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Thema: Warum kann der Fuchs denn Hühner stehlen?

  1. #1

    Registriert seit
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    Warum kann der Fuchs denn Hühner stehlen?

    Moin,

    ich stelle hier die -sicherlich provokante- Frage
    warum Hühnerhalter es zulassen dass Ihre Tiere von Räubern verletzt und/oder getötet werden.
    Es gibt hier ja diverse Beispiele, von Anfängern die sich erst Die Hühner anschaffen und anschließend versuchen
    herauszufinden was sie tun müssen, bis hin zu langjährigen Profis die ''damit leben'' dass ''mal ein Huhn dran glauben muss'' (Zitat aus einem andere Threat).
    Ich bin der Meinung (wie schon einige Male beschrieben) dass wir als Hühnerhalter zu 100% verantwortlich sind für die artgerechte und sichere Unterbringung der Tiere.
    Ich kann einfach nicht verstehen dass Hühnerhalter sich wundern wenn sie Futter (Hühner) in's Revier der Räuber bringen, die Ställe und Ausläufe nicht richtig sichern und dann die Futterstelle von den Räubern akzeptiert wird.
    Weder die Hühner noch die Räuber sind schuld, immer nur der Mensch der nicht in der Lage ist seine Tiere zu sichern -oder es nicht will und ''Schäden'' (also den Tod der ihm anvertrauten Tiere) in Kauf nimmt.

    Kein Angriff an irgendjemanden, einfach mal um Eure Meinung zu lesen...
    Gruß
    Jockel

  2. #2
    Chicken Man ! Avatar von Weyz
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    Klar gibt es auch leichtsinnige Hühnerhalter oder eben solche, die "damit leben'' dass ''mal ein Huhn dran glauben muss''. Eine absolut sichere Einzäunung hat aber auch ihren Preis und ein Fuchs kann klettern, der Habicht fliegt von oben rein ... Da kann man bei einem grösseren Auslauf auch ganz schön basteln, bis alles dicht ist. Manchmal kommt der Fuchs auch tagsüber ...

    Mir ist bisher noch kein Huhn verloren gegangen, aber auch meine Anlage hat Schwachstellen, die ich noch nicht gesichert habe. Manchmal muss ich eben auch am Haus was machen und kann mich nicht immer nur um den Stall und den Auslauf kümmern. Und manchmal findet ein Tier auch Schwachstellen, an die man garnicht gedacht hat.
    Fuchs und co. lieben die Hühner eben auf ihre Weise, und wenn sie mal eins erwischen, ist Dein Huhn nicht fort - es hat eben nur jemand anders ...
    Wer will, dass die Welt bleibt wie sie ist,
    der will nicht dass sie bleibt
    Atomkraft? Nein Danke!

  3. #3
    Avatar von phoenix27
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    Hallo Jockel

    manchmal ist es nicht so einfach. Vor 3 Monaten ist ein Fuchs vormittags gegen 10 Uhr in unseren umzäunten Auslauf eingebrochen und hat 13 Hühner gekillt. Wer rechnet schon damit , dass ein Fuchs
    a. tagsüber räubert
    b. mitten im Sommer , wenns genug zu fressen im Wald geben würde
    c. dazu 1 km freies Feld und eine vielbefahrene Strasse überqueren muss
    d. in einen doppelt umzäunten Garten einbricht.

    Unser Zaun hat rundum Betonfundament , darüber 1,40 m Maschendraht. Alle Meter ist der Maschendraht zusätzlich am Fundament befestigt , da kommt also keiner unten durch. Der Fuchs muss also oben drüber sein , trotz Stacheldraht.

    Zum Habicht: wir haben als Auslauf 1700 qm Obstwiese mit altem Baumbestand , teilweise Hanglage. Unmöglich zu überzäunen. In 4 Jahren sind mir jetzt 3 Hühner durch den Habicht gerissen worden , wobei ein Habicht sogar so frech war und ist in den Stall zu 30 ausgewachsenen Hühnern gegangen....

    Seit 2 Jahren haben wir jetzt Elstern auf dem Grundstück , seitdem ist Schluss mit Habicht *klopf_auf_holz*

    also - wenn jemand meint , er müsse seine Hühner nachts nicht einsperren , so ist er selber schuld , wenn sich Fuchs und Marder bedienen. Das ist einfach verantwortungslos , da geb ich Dir recht.

