Hallo,
Ich wollte euch hier einmal von meinem alltäglichen Wahnsinn berichten.
Wir haben jetzt so einen tollen Türöffner für die Hühner, der auch wunderbar funktioniert. Komme ich nun nachts um 1Uhr von der Spätschicht, dann versorge ich die Hühner erst am nächsten Morgen.
Wie das aussieht? Ich fahre gegen 9Uhr zu meinen Hühnern in den Nachbarort (ca. 3 Minuten entfernt). Von Zuhause bringe ich immer gleich Wasser bzw. auch mal Kräutertee mit. Manchmal bringe ich auch Obst, Gemüse oder Quark mit.
Und dann geht es los. Die Hühner hören das Auto Auto, alle Köpfe gehen hoch. Macht man dann auch noch den Fehler und kündigt sich durch ein "Tschuip Tschuip Tschuip" an, ist es schon um einen geschehen. Da kommt die ganze Herde angerannt und das sieht wirklich beängstigend aus bei 53 Tieren. Als nächstes muss man durch ein Meer von Hühnern waten. Ein riesiges Kneul aus Hühnern erschwert jeden Schritt. Da kommt es schon mal vor, dass zwei Hühner gleichzeitig auf den Schuhen sitzen.
Jetzt darf man nur nicht den Fehler machen und sie gar runterschubsen. Zu spät, man hat sich nach unten gebeugt und die Damen nutzen sofort ihre Chance um einen auch noch von oben zu belagern. Da kann man froh sein, wenn es nur drei sind. Im ersten Moment denkt man noch "Puuuh....", weil die kleine federfüßige Zwerghuhn-Taube Lemm-Lemm auf der Schulter landet. Äääääk! Schon hat man noch Blondi (Dt.-Reichshuhn-Maran-Mix) und die fette Brahma-Australorps-Mixhenne Biggy auf dem Rücken. Egal, wie schwer es ist...da muss man jetzt durch. Schnellstmöglich versuchen trotz des Gewichts den Rücken wieder gerade zu machen, denn sonst hat man mal schnell noch ein paar mehr auf dem Rücken. Den Eimer mit dem Wasser noch irgendwie zum Wassernapf geschleppt. Endlich durchatmen.
Es herrscht Krieg, wenn ich den Weg in Richtung Regentonne (dort ist unser Futter drin) einschlage. Hat man es doch trotz der Hühner auf den Schuhen geschafft bis dort hin zu gelangen heißt es schnell handeln. Deckel auf und zur Ablenkung erst mal zwei Apfelgranaten in den Auslauf geworfen. Damit ist man erst einmal 10 der Biester los. Währenddessen aüßert Lemm-Lemm auf meiner Schulter argen Protest direkt in mein Ohr. Pech hat man, wenn die Tonne, ich habe allen Grund pessimistisch zu sein, halb leer ist und man sich wieder bücken muss.... Ja ihr ahnt es... -.-'
Mit mittlerweile geschätzten 10 Hühnern auf meinem Rücken versuche ich nun das Futter in die Futterschale zu schöpfen. Ääääk! Luder (Kraienkopphenne) und Magpie (Grünlegerin) springen auf die Futterschüssel und kippen wieder alles in die Tonne. -.-# Wieder alles von vorne. Schnell, schnell, schnell...Bierhefe, Oregano, Muschelgritt, Thymian, Heilmoor, etwas Kokos und ein paar getrocknete Garnelen rein...NEIN, Luder springt wieder ins Futter und kippt die Hälfte aus... Der dritten Versuch klappt dann doch endlich. Nun kämpft man sich völlig entnervt durch die Hühner zum Futterplatz mit einem zuckenden Augenlied und der Frage im Kopf:
Warum tut man sich das an?
Futter abstellen... Wie die Raubtiere stürzen sie sich nun auf das Futter und ich setze mich zum Verschnaufen auf eine ihrer Kletterstangen im Gehege. Nun haben die ersten Damen fertig gespeißt und gesellen sich zu mir auf die Stange. Nun wird erst einmal der Schnabel an meiner Hose suabergewischt. Ich sage schon gar nichts mehr...es kommt nur noch ein Seufzer aus meinem Mund.
Doch dann passiert es: Sie kommen angekuschelt und möchten gestreichelt werden, sitzen völlig zufrieden auf meinem Schoß und schauen mich so glückseelig an.
Und dann weiß ich die Antwort: Deswegen!
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LG Phönix
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