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Thema: "Artgerechte Freilandhaltung macht manche Henne fuchsteufelswild"

  1. #21

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    Zitat Zitat von Lexx Beitrag anzeigen
    Veto Andi, sowohl die konventionelle als auch die BIO-Freilandhaltung und die BIO-Bodenhaltung bezeichnen sich sehr gerne als "artgerecht". Kann man auf fast jeder Eierschachtel so lesen. Und der Artikel ist im Grunde auch für den Verbraucher gedacht, erst in zweiter Linie für Geflügelhalter und evtl. Leute welche sich fachlich für die Ergebnisse der Studie interessieren. Philipp bezieht sich auf ...
    Das ist schon richtig Lexx. Trotz dessen würde ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt immer noch auf Bio-Eier verzichten, wenn ich selbst keine Hühner hätte, es sei denn, ich wüsste woher die Eier kommen und wie die Tiere gehalten werden.

    Dieses aggressive Verhalten von Hennen ist ja nicht nur auf Hybriden begrenzt, auch im Junghennenstall von Rassehühnern hat man immer mal Tiere dabei, die etwas aggressiver sind. Das gibt sich aber, sobald die Zuchtstämme gebildet werden und ein Gockel das Sagen hat.

    Wenn man schon solche Studien macht, dann hätte mich eher mal interessiert, warum solche Tiere deutlich ruhiger werden, obwohl ihnen offensichtlich ebenfalls eine Andockstelle fürs Dopamin oder einen anderen Botenstoff fehlt.
    Schöne Grüße
    Andi

  2. #22
    Rassegeflügelzüchter Avatar von Ernst
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    Wenn Tiere sich an die Haltungsbedingungen anpassen MÜSSEN, enstehen Verhaltensstörungen; bieten WIR den Tieren was sie von der NATUR aus brauchen, haben wir glückliche Hühner!
    WANN verstehen die Menschen das endlich, egal ob es ein Hund, eine Katze, ein Igel oder sonstige Tiere sind...wir KÖNNEN uns nur an die Tiere anpassen, wenn wir versuchen die Tiere an uns anzupassen und in eine Form zu pressen VERLIEREN wir!
    Ich bin erst drei Monate "dabei" Hühner zu halten, aber DAS habe ich schon verstanden!!!
    Wobei natürlich die Frage ist, an was man sich anpasst. An das Wildhuhn aus dem tropischen Regenwald, oder an das Huhn, dass wir in eine Form gepresst haben, und aus ihm eine Rasse, in ganz individuellen klimatischen Gegebenheiten geschaffen haben.

    Der Verkauf von Käfigeiern als Frischei ist in Deutschland verboten.
    @ Lexx
    Vor einigen Jahren habe ich mal von einem Test gelesen. Wenn ich mich recht erinnere wurde dieser test sogar in Bayern gemacht. Man hat auf verschiedenen Wochenmärkten Eier aus angeblicher "Öko-Haltung" gekauft. Bei der Prüfung stellte sich heraus, dass von den 15 Proben 13 aus Käfighaltung waren. Ich will das jetzt nicht mit dem Verkauf von Käfigeiern als Frischei vergleichen. Es geht mir nur darum zu zeigen was Verbote wert sind.

    MfG

    Ernst Niemann

    Ein Haus ohne Bücher ist arm,
    auch wenn schöne Teppiche seinen Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    Hermann Hesse

  3. #23
    Rassegeflügelzüchter Avatar von Ernst
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    Ich denke daher nicht, dass ein Huhn zwangsweise alle Tiere im Umfeld "kennen" muss.

    Es muss lediglich wissen, was es zu tun und zu lassen hat, und da spielt ein Hahn eine nicht unerhebliche Rolle.
    Hallo Andi,

    Deine Aussage ist so nicht richtig. Vor allem wiedersprechen sich die beiden Aussagen.
    Du sagst, dass ein Huhn lediglich wissen muß was es zu tun und zu lassen hat. Um das zu wissen muß es aber erst einmal seinen Rang innerhalb der Gruppe kennen. Dieser Rang wird bei Veränderung der Gruppe immer wieder neu festgelegt. Wenn ein Huhn das wegen der Gruppengröße nicht mehr kann, kennt es auch nicht seinen Rang. Die Henne weiß nicht ob sie sich ihrem Gegenüber unterordnen muß, oder ob sie ihn dominieren kann. Wenn diese Hierarchie funktionieren soll, muß sie sehr wohl alle Tiere ihres Umfeldes kennen.

    MfG

    Ernst Niemann

    Ein Haus ohne Bücher ist arm,
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    Hermann Hesse

  4. #24
    Avatar von Iulia
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    Hm,

    egal ob mit oder ohne Hähne, wenn hunderte oder tausende Tiere in sog. Freilandhaltung gehalten werden, nenne ich das nicht artgerecht.