    Normal jagen Fuchs und Marder nachts und in der Dämmerung. ABER - wenn die sich nicht an die "Regelzeiten" halten , ist man machtlos.
    Die Alternative wäre ausschliessliche Volierenhaltung , das entspricht aber nicht meiner Vorstellung von artgerechter Haltung , da ich fast nur Landhuhnrassen habe , und die keinesfalls für eine Voliere geeignet sind.
    Lieber nehme ich ab und zu ein Habichtopfer in Kauf , als 50 Landhühner in eine Voliere zu quälen.

    LG,
    phoenix27
    Geändert von phoenix27 (28.10.2011 um 13:54 Uhr)
    3,15 brabanconne 1,1 Paduaner 1,9 mixe 0,4 grünleger 2,11 antw. bartzwerge 0,1 italiener 0,3 reichshühner 0,1 altsteirer 0,1 niederrheiner 0,1 ostfr. möwen 0,2 Andalusier 0,1 Brakel 0,5 Zottegemer 0,5 westf. totleger 0,3 lakenfelder

  4. #4
    Wedgwood Lover Avatar von Darwin
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    Lieber Jockel1,

    eine interssante Frage, die ich gerne aus meiner Sicht beantworten möchte.

    Wer das in diesem Forum öfters mal besprochene Buch von E. Baeumer liest, wird feststellen, dass Hühner früher auf den Bauernhöfen fast immer im Freilauf gehalten wurden. Die Hähne durften ihre Grenzkonflikte mit den Nachbarhahn selbst lösen, und hin und wieder hat halt der Habicht eine unvorsichtige Henne geschlagen.

    Ich halte meine Hühner ebenfalls ganzjährig im Freilauf; sie können das Grundstück (1,2 ha) auch verlassen und nur nachts sind sie im verschlossenen Stall. Meine Bordercolliehündin passt auf Fuchs und Habicht auf; im April zur Jungenaufzucht der "Räuber" klappt das jedoch nicht immer. - Ich bin weniger an Eiern und am Hühnerfleisch interessiert als an der Beobachtung des natürlichen Verhaltens der Vögel. Zu diesem Verhalten gehört, dass der Hahn aufpassen, seine Hennen "beitreiben" und einen Feind auch mal angreifen muss. Die Hühner können neben den üblichen Regenwürmern auch mal eine Maus, eine Blindschleiche oder einen Frosch fangen. All das kann man in einem mehr oder weniger kleinen Auslauf in der Regel nicht beobachten.

    Diese Haltungsform ist nur möglich mit wendigen, aufmerksamen und halbwegs flugtüchtigen Hühnern; dazu gehören alle leichten Landhuhnrassen (Altsteirer, Lakenfelder, Brakel, Kraienkopp, Polnische Grünfüßer, etc.). Cochins beispielsweise wären wohl kaum geeignet.

    Hin und wieder trifft es eine Henne; die Größe meiner "Population" bleibt jedoch, wie in der Natur auch, durch die regelmäßigen Naturbruten konstant. Außerdem findet so eine "natürliche Selektion" auf natürliches Verhalten und eine gewisse Anpassung an diese Haltungsform statt.

    Ich habe den Eindruck, dass meine Hühner ausgesprochen robust, gesund und wohl auch zufrieden sind. Gelegentliche Verluste müssen sie in Kauf nehmen und keines stirbt durch meine Hand. Ich sehe keinen grundsätzlichen moralischen Unterschied darin, Hühner selbst zu schlachten und zu essen, wie viele es hier machen, oder gelegentlich hinzunehmen, dass ein Beutegreifer dies tut.
    "Never attribute to malice that which could easily be explained by stupidity!" (Hanlon's law)

  5. #5
    Avatar von Mariechen
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    Zitat Zitat von Jockel1 Beitrag anzeigen
    Moin,

    ich stelle hier die -sicherlich provokante- Frage
    warum Hühnerhalter es zulassen dass Ihre Tiere von Räubern verletzt und/oder getötet werden.
    Es gibt hier ja diverse Beispiele, von Anfängern die sich erst Die Hühner anschaffen und anschließend versuchen
    herauszufinden was sie tun müssen, bis hin zu langjährigen Profis die ''damit leben'' dass ''mal ein Huhn dran glauben muss'' (Zitat aus einem andere Threat).
    Ich bin der Meinung (wie schon einige Male beschrieben) dass wir als Hühnerhalter zu 100% verantwortlich sind für die artgerechte und sichere Unterbringung der Tiere.
    Ich kann einfach nicht verstehen dass Hühnerhalter sich wundern wenn sie Futter (Hühner) in's Revier der Räuber bringen, die Ställe und Ausläufe nicht richtig sichern und dann die Futterstelle von den Räubern akzeptiert wird.
    Weder die Hühner noch die Räuber sind schuld, immer nur der Mensch der nicht in der Lage ist seine Tiere zu sichern -oder es nicht will und ''Schäden'' (also den Tod der ihm anvertrauten Tiere) in Kauf nimmt.

