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Thema: Hahnverhalten...akzeptieren oder unterbinden?

  1. #41
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    Trotz großes Autorität von Erich Baeumer, kann ich mich damit nicht abfinden dass Flügelschlagen Unterwerfung bedeuten soll. Oder es gibt verschiedene Arten von Flügelschlagen. Mein Hahn macht es so laut, einfach ohrenbeteubend... meiner Meinung nach benehmen sich unterwerfende Tiere eher unauffällig.
    Wenn ich abends ins Stall kömme um ihm in die Garage zu bringen schlägt er nie mit Flügel, sonder steht in der Ecke mit unter gehängten Schwanz und Kopf, man kann fast denken es ist ihm painlich von seinen Hennen hochgenommen zu sein.

  2. #42
    Überlebenskünstlerin Avatar von Saatkrähe
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    Manharter - Deine Beschreibungen treffen auf meinen vorigen Hahn voll und ganz zu. Der Jetzige ist mit den Hennen freundlich - wirklich! Er verteilt Futter und ist auch ein sehr guter Bewacher. Auch hetzt er die Hennen nicht durch die Gegend. Er hat allerdings z.Zt. 16 zu führen - also ist er voll ausgelastet. Im Sommer wollte ich ihn schon fast in die ewigen Jagdgründe schicken... bin aber hin und hergerissen. Und meine Freundin hat regelrecht gebettelt, ihn doch am Leben zu lassen. Also habe ich den Wünschen erst einmal nachgegeben. Doch wenn ich mir vorstelle, daß das hier immer so weitergehen soll die kommenden Jahre... Darum dachte ich, ich könnte an meinem eigenen Verhalten etwas ändern. Daß man einen Hahn kaum oder gar nicht erziehen kann, leuchtet mir mit der Zeit auch langsam ein.
    LG, Saatkrähe

  3. #43
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    Hy!

    Die Rangfolge klären hat in meinen Augen nicht viel mit "Erziehen" zu tun.
    Erziehen ist es, uns erwünschtes Verhalten dauerhaft zu manifestieren. Rangfolgenklärung kann man natürlich auch so interpretieren, ist aber viel grundlegender, finde ich...

    Unser Sebrighthahn war auch ziemlich lange ganz friedlich, doch einen Sonntag dann wollte er es mir mal zeigen und ging mir an die Hose. Bei der viertel Portion natürlich nicht weiter schlimm, aber Prinzip ist Prinzip, und so ging der Tanz los.
    Da ich das Kampfverhalten eines Hahns nur unzureichend imitieren kann: In altbewährter Manier Fußrücken unter die Brust und nach hinten weggeworfen. Also nicht richtig treten (um Gottes Willen!), und auch nicht gegen Hindernisse ballern, sondern einfach nur Fußrücken drunter und hoch- und nach hinten weg geworfen, ähnlich wie wenn man ein am Boden liegendes Handtuch in den Wäschekorb befördern will, ohne sich zu bücken ^^.
    Das also haben wir fünfmal gemacht, bis er nicht mehr attackierte, und dann noch viermal aus Prinzip hinterher und anschließend noch ein wenig durch den Auslauf gescheucht. Danach kriegte er sich vor hysterischem Gegacker erstmal nicht mehr ein und hielt immer mindestens 3 m Abstand, und gackerte auch die folgenden Tage erstmal gleichermaßen weiter, wenn er mich sah.
    Soweit gut...
    Dann war es vor knapp drei Wochen wieder soweit. Bis da beliess er es bei ganz seltenem direkt auf mich zu laufen, stoppte aber immer 'nen Meter vorher ab. Auch gut! Doch vor etwa drei Wochen wie gesagt, stoppte er nicht und war schon auf Sprungdistanz, hatte auch schon die Halskrause auf, und da bekam er gleich Pfeffer, noch bevor er sprang. Ein richtiger Wurf und zwei Ansätze reichten, und beleidigt kratzte er die Kurve, so dass ich schon dachte, ob ich nicht überreagiert hätte.
    Es war aber wohl genau die richtige Reaktion, zu reagieren, bevor er agierte.