    Und klar werden dann die armen Viecher den nicht artgerechten Haltungsbedingungen angepasst, das nennt sich dann wirtschaftliches Denken und Handeln. Was anderes interessiert diese Menschen doch nicht wirklich.

    Lg
    Iulia
    Hühner sind das ökonomischste Lebensmittel überhaupt, denn man kann sie vor ihrer Geburt und nach ihrem Tod essen. (von unbekannt)
    ***
    Auf unbestimmte Zeit Hühnerlos.

  5. #25
    EnteGansundSchwan Avatar von Lexx
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    Artgerecht ist in dem Artikel das was der Gesetzgeber so sieht. Das sich das meilenweit von dem unterscheidet, wie wir Hobbyhalter, Liebhaber und Züchter das sehen sollte jedem hier klar sein. Was die Leute hier im Forum praktizieren nennt sich auch nicht Freilandhaltung, sondern artgerechte Kleingruppenhaltung mit Freilauf. Das ist etwas ganz anderes.

    Was Ernst anführt ist sehr richtig, die Stempel werden auf Antrag ausgegeben, aber oftmals nicht gleich kontrolliert ob die beantragte Ziffer mit der Haltung übereinstimmt. Oft fällt so ein Betrug erst auf, wenn KAT kontrolliert. Es gibt aber auch noch schöne legale Schlupflöcher, wie die Bezeichnung als "Bauernei" oder "aus bäuerlicher Kleinhaltung"... das sagt aber nichts aus, wie die Hühner gehalten werden, in den meisten Fällen sind es Bodenhaltungseier. Die Bezeichnungen sind auch nicht geschützt, die kann so verwenden wer möchte. Ist wie "Alpenmilch", das kann jede Molkerei in ganz Deutschland auf die Verpackung drucken. Es reicht aus, das ein Teil der Alpen in Deutschland liegt, dadurch ist Deutschland ein Alpenland. Oder Bergbauernmilch, is wurscht ob die Kühe an der platten Küste im Stall stehen, die Bezeichnung ist nicht geschützt oder an Bedingungen geknüpft.
    So we're different colours and we're different creeds
    And different people have different needs
    It's obvious you hate me though I've done nothing wrong
    I've never even met you, so what could I have done?


  6. #26

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    Zitat Zitat von Ernst Beitrag anzeigen
    Hallo Andi,

    Deine Aussage ist so nicht richtig. Vor allem wiedersprechen sich die beiden Aussagen.
    Du sagst, dass ein Huhn lediglich wissen muß was es zu tun und zu lassen hat. Um das zu wissen muß es aber erst einmal seinen Rang innerhalb der Gruppe kennen. Dieser Rang wird bei Veränderung der Gruppe immer wieder neu festgelegt. Wenn ein Huhn das wegen der Gruppengröße nicht mehr kann, kennt es auch nicht seinen Rang. Die Henne weiß nicht ob sie sich ihrem Gegenüber unterordnen muß, oder ob sie ihn dominieren kann. Wenn diese Hierarchie funktionieren soll, muß sie sehr wohl alle Tiere ihres Umfeldes kennen.

    MfG

    Ernst Niemann
    Hallo Ernst,

    bei mir funktioniert das einwandfrei, wenn alle Tiere in einem Auslauf sind. Da gibt es kaum Rangeleien, auch nicht unter den Hähnen. Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Grüppchen aus dem Weg gehen können, d.h. dass der Auslauf groß genug ist. Und die Tiere müssen sich innerhalb ihrer Gruppe auch schon lange genug kennen, d.h. einen Rang in ihrer "Familie" haben.

    Das ist in der Massentierhaltung zugegebenermaßen schwer zu praktizieren, wenn man 1000 Hühner mit 50 Hähnen zusammensetzt, ohne dass sich die Tiere vorher kennenlernen durften. Wenn man mal einen Einblick z.B. in eine Elterntierfarm hätte, könnte man gegebenenfalls besser beurteilen, wie das in der Praxis ausschaut, wenn Hähne und Hennen zusammen gehalten werden und ob es dort von "Natur aus" einen geringeren Anteil an aggressiven Tieren gibt als bei der Haltung von ausschließlich weiblichen Tieren.
    Schöne Grüße
    Andi

