Pfauen Flügel stutzen???

[kleinerfatzke]

Ich habe hier ja schon von unserem missglückten Pfauen Start (seit 2 Tagen Pfauenbesitzer) berichtet.
Mittlerweile leben die 5 seit rd. 5 Wochen in ihrer provisorischen wirklich zu kleinen Voliere. Sie kriegen keine Panik mehr wenn ich rein komme, fressen wenn ich daneben stehe und erschrecken auch nicht mehr wenn Esel, Pferd oder Huhn vor der Voliere stehen und Hallo sagen. Die Umgebung können sie gut sehen und alles in allem scheinen sie recht zufrieden. Ich allerdings werde mit der Situation immer unzufriedener weil ich das einsperren der schönen Tiere nicht mag. Sie sollen endlich Freigang bekommen. Jetzt hat mir ein lieber Mensch geraten den Vögeln die Flügel zu stutzen damit sie nicht wieder das Weite suchen. Wie sind Eure Erfahrungen damit? Wir leben sehr ländlich und hier gibt es Greifer und auch Füchse. Ist das Risiko für einen Pfau mit gestutzten Federn zu groß?

[tsunade13]

Also wenn man einen Pfau fürs Leben versauen möchten soll man ihm die Flügel stutzen.

Ich würde Dir absolut davon abraten. Grade mit Raubtieren in der Nähe hat er dann keine Chance mehr zu flüchten, das Risiko ist also enorm. Und ich habe hier einen Hahn dem man die Flügel gestützt hat. Mittlerweile lebt er schon ein Jahr hier, die Schwungfedern sind nachgewachsen und er kann immernoch nicht auf Stangen sitzen die höher als einen Meter sind. Wenn man Pfauen hat, weiß man, dass sie fliegen. Und ohne dem finde ich es einfach nur Quälerei. Sorry.

Wenn sie sich an alles gewöhnt haben, dann sollte man sie laufen lassen. Dann können sie sich bei Dir einen Platz suchen wo sie schlagen wollen und haben ein schönes, natürliches Leben.

[Finni]

Wenn Du einem Pfau die Flügel stutzen willst, musst du es regelmäßig nach der Mauser machen, da die Schwungfedern natürlich auch geworfen werden. Find ich aber ehrlich gesagt Blödsinn, ich stutz meinen Figuritas ja auch nicht die Flügel. Meiner Meinung nach gehört ein Pfau nicht in eine Voliere. Und ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, weshalb Du Dir direkt 5(!) angeschafft hast, wenn Du nur, wie Du selbst sagst, eine viel zu kleine Voli zur Verfügung hast?!
Das soll jetzt nicht böse gemeint sein! Aber bevor man sich Tiere anschafft, sollte man sich überlegen, ob man auch genug Platz/Zeit zur Verfügung hat. alles andere ist nicht fair dem Tier gegenüber.

[kleinerfatzke]

@Finni: ich stimme dir völlig zu. Hab hier schon geschrieben wie ich zu den Tieren gekommen bin und warum sie in der Voliere sind.

Darum frag ich ja jetzt und hier auch nach wie ich die "Freilassung" am besten und sichersten bewerkstellige.
So etwas wie tsunade13 geschrieben hat dachte ich mir schon.
Unsere Hühner laufen ja auch frei rum und haben keine gestutzten Flügel. Allerdings fliegen die auch nicht sonstwo hin.
Das die Pfauen ihre Flugfähigkeit brauchen um dem Feind zu entkommen kann ich mir denken. Allerdings stammen Pfauen ursprünglich nicht aus Niedersachsen und ich bin eben nicht sicher ob gestutze Flügel reichen um den Niedersächsischen Fressfeinden zu entkommen.
So wie es scheint bleibt mir nur die Hoffnung das es den Pfauen bei uns gefällt und sie freiwillig bleiben.

[Finni]

Werd mich diesbezüglich gleich mal belesen.

Recht hast, wenn ein Fuchs sich einen Pfau holen will, tut er das. Egal ob der Pfau nun fliegen kann oder nicht. So schnell kann der Pfau gar nicht reagieren. Das sich ein Habicht an nem Pfau vergreift kann ich mir aber nicht vorstellen. Dafür wirken die zu imposant schätz ich mal. Wenn sich die tiere eingelebt haben, denke ich schon, dass sie bei Dir bleiben werden. Sie bekommen ja Futter und Wasser bei Dir und Du schreibst ja sie machen einen zufriedenen Eindruck

[tsunade13]

Wenn der Fuchs Pfauen beim Angriff bekommen würde, hätte ich keine Pfauen mehr.
Selbst die Glucken, die nachts mitten im Wald liegen, entkommen dem Fuchs durch die schnellen Reaktionen und die gute Flugfähigkeit. Ich denke die Tiere werden unterschätzt.

Die Tiere sind so aufmerksam, dass sie dem Fuchs problemlos entkommen können.
Für Volierentiere lege ich meine Hand jedoch nicht ins Feuer.

