstaunlicherweise streiten sie sich nicht einmal. Ich habe 12 Hennen und der kleine tritt die großen auch schon - was Max scheinbar aber nicht stört.

    Da ich früher mit Thorsten mal genau das Gegenteil von ruhig hatte - da bin ich heute sehr dankbar für meine ruhige Hähne. Und ich denke mir: bestimmt wäre so mancher Hühnerbesitzer froh wenn seine Hähne so ruhig wären.

    Daher meine Frage: kann es einfach genetisch veranlagt sein? Dann würde ich mir nämlich bei meinem nächsten Schlupf nicht so viel Sorgen machen, dass ich vielleicht zu viele Hähne habe. Denn einen so ruhigen lieben Hahn bekommt man sicherlich eher vermittelt. Oder irre ich da?
    Geändert von miradea (03.01.2012 um 16:06 Uhr)
    Wer im siebten Himmel ist und nach dem achten sucht, wird auch im neunten nicht im siebten Himmel sein
    Besuch doch mal meine Homepage...

  2. #2
    Avatar von Waldfrau2
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    Hallo Miradea,

    für die Vererbung spricht, daß es rassetypische Unterschiede gibt. Allerdings gibt es innerhalb der Rasse ja auch noch extreme Unterschiede. War Dein Max nicht irgendwie Italiener oder Italiener-Mix? Eigentlich eher krähstarke Tiere, zumindest die beiden, die ich hatte.

    Mit dem Lachshahn Charlie hatte ich voll ins Klo gegriffen, der krähte wie verrückt, schlimmer als die vorherigen beiden, stundenlang am Stück. Mein Nachbar sagte, 60 Kräher in einer Stunde hätte er gezählt, und ich glaube, das kommt hin. Obwohl Lachshähne ja so ruhig sein sollen! Aber er hatte offenbar voll den Hormonüberschuß. Nachdem er anfing, Kükenmädchen zu treten, war keine Alternative zum Schlachten, das wurde echt zu gefährlich. Und da fanden wir sehr große Hoden.

    Also hat der Hormonstatus auch was mit dem Krähen zu tun, und da könnte es ja auch eine erbliche Komponente geben. Leider weiß ich nichts über Charlies Verwandtschaft, sein Bruder ist leider gestorben, bevor er ausgewachsen war.

    Mein Max jetzt ist auch ein ganz ruhiger, eben typisch Lachshahn, ein Glück für mich und meine Nachbarn.

    Soweit ich weiß, hat bislang noch niemand den Zusammenhang zwischen Krähen und Vererbung geprüft, einfach, weil es ja niemanden so recht interessiert, außer uns Leuten mit Nachbarn. Aber ich meine, Wontolla hätte auch mal geschrieben, daß seine Wenigkräher auch wenigkrähende Söhne hatten.
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  3. #3
    Avatar von Wontolla
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    Zitat Zitat von Waldfrau2 Beitrag anzeigen
    Wontolla hätte auch mal geschrieben, daß seine Wenigkräher auch wenigkrähende Söhne hatten.
    Nicht alle Söhne krähen so wenig wie ihre Väter. Vielkräher landen aber am schnellsten in der Rupfmaschine.
    Inzwischen hat mir auch schon jemand einen Hahn 4 Wochen nach dem Kauf zurück gebracht weil: "Der kräht ja fast nie." Ganz stolz hab ich den zurück genommen (und 10 Minuten später wieder verkauft).
    Meine Wenigkräher sind aber dennoch potent. Beim größten Stamm (1,19) war sogar die Befruchtung 100%.
    L. G.
    Wontolla

  4. #4
    Avatar von Mariechen
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    Die Eigenschaften meines Mixhahns führe ich schon auf seine Vorfahren zurück. Das Verhalten und Krähen deckt sich mit den Angaben, die der Züchter gemacht hat, wo ich die Bruteier her habe. Der Vater war ein Orloff Hahn mit zahmem friedsamem Charakter, der relativ verträglich kräht. Meiner: ein paar Mal am Tag eine Krähphase mit bis zu 10 Krähern. Das geht doch noch. Die Pausen dazwischen sind mehrere Stunden. Ich denke schon daß das Großteils mit Vererbung zu tun hat. Was aber, wenn die Henne andere Eigenschaften weitervererbt? Dann kann's auch mal anders ausgehen.
    Geändert von Mariechen (03.01.2012 um 21:55 Uhr)
    Mariechen



  5. #5
    Avatar von Iulia
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    Darf ich mal dazwischenfragen?

    Waldfrau,

    hat Charlie eigentlich von Anfang an viel gekäht oder entwickelt sich das Krähverhalten erst mit der Zeit?

    Unser Sturmi kräht morgens eine Serie, "halb Zehn in Deutschland", dann ist den Rest des Tages komplett Ruhe - bisher. Er ist aber erst 22 Wochen jung. Manche Tage auch überhaupt nicht.

    Ich kann mir eine erbliche Komponente durchaus vorstellen.