    Kein Angriff an irgendjemanden, einfach mal um Eure Meinung zu lesen...
    Bei mir hat zwar noch nie ein Raubtier was im Hühnergehege geholt, dennoch kann ich das für die Zukunft nicht ganz ausschließen. Mein Stall ist einbruchssicher und verschlossen wird er mit dem elektronischen Pförtner. Aber der Auslauf ist kein Hochsicherheitstrakt und soll das auch nicht werden.
    Mariechen



  6. #6
    Avatar von kajosche
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    holdrio

    @darwin
    wort für wort stimme ich dir bei. ein paar verluste durch raubwild muß man eben hinnehmen wenn man die hühner artgerecht hält.
    das sind immer noch weitaus weniger todesfälle als durch den mensch zugefügte.

    grüße

  7. #7
    RGZV Mölln Avatar von hagen320
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    Wenn man artgerecht halten will und nicht gerade in Geld schwimmt, dann muß man Verluste hin nehmen. Wenn ich mir alleine überlege was die drei Ställe, der Zaun und die Tore gekostet haben, da hätte ich bestimmt bei Bioland bis ans Lebensende Eier und Hühner kaufen können. Solange die Verluste gering sind halte ich die Hühner lieber auf einer grünen Wiese als in einer Voliäre, wenn das Raubwild überhand nimmt, dann muß ich mir halt was einfallen lassen. Ich werde dann das Kriegsbeil ausgraben

  8. #8

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    Mal überlegen...ein paar tausend m² grund für die hühner, mal einen zaun drum rum, von oben könnte auch was kommen, also wird alles überspannt und von unten könnte sich da ja dann auch noch was durchgraben und schwub sind ein paar tausend euronen weg.

    Sorry ich lebe aber am land und meine hühner haben unbegrenzten auslauf mit baumgruppen, büschen, wiesen etc., also ablsolut artgerecht. ich kann es mir nicht leisten alles einzuzäunen, da nehme ich schon mal in kauf dass ich mein essen mit dem fuchs teilen muss. habe eher flexible rassen, die sich nicht ganz so schnell vom fuchs erwischen lassen

    mfg

  9. #9
    Avatar von kniende Backmischung
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    Ich möchte nicht, dass ein Räuber meine Huhnies holt. Schließlich hab ich nur fünf und hänge an jedem einzelnen! Später möchte ich für den Eigenbedarf Rassehühner zum Schlachten haben. Auch da möchte ich nicht, dass die ein Räuber holt - schließlich will ich die ja selbst essen!

    Also versuche ich sie, so gut es geht, vor Übergriffen solcher Art zu schützen. Trotzdem sollen sie auch Grünauslauf haben und möglichst viel Platz (immer ca. 200 m² und unter Aufsicht den ganzen Garten, ca. 1100m²). Ich bin darüber informiert, welche Räuber es hier gibt und beuge so gut es geht vor.

    Sollte es dennoch passieren, bin ich eher mir böse, dass ich nicht gut genug vorgesorgt habe, als dass ich den Räubern grolle. Denn die mag ich auch. Meine Liebe zu den Tieren beschränkt sich nicht nur auf meine eigenen. (Ist ja auch net anders, als würd ich sie essen, nur, dass ich nicht entscheiden kann, wer geht.)

    Zumindest hab ich auch hilfreiche Räuber: Das Rabenkrähenpaar, das seit Jahren hier wohnt, sorgt dafür, dass sich Raubvögel hier nicht lange aufhalten.

    LG Silvia
    Das sind die Weisen, die über den Irrtum zur Wahrheit reisen.
    Die im Irrtum verharren, das sind die Narren.
    F. Rückert
    2.5 Mechelner gesperbert, 0.1 Mechelner fehlfarben gesperbert-weiß columbia, 0.1 LaFleche/Araucana schwarz.

  10. #10
    Avatar von kniende Backmischung
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    Hallo XeroX,
    Erst mal: Deine Einstellung ist durchaus einzusehen.

    Und dann: - klasse Signatur! (Fühl mich manchmal auch so)

    LG Silvia
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    F. Rückert
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