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Thema: Können Hühner trauern?

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  1. #1
    genannt Heini Avatar von hein
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    Zitat Zitat von sternenstaub Beitrag anzeigen
    .............
    Ich meine allerdings auch, dass Tiere Artgenossen, zu denen sie eine besondere Bindung haben auch vermissen können. Habe ich bei Berta, meiner besten Glucke erlebt. Sie hat innerhalb kurzer Zeit zwei Küken verloren und daraufhin sämtlichen Lebenswillen. Sie hat gerade so ihre restlichen Kleinen aufgezogen und ist dann gestorben. Kurz nach dem Tod des zweiten Küken hat sie aufgehört sich wie ein Huhn zu verhalten. Sie hat sich nicht mal mehr gepflegt oder staubgebadet. Ich konnte tun was ich wollte, ich habe Berta mit nichts wieder auf die Beine bringen können. Beim Menschen hätte man von Depression gesprochen.

    GRuß
    sternenstaub
    Ich hätte da von Krank gesprochen und nicht von Depression!

    Die Küken waren krank und sind davon gestorben - da aber die Glucke etwas mehr Widerstandskräfte hatte, hat sie etwas länger gelebt und ist dann etwas später auch an der Krankheit gestorben!

    So einfach ist das.

    Ok - ausschlaggebend kann die Glucke gewesen sein - sie ist während oder nach der Brutzeit etwas geschwächt gewesen und dadurch hatten Krankheiten freien lauf. Dadurch wurden dann auch die Küken angesteckt - sie sind auch noch nicht so Widerstandfähig und auch etwas empfindlicher - sind dadurch schneller gestorben und etwas später ist die Glucke durch die Krankheit gestorben.

    Da war nichts mit Lebenswille verloren und Depri usw. - das ist ganz einfach Blödsinn!

    Oder kannst Du das widerlegen und hast die Küken und die Henne untersuchen lassen??
    Denn dann müsste das Untersuchungsergebnis o. B. heissen
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  2. #2
    Avatar von claudia61
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    die verschiedenen ansichten zu lesen, finde ich sehr interessant. das gibt mir immer wieder willkommene denkanstösse.

    ich habe drei zwergseidi-hennen, die sehr aufeinander fixiert sind. die sind immerzu zu dritt unterwegs, machen alles zu dritt. eine der hennen wollte ich mal trennen. die anderen beiden waren ständig in der nähe der voliere. das ging nur für einen tag, weil die einzelne henne dann nicht mehr richtig gefressen hat. die sind wirklich in sehr enger beziehung zueinander. udn wenn ich den tieren gefühle zugestehe, dann gibt es also zuneigung unter den dreien. der umkehrschluss ist, dass bei trennung auch gefühle da sind.
    ich möchte nicht ausschliessen, dass der verlust von bindungspartnern durchaus so einen stress auslösen kann, dass das auch bis zum tod eines tieres gehen kann. massiver stress drückt bekanntermassen das immunsystem. ich denke nicht, dass hühner da eine ausnahme bilden. mag sein, dass sie an einer erkrankung versterben. die ursache wäre trotzdem nicht die erkrankung an sich.
    hühner sind ja auch durchaus individuell, so wie andere tiere auch.
    beobachte ich meine hühner, so gibts da besonders eigenständige und solche, die lockere bindungen haben, aber eben auch welche, die sehr eng miteinander sind. es sei ihnen gegönnt, sich auszuleben.
    grüsse von claudia
    mit 1,1 hunden, 1,0 katze, 0,1 araucana, 0,1 thüringer-barthuhn-mixe und 0,2 zwerg-Wyandotten-Seidenhuhn-mixe

  3. #3
    Avatar von sternenstaub
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    @ Hein,

    die Berta war nicht krank.
    Ein Küken hat der Hund meines Bruders getötet, eines fiel um und war tot. Von den restlichen vier fangen zwei das Legen an und zwei haben wir vor kurzem gegessen. Auffällig war, dass Berta das zweite Küken gesucht hat. Sie hat es dann tot gesehen, das Suchen eingestellt und sich zunehmend weniger gepflegt.
    Depression ist auch eine Krankheit. Und Berta hatte sich schlicht aufgegeben. Das kommt bei Tieren vor, habe ich auch schon bei Rindern erlebt.
    Berta hat sich bis zum Tod des zweiten Kükens wie ein Huhn verhalten, fressen, sonnen, staubbaden usw. Danach war Schluss mit Pflegen und später auch mit fressen. Es war auffällig, dass ihr Verfall mit dem Tod des zweiten Kükens zusammentraf. Das würde ich nicht mehr als Zufall bezeichnen.

    Davon ab erkenne ich ob eines meiner Hühner klassisch krank ist oder was anderes hat. Die bisherigen Kranken (Tumorerkrankungen) haben immer noch am Herdenleben teilgenommen, haben gefressen oder sich gesonnt bis sie umfielen. Bei Berta war das anders.

    Du kannst meine Beobachtungen gern für Blödsinn halten, aber ich denke Tiere verhalten sich komplexer als wir wahrhaben wollen. Unsere Haustiere die ja im Laufe der Jahrtausende auch bewusst und unbewusst auf bestimmte Eigenschaften selektiert wurden, verhalten sich oft anders als ihre wildlebenden Pendants.

    Gruß
    sternenstaub

  4. #4
    Avatar von elja
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    auch ich gehöre zu der Fraktion, die Hühner wollte, weil sie eigene Eier wollte.
    Seit Dezember letzten Jahres habe ich nun welche, unterschiedlichen Alters, Geschlechts und Rassen. Ich war anfangs sehr erstaunt, wie unterschiedlich die einzelnen Individuen sind und wie empfindlich die Strukturen in einer Gruppe sind, wenn ein Tier plötzlich nicht mehr da ist. Da kann ich kaum einen Unterschied zu einer Pferdeherde sehen.
    Hühner gehen Bindungen und Freunschaften ein, zumindest wenn man sie so hält, dass sie eine Gruppe bilden können und ein Leben haben, dass sie nicht in eine "Depression" stürzt.
    Inzwischen gesteht man Pferden z.B. ein vielfältiges Gefühlsleben zu. Ich wage allerdings zu behaupten, dass Stuten aus der Hormonproduktion (nicht in D), die in engen Ständern stehen, ihre Fohlen nie sehen, nie Auslauf haben, keine sozialen Kontakte haben noch viele Gefühle haben. Vermutlich sind die meisten von den vollkommen abgestumpft und in sich gekehrt.
    Ich denke je mehr Leute Hühner aus Spaß an der Freude haben, umso mehr wird auch bei Hühnern das Umdenken einsetzen.
    Persönlich bin ich langsam der Meinung, dass Hühner pfiffiger sind als Pferde, vor allem wenn es um Ausbruchstrategien und Fressen geht. Da können höchstens die Shettys mithalten
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
    ... Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
    „Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!“ ...

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