    Körpersprache haben die eindeutig, und man kann es deuten, wann es Zoff gibt und wann nicht. Herausfordernder Blick, leicht gelüftete Flügel (!) und flinkes auf einen zu laufen oder schnelles auf kurzer Distanz hinterher laufen mit leicht gelüfteten Flügeln, dabei womöglich noch etwas die Breitseite zuwenden oder die Halskrause nuanciert ansträuben hat immer Konfliktpotential.
    Breitseite ist klares Drohverhalten aus der Distanz, und das Flügel anlüpfen zeigt die Kampfbereitschaft an, also das unter Umständen gleich hochgeflattert wird. Die Zeichen muss man erkennen, und am besten schon agieren, bevor der Hahn angreift. Sprich also, die Zeichen erkennen und gleich ohne Pardon drauflos, so dass ihm gleich der Wind aus den Flügeln genommen wird.
    Meiner Meinung nach ist es nämlich für den Hahn ein Zeichen von Schwäche, wenn man seine Zeichen missachtet oder verkennt, und er immer wieder zur Attacke kommt, auch wenn man ihm dann (nur vorübergehend wirksamen) Zunder gibt.
    Dass er immer wieder zur Ausführung der Attacke kommt, denke ich, signalisiert ihm, dass er da eine Schwachstelle im "Gegner" hat, an der er wieder und wieder ansetzen wird, weil er der Boss sein will.
    Erkennt man hingegen seine Zeichen, und heizt ihm dann unverzüglich ein, merkt er sich, dass da kein Blumentopf zu gewinnen ist, und hält sich vornehm zurück (nicht, dass er 's dann und wann doch noch mal testen würde, aber halt nicht ständig).

    Beim Sebright ist es jetzt so, dass er sich einen abkräht, wenn wir kommen, und wenn wir in der Voliere sind, passt er zwar auf, aber hält sich mindestens 'nen Meter entfernt. Muss er mal näher ans uns vorbei, weil etwa seine Hennen jenseits von uns sind, während er diesseits ist, geht er betont vorsichtig und manchmal auch uns die leichte Breitseite bietend vorbei.
    Das ist aber ok, weil er da vorbei muss, dabei die eigentlich eingehaltene Distanz unterschreitet, und in dieser Situation auf diese Weise signalisiert, dass er eigentlich nicht so eng an uns vorbei will, aber muss, und daher im leichten Konflikt des Verhaltens ist, was ihn zur leichten Breitseite veranlasst, dies Verhalten soll halt die geringe Distanz wahren, was auch zu akzeptieren ist, da er so zeigt, dass er uns als gebietende Instanz ansieht. Nach dem Motto "Ich muss hier leider vorbei, bleibt mir also von der Pelle".
    Wäre dem nicht so, würde er rotzfrech normal oder hoch aufgerichtet vorbei gehen oder uns aufs Korn nehmen...

    Mein Fazit also: Wehret den Anfängen!
    Lasst es nicht zur Attacke seitens des Hahnes kommen, sondern erkennt die Zeichen und attackiert Eurerseits, das sollte dem Kerl die Flausen nachhaltiger austreiben, als ihm mit dem Besen zu wedeln oder wegzustossen, was mithin kein Hahn in der Natur macht...
    Da wird auf die Zeichen des Gegenübers geachtet, und wenn da was nicht passt, rappelts unverzüglich im Karton. Wir müssen also hahnisch denken und kucken, und auch so reagieren !

    Grüße, Andreas

    PS: Eventuell könnte man es auch mal mit 'nem Regenschirm probieren.
    Kampflustige Hähne stellen ja die Halskrause, so dass es eventuell was bringt, wenn man ihm plötzlich eine riesige Übermacht vor der Nase aufklappt...
    Geändert von Okina75 (19.10.2011 um 11:34 Uhr)

  4. #44
    Überlebenskünstlerin Avatar von Saatkrähe
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    Andreas - DANKE ..für Deine sehr präzise und einleuchtende Beschreibung. Meine bisherigen Fehler waren und sind dann, daß ich noch zu wenig und nicht immer gleich die Körpersprache erkenne, und daß ich nicht drangeblieben bin. Ich hatte ihn ja schon mal soweit, daß er vor mir ausreichend Respekt hatte. Manches Mal hatte ich ihn auch auf den Schuh genommen, wie einen Fußball, mit dem man im Stand spielen will, hoch gehoben, so daß er auf ca. 1,50 m Höhe und ca. 2 m Entfernung durch die Luft flog und wieder landete. Manchmal hat ihn das kaum oder nur sehr wenig beeindruckt. Aber wenn, habe ich ihn dann noch durch die Pampa gescheucht. Irgendwann war er dann friedlich.