  7. #27
    Rassegeflügelzüchter Avatar von Ernst
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    bei mir funktioniert das einwandfrei, wenn alle Tiere in einem Auslauf sind. Da gibt es kaum Rangeleien, auch nicht unter den Hähnen. Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Grüppchen aus dem Weg gehen können, d.h. dass der Auslauf groß genug ist. Und die Tiere müssen sich innerhalb ihrer Gruppe auch schon lange genug kennen, d.h. einen Rang in ihrer "Familie" haben.
    Ich wollte es würde bei mir auch so gut funktionieren. Wenn sich alle respektieren, und aus dem Weg gehen würden, dann bräuchte ich für die gezielte Zucht nicht für jeden Stamm einen separaten Stall und Auslauf. Aber ich fürchte meine Hähne würden, die gerade vorbeimarschierende Henne der "Nachbarfamilie" auch treten. Bei den Hennen würde die Rangfolge auch geklärt, wenn sie noch nicht feststehen würde. Aber ich denke das wird bei Dir auch nicht anders sein. Ich schätze mal Dein Auslauf beherbergt 20-30 Hühner und 2-3 Hähne. In der Größenordnung wäre auch eine Gesamtrangordnung noch gegeben. In einem Elterntierstall mit 10 000 Hennen und 1000 Hähnen aber nicht mehr.

    MfG

    Ernst Niemann

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  8. #28
    Avatar von Philipp G.
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    Ich muss sagen, dass mir auch nach erneutem Lesen des Artikels keine Unzulänglichkeiten auffallen. Wenn hier doch immer so schön zitiert wird, zitiert doch mal etwas, was eurer Meinung nach "Halbwahrheiten und Schwachsinn" enthält.

    Letztendlich liefert der Artikel lediglich eine plausible Erklärung dafür, wieso manche Hennen zum Federpicken eher neigen als andere. Was daran falsch sein soll, verstehe ich beim besten Willen nicht.

    Auch die Diskussion um die Gruppengröße erscheint mir in dem Kontext hier völlig sinnlos. Es ist schicht und ergreifend ein Fakt, dass Unmengen an Eiern produziert werden müssen. Und mal Hand aufs Herz, wer verzichtet denn konsequent auf Produkte, die Ei, und demnach oft auch Käfigei, enthalten?

    Federfresser in die Zucht zu nehmen erscheint schon allein deshalb nicht zielführend, weil das Federpicken genetisch bedingt sein kann. Und dass die braune Linie nicht so Bewegungsfreudig ist und deshalb mehr zum Federpicken wegen evtl. Langeweile ( ? ) neigt, scheint auch logisch. Nun ist die Konsequenz die große Unternehmen daraus ziehen doch nur logisch und sollte eigentlich auch euch freuen, denn es werden gezielt Tiere gezüchtet, denen das Federfressen auch bei großem Stress fremd bleibt.

    Engelmann schreibt in seinem Buch "Leben und Verhalten unseres Hausgeflügels", dass es sich bei dem Federpicken möglicher Weise um ein ausleben eines nicht befriedigten Picktiebes handeln könnte. Das nur mal zur Kenntnisnahme. Das mag ein Faktor sein, weshalb Federpicken bei Wildhühner nicht oder nur in extremen ausnahmefällen beobachtet werden kann. Zu überdenken wäre hier ggf. die Darreichung der Futters vor allem bei uns Hobbyhaltern, bei denen öfter als gedacht Federpicken vorkommt. So sollte den Hühnern stets genügend Möglichkeit zum Picken gegeben werden.

    MfG
    Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit.


    Aristoteles

  9. #29
    Avatar von Mariechen
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    Zitat Zitat von Philipp G. Beitrag anzeigen
    Auch die Diskussion um die Gruppengröße erscheint mir in dem Kontext hier völlig sinnlos. Es ist schicht und ergreifend ein Fakt, dass Unmengen an Eiern produziert werden müssen. Und mal Hand aufs Herz, wer verzichtet denn konsequent auf Produkte, die Ei, und demnach oft auch Käfigei, enthalten?
    @ Philipp, Unmengen an Eiern müssen produziert werden. Aber das bedeutet doch nicht automatisch, daß diese Eier in Gruppen zu 1000 (oder mehreren Tausend) Hühnern oder in Käfigen produziert werden müssen. 20 Herden artgerecht zu je 50 Hühnern würden genausoviele Eier produzieren können, wie 1000 Hühner nicht artgerecht in einer Halle. Von 1000 Hühnern in einer Halle lebt ein Eierproduzent, von 20 Herden je 50 Hühnern in Freiland könnten mehrere kleinere Bauern leben.

    Ja, ich verzichte auf Ei wo immer mir bewußt ist, daß welches drin ist. Zum Beispiel bei Nudeln ist das ganz einfach. Nudeln immer eifrei, 100% aus Dinkel oder so. Kuchen selber backen. Fertiggerichte kommen nicht auf den Tisch.
    Mariechen



  10. #30
    Avatar von Philipp G.
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    Und wie soll jemand von 40 Eiern am Tag leben? Das Stück für 20 Euro verkaufen?

    Seht den Fakten ins Gesicht. Es ist nicht mehr möglich, den Bedarf an Eiern in kleinbäuerlicher Haltung zu decken. Woher sollen denn die ganzen Betriebe auf einmal kommen? ...
    Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit.


    Aristoteles

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