    LG
    Iulia
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  6. #6
    Avatar von Waldfrau2
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    Der Charlie war vom Mai 2010. Er hat so im Oktober / November mit dem Krähen angefangen, da schien es noch einigermaßen normal zu sein, obwohl ich es für einen ja so ruhigen Lachshahn schon recht ordentlich fand. So richtig hat er dann in den ersten Frühlingstagen losgelegt, und dann steigerte es sich auch noch. Auffällig war auch sein uncharmantes Verhalten den Damen gegenüber, er hat sie am Kopf durch die Gegend geschleift, wenn sie nicht wollten. Das wurde auch immer stärker. Bis er sich dann an den handgroßen Kükenmädchen vergriff. Er stürzte morgens aus dem Haus, rannte 10 min den Damen hinterher wie ein Geisteskranker, wenn er dann ein paar Mal zum Zug gekommen war, folgte das erste große Krähen. Außerdem fand er irgendwie keine Ruhe. Ich habe ihn fast nie ruhig im Staubbad gesehen, immer nur Action Action.

    Der Max ist das absolute Gegenteil. Meist ist er ein-zwei Stunden draußen, bevor er das erste Mal kräht. Daher habe ich auch die Rauslasszeit auf 8.00 Uhr gestellt, weil er ja meist sowieso erst ab 9.00 Uhr das erste Konzert hält. Und er ist die Ruhe in Person. Er kümmert sich, aber er findet auch viel Zeit zum Putzen und Staubbaden, und häufig liegt er auch nur so im Sand. Wenn ein Mädel so gar nicht möchte, läßt er auch wieder von ihr ab.

    Im Grunde genommen tut mir der Charlie im Nachhinein schon ganz schön leid. Gerade im Gegensatz zu Max kommt er einem wie ein Getriebener vor, ich kann mir nicht vorstellen, daß er wirklich glücklich war, so wie er war. Aber der Anblick der Hoden beim Schlachten zeigte mir, daß es wohl keine andere Möglichkeit gegeben hätte, ich konnte ja auch nicht riskieren, daß er ein Küken beim Treten verletzt. Zumal er auch sehr viel Unruhe in die Truppe gebracht hat, was man jetzt ohne ihn deutlich merkt.
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  7. #7
    Avatar von Iulia
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    Danke waldfrau,

    ja, traurig ist das ganz bestimmt. Ich wäre sehr traurig, wenn Sturmi sich so entwickeln würde wie Charlie. Bisher ist er lieb und eher zurückhaltend und von den beiden Althennen bezieht er gelegentlich Prügel. *g*
    LG
    Iulia
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  8. #8
    Avatar von Waldfrau2
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    Ich gehe einfach mal davon aus, daß Charlie wirklich eine absolute Ausnahme war. Naja, und Fridolin halt auch. Mir ist aufgefallen, daß jeder, der bei mir zu Besuch war oder mich angerufen hat, wenn ich im Garten war, ein längeres Hahnenkonzert genießen konnte. Aber mir ist das woanders nie passiert, da habe ich etliche Hähne gesehen, ohne ein halbstündiges Konzert zu bekommen. Daher denke ich, daß das wirklich nicht normal ist / war.
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  9. #9
    Avatar von kniende Backmischung
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    Hallo zusammen,

    wenn ich die Beiträge hier so lese, dann erscheint mir die Veranlagung, wie gekräht wird doch von genetischen Faktoren abzuhängen. Bei Hund und Pferd (nicht kastrierte Tiere) habe ich schon öfter festgestellt, dass das Verhalten dem der Elterntiere glich. Ich hatte da einige Vergleichsmöglichkeiten, da ich bisher die Elterntiere aller männlichen Hunde und Pferde, die ich bisher hatte, von ihrem Verhalten her kannte.

    Dabei habe ich auch festgestellt, dass es nicht so sehr mit der tatsächlichen Potenz zu tun hatte, ob ein Hund oder Pferd sich besonders "männlich/machohaft" verhielt. (Mein Krüperhahn Messi war ein Macho und Kräher vor dem Herrn, aber kein bissel aggressiv.) Ich konnte immer wieder Parallelen zum Verhalten der Elterntiere sehen.

    Warum sollte es bei Hähnen anders sein? Und - Ausnahmen bestätigen wahrscheinlich auch hier die Regel. Dass es (noch?) nicht möglich ist, eine Rasse mit grundsätzlich wenig krähenden Hähnen zu erwerben, liegt wohl eher daran, dass auf andere Anlagen mehr Wert gelegt wird. Grundsätzlich wäre es wohl nicht unmöglich, denke ich.

    LG Silvia
    Das sind die Weisen, die über den Irrtum zur Wahrheit reisen.
    Die im Irrtum verharren, das sind die Narren.
    F. Rückert
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  10. #10
    Avatar von TXIKA
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    Ich hatte insgesamt 4 Schlotterkamm-Hähne,die ja bekanntlich gern und viel krähen. Drei der Hähne waren von einem anderen "Züchter",als mein schwarzer Althahn.Bei den 3 Jungs,die ja eigentlich Hennen sein sollten,wurde offensichtlich "versucht"Farbschläge einzukreuzen.Und die 3 haben gekräht,was das Zeug hält...den ganzen Tag...manchmal auch nachts....
    Der Alte kräht nur morgens,wenn es hell wird,10-20 mal...das wars.Ich find es sehr angenehm,muss ich sagen,aber ist das rassetypisch? Waren die 3 Jungs "normal"? Ach ja,und besonders potent waren sie auch
    Ist mir bei dem Alten auch nie so aufgefallen.Er ist ruhig und freundlich Nachkommen hat er leider keine,deshalb kann ich dazu keine Aussage treffen.Aber aufgrund meiner Erfahrungen könnte ich mir gut vorstellen,dass die Kräherei vererbbar ist.
    Liebe Grüße,
    Silvia
    bergische Schlotterkämme,schwarz,weiss- und gelb gedobbelt

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