Düsseldorf – Fast alle Hähnchen aus deutschen Mastbetrieben erhalten einer Studie zufolge Antibiotika. Die Züchter setzten die Medikamente zum Wachstumsdoping oder zum Gesundheitsdoping ein, erklärte Nordrhein-Westfalens Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne) am Dienstag in Düsseldorf als Auftraggeber der Studie. Der Deutsche Bauernverband und die Geflügelwirtschaft erklärten, die Ergebnisse "sehr ernst" zu nehmen.
Teile der Studie waren bereits Ende Oktober bekannt geworden und hatten eine erste Debatte über den Antibiotika-Einsatz in der Geflügelzucht ausgelöst. Den nun vorgelegten Endergebnissen der von Februar bis Juni geführten Untersuchung zufolge wurden in Nordrhein-Westfalen 96,4 Prozent der untersuchten Tiere mit entsprechenden Wirkstoffen behandelt. Damit war weniger als jedes 25. Masthähnchen unbehandelt. Laut Remmel sind die Studienergebnisse bundesweit übertragbar. "NRW ist hier kein Sonderfall, sondern steht exemplarisch." [...]
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