Frankreich will gegen Vogelgrippe impfen
Brüssel/Zürich. AP/baz. Frankreich und die Niederlande wollen im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung der Vogelgrippe präventiv impfen. Die Regierung in Paris habe bei der EU-Kommission bereits einen entsprechenden Antrag eingereicht, sagte Kommissionssprecher Philip Tod am Freitag in Brüssel. Die niederländische Regierung wolle 5,5 Millionen Hühner impfen und habe diesbezüglich um ein Gespräch mit der EU-Kommission am kommenden Montag gebeten.
Grundsätzlich sei die präventive Impfung gegen die Vogelgrippe nach einer im Dezember 2005 erlassenen Verordnung möglich, erläuterte Tod. Dies müsse aber von der EU-Kommission im Einzelfall genehmigt werden. Erforderlich sei eine genaue Beobachtung der Tiere nach der Impfung. Tod wies zudem auf die Nachteile eines solchen Vorgehens hin. So könnten geimpfte Tiere das Virus weiterübertragen, ohne selbst daran zu erkranken.
Die EU-Kommission wies zudem darauf hin, dass es derzeit keine Möglichkeit gebe, Geflügelproduzenten wegen des geschwundenen Vertrauens der Konsumenten finanziell zu unterstützen. Dies sei allenfalls dann denkbar, wenn ein Geflügelhof von einem Ausbruch betroffen sei, sagte Sprecherin Antonia Mochan.
Der niederländische Landwirtschaftsminister Cees Veerman informierte das Parlament am Freitag über die geplanten Impfungen. Es galt aber als unwahrscheinlich, dass er umgesetzt werden kann, bevor die Tierseuche die Niederlande erreicht. Auch gebe es noch viele Fragen zur Umsetzung, erklärte Ministeriumssprecherin Simone Bruin. So müssten die Konsequenzen für den Export geklärt werden. Auch sei nicht klar, wie geimpftes Geflügel von nicht geimpftem zu unterscheiden sei. Die Stallpflicht für Geflügel wurde am Mittwoch in den Niederlanden eingeführt.
Kein H5N1 in Dänemark und der Schweiz
Die in Dänemark in der Nähe der Grenze zu Deutschland verendeten Vögel sind nicht am gefährlichen Vogelgrippevirus H5N1 gestorben, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Die Region werde aber weiter sehr genau beobachtet, sagte Verbraucherminister Lars Barfoed. Es sei wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Virus auch Dänemark erreiche.
Auch bei den in der Schweiz in den vergangenen Tagen tot aufgefundenen Schwänen und anderen Wildvögel sind keine Vogelgrippe-Viren entdeckt worden. Alle bisherigen Analysen im Referenzlabor in Zürich fielen negativ aus. Die Tiere seien also nicht an der Vogelgrippe gestorben, teilte das Bundesamt für Veterinärwesen in Bern mit. Es mahnte aber zur Vorsicht. Es bestehe die Möglichkeit, dass auch in der Schweiz noch Wildvögel auftauchten, die das Vogelgrippevirus H5N1 trügen.
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