Also wie gesagt, Flügel stützen wäre für mich absolut nicht vertretbar.

[hein]

Wenn der Fuchs Pfauen beim Angriff bekommen würde, hätte ich keine Pfauen mehr.
Selbst die Glucken, die nachts mitten im Wald liegen, entkommen dem Fuchs durch die schnellen Reaktionen und die gute Flugfähigkeit. Ich denke die Tiere werden unterschätzt.

Die Tiere sind so aufmerksam, dass sie dem Fuchs problemlos entkommen können.
Für Volierentiere lege ich meine Hand jedoch nicht ins Feuer.

Also wie gesagt, Flügel stützen wäre für mich absolut nicht vertretbar.

Da würde ich mir nicht so sicher sein!!

Ich habe letztes Jahr ein Pärchen Pfauen durch den Fuchs verloren! Beide hatten die Flügel gestutzt! - Habe dieses Manko leider zu spät bemerkt! Denn die Pfauen sind durch komplettes Stutzen eines Flügels doch erheblich behindert!

Für mich ist es eine Tierquälerei!

Aber ich glaube, hier wird nicht das amputieren eines Flügels gemeint! Sondern nur das abschneiden von Federn und damit das stutzen des Flügels. Nur die Behinderung ist die Selbe! Der Pfau ist eben bis zum Nachwachsen der neuen Federn stark eingeschränkt!

Übrigens - der Fuchs hat bei mir zuerst die Pfauenhenne gerissen und sich in der selben Nacht auch den Hahn geholt! Der aber im Dunkeln versucht hatte 20 mtr. weit zu fliegen! Da es Nacht war und er nicht sehen konnte und da er durch das Kupieren behindert war, konnte er natürlich nicht vor dem Fuchs flüchten! Und der Fuchs hatte dadurch leichtes Spiel. LEIDER

Nur ich habe dadurch gelernt!! Nie die Flügel mehr bei Pfauen zu stutzen!!

[tsunade13]

Das ist ja das was ich auch sagte Hein.
Flügel stutzen geht garnicht. Meine umgestuzten Pfauen haben nämlich keine Probleme vor dem Fuchs zu entkommen.
Und nachts sitzen sie in 20m Höhe auf dem Baum. Da bekommt sie eh kein Fuchs.
Und die brütenden Hennen schaffen es sogar nachts zu entkommen. Da findet man mal einen Haufen Federn, aber der Pfau ist Heil. Ich hatte sogar schon eine Henne die sich aus dem Fang des Fuchses befreit hatte, das Bein war ziemlich zugerichtet, aber die Flügel haben die Henne gerettet.

Sicher schaffen es vereinzelte Tiere manchmal nicht, vor allem die hellen Tiere. Aber der Großteil überlebt wegen der guten Flugfähigkeit.

[kleinerfatzke]

Will nur mal kurz berichten wie es unseren Pfauen so geht.
Sie laufen seit rd. 5 Wochen völlig frei rum. Die Flügel haben wir nicht gestutzt. Die ersten Tage ihres Freigangs waren sie zwar noch sehr scheu aber das hat sich recht schnell gelegt. Ihren Stall suchen sie gelegentlich noch auf, lieber halten sie sich aber unter dem Schleppdach auf. Da ist es trocken und im hinteren Teil sind ca 10qm extra trockener Naturboden. Da nehmen sie ihr Staubbad. Das ich der Futterlieferant bin wussten sie ja aus ihrer Stall Zeit. Da ich immer etwa zur gleichen Zeit fütter versammeln sich die Pfauen zur rechten Zeit vor der Futterkammer. Wenn sie dann sicher sind das ich auch da reingehe laufen sie schon mal unter ihr Schleppdach und warten. Öffne ich nicht die Futterkammer sondern ein Stalltor bleiben sie stehen und warten. Sehr schlau das Federvieh.
Einen großen Preis hat die Freiheit allerdings auch schon gefordert. Eine der Hennen musste ihr Leben lassen. Sie hing morgens Kopfüber tot im Baum. Am Abend hatten sich alle dort zum schlafen eingefunden. Am morgen fehlte dann eine Henne und ich fand sie eben im Baum hängend. Sie ist mit dem Fuß in einer engen, sehr kleinen Astgabel hängen geblieben. Verletzungen waren keine zu finden. Mir ist immer noch nicht ganz klar wie das passieren konnte. Entweder sie ist gestorben und beim umfallen hängen geblieben oder sie ist hängen geblieben und ist letztendlich daran gestorben.

[hein]

Tut mir leid um deine Henne!

Nur ich kann mir beides nicht so richtig vorstellen! Wenn sie gestorben ist und dann im Ast hängen geblieben ist - wär echt König Zufall! Genauso andersrum.

Dennoch irgendetwas ist passiert!

Aber es freut mich, das sie sich so gut eingewöhnt haben und das Du dich noch einmal kurz mit einem Ergei gemeldet hast! Danke!