    Vielleicht habe ich mich dadurch irritieren lassen, daß er im selben Zeitraum aber meine Freundin attakierte, die nichts weiter mit den Hühnern zu tun hat und eher selten im Garten ist - und sie daher vielleicht als Fremde ansieht ? Allerdings öffnet sie meist die Hühnerklappen morgens.. von daher kann er sie eigentlich nicht als fremd ansehen. Sie wäre aber kräftemäßig auch nicht in der Verfassung, ihrerseits dem Hahn Manieren beizubringen.
    Dann ist es wohl so, daß so ein Hahn jeden angreift, der ihm gegenüber Schwäche zeigt, sich somit fehl verhält. Aber ich lasse ihn schon sowieso nicht raus, wenn wir Besuch mit Kindern haben. Na, dann werde ich mir mal andere Schuhe für den GArten zulegen müssen. Denn mit den Birkis war es doch immer eine etwas wackelige Angelegenheit, ihn durch die Luft zu heben. So manches Mal flog der Schuh gleich mit
    LG, Saatkrähe

  5. #45
    Avatar von Ira
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    ich denke, dass es von hahn zu hahn unterschiedlich ist. ein züchterkollege hatte einen gift-bantam und gift-amrock. beide wurden weder durch schubsen noch scheuchen reumütig und wurden abgegeben.
    wenn ich in der voliere war, hat der hat je immer den besitzer angegriffen, den stärkeren vielleicht?
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  6. #46

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    Ich hatte auch mal so einen aggressiven Spezi und ganz ehrlich, das gäbe es nicht noch einmal bei mir. Meine jetzigen Hähne sind alle (ohne Ausnahme, unabhängig von Rasse und Größe oder Alter) friedlich Menschen gegenüber. Nicht besonders zahm, auch nicht ängstlich, sondern einfach respektvoll im Umgang mit Menschen. Im Gegenzug bringe ich ihnen auch Respekt entgegen, da ich weiß, welche Verletzungen ein Hahn anrichten kann. Und wenn ich mir meinen wirklich sehr großen Italiener als aggressiv vorstelle... 8D
    Respekt vor Menschen, völliger Freilauf und hahntypisches Verhalten wie Schutz der Herde vor Tieren, kümmern um die Hennen, aufpassen, wachen, Küken mit erziehen und ähnliches müssen sich nicht ausschließen. Meine Jungs machen das prima, die Junghähne lernen von den Alten. Von mir werden alle gleich behandelt und während manche Hennen scheu bleiben und andere regelrecht aufdringlich werden, halten die Hähne immer lieber Abstand und beobachten. Ich darf Küken und Hennen hochnehmen, ohne das mich einer der Jungs attackiert, das erledigen dann eher die Hennen.
    Ich bin sehr zufrieden mit unserem gegenseitigen Umgang und hoffe, dass es so bleibt. Sollte jedoch mal ein Hahn wieder Tendenzen zur Aggression zeigen, müsste er leider auch nach Sibirien...
    LG, Sonja

  7. #47
    Avatar von pyraja
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    Hi!
    Ich mag auch mal eine Erfahrung weitergeben.
    Mein Hahn hatte ebenfalls mal solche Anwandlungen, aber nur mir gegenüber, weil ich viel Gewese um seine Hennen gemacht hab, nehm ich mal an.
    Jedenfalls dieses auf-die-Seite-schubsen, treten und auch durchs Gehege scheuchen, hats nicht gebracht.
    Das mußte ich dann bald jedes mal machen, das hat sich echt aufgeschaukelt.

    Was erfolgreich war, war ne Kombination. Ich dachte mir halt, der muß lernen, dass ich keine Konkurrenz bin. Also bekam er Lekkerlis zum verteilen, als erster Futter, damit er die Hennen rufen kann, und diese lies ich dann auch eine Weile in Ruhe. Und ich hatte einen gegabelten Stock. Damit hab ich ihn mir gegriffen, auf dem Boden gehalten, und ihn angeschrien. Das erste mal war er total perplex. Wie die Nachbarn bestimmt auch.
    Wenn ich ganz sauer war, hab ich ihn dann auch gegriffen, und festgehalten und ihm... äh... meine Meinung gesagt. In den Entenstall hab ich ihn auch mal gesperrt. Es hat nicht lange gedauert, es kamen keine Angriffe mehr, und die Hennen kann ich auch wieder anfassen.
    Irgendwie hab ich nicht seine Sprache gelernt, sondern er meine. Oder er hält mich zu verrückt, um sich nochmal mit mir anzulegen
    Jetzt achte ich aber schon aus reiner Gewohnheit darauf, dass er die Lekerlis zuerst verteilen darf, und dass er mir dennoch aus dem Weg geht, wenn ich seine Bahn kreuze.

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