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Thema: Können Hühner trauern?

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  1. #1
    genannt Heini Avatar von hein
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    Zitat Zitat von WesterwälderChicken Beitrag anzeigen
    ............. Wie will man Gefühle fremder Lebewesen feststellen Hier wird nur Tiere töten schön geredet................
    Ich möchte nur auf diesen einen Punkt eingehen - der Rest ist mir zu.............

    Deine Frage, "Wie will man Gefühle fremder Lebewesen feststellen"

    Wenn ich deinen Text lese, denn frage ich mich, wie hast Du die Gefühle der Lebewesen denn fest gestellt?

    Genauso stellen andere Hühnerhalter diese auch fest!

    Und noch eines, klaro haben auch Hühner Gefühle und empfinden Schmerzen und und - und aber, auch sie fressen lebendige Tiere. Genauso wie wir Menschen, nur wir haben es eigentlich gelernt Tiere so schmerzfrei wie möglich zu töten und dann auch zu essen - genauso wie Hühner auch Tiere töten und fressen (leider nicht immer schmerzfrei)
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  2. #2

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    Moin, ihr alle,

    ich habe zumindest einen guten Teil des Themas gelesen... alles schaffe ich auch nicht, zumal sich einige immer wieder im Kreis gedreht haben. Ein paar sind halt da, die um nichts in der Welt glauben würden, dass Hühner trauern o.ä. und es bis zum letzten zerreden bis ignorieren würden - aus welchem Grund auch immer. Hoffnungslose Fälle.
    Ich würde gewissen Argumenten dort auch nur widersprechen, damit sie andere Leser nicht in die Irre führen können.

    Ein Schreiber merkte an, dass seine Hühner, wenn er eins schlachtet, sich begierig über die Teile hermachen würden, die er ihnen zuwirft.
    Mal davon ab, dass eine Gesellschaft auch durch ihren Umgang verrohen kann und sowas als normal ansieht, weil sie es immer so vorgelebt bekommt - wie lange erkennt ein Huhn seinesgleichen denn eigentlich? Ich frage mich, ob es nicht ab einem bestimmten Punkt damit überfordert ist, zu erkennen, dass das Fleisch, dass ihm da gerade vor die Füße fliegt, zu Tante Gerda gehört (selbst wenn die vor ihren Augen gerade geköpft wurde) und ob im Trubel um den Futterregen überhaupt einer merkt, dass sie fehlt. Dazu gehört eine gewisse Portion abstraktes Denkvermögen.

    Zitat Zitat von kniende Backmischung Beitrag anzeigen
    Pferde sind sogar in der Lage ihre Föten bis zu einer gewissen Größe zu resorbieren, wenn die Lebensbedingungen sich eklatant verschlechtern! Wieso sollte das nicht auch bei einem Ei möglich sein?
    Genau meine Meinung. Als ich die Frage, wo denn die Eier hin gingen, wenn Hühner aufhören würde zu legen, zum ersten Mal in diesem Thread las, dachte ich prompt daran, dass auch Ratten ihre Föten zurückbilden können. Ich halte das auch für ausgesprochen sinnvoll, denn das Bilden von Eiern zehrt aus, und sie zurückzubilden kann dem Huhn ggf. das Leben retten => evolutionärer Vorteil. Nicht zuletzt weil "zurückbilden" auch bedeutet, die Stoffe wieder dem eigenen Körper zuzuführen.

    Es wurde festgestellt, dass Vögel eine andere Hirnstruktur haben als wir Säuger (vermute, da hat die Evolution was gefrickelt wegen der Gewichtsersparnis wie auch bei den Knochen) und im selben Volumen mehr Grips unterbringen als unsereiner. Ich kenne seit 40 Jahren Nymphensittiche.
    Ich habe (noch) keine Hühner, bin aber schon sehr neugieríg darauf, wie sie sein werden: was sie denken und begreifen können und was nicht.
    Hühner sind Tiere, die in einem sozialen Gruppengefüge leben und dem Vernehmen nach Beziehungen und Freundschaften bilden. Dass sie auch trauern können, halte ich für selbstverständlich. Es wird auch individuell sehr verschieden sein, wie das ausfällt und wie sich das zeigt.
    LG,
    Marion

    Bislang nur Träumer

  3. #3
    Avatar von Quarkkuchen
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    Moin, Jungfer Bolte,

    was die kniende Backmischung da zur möglichen Resorption der Eier schrieb, passiert tatsächlich während des Fastens beim Glucken / während der Mauser:
    https://www.sciencedirect.com/scienc...32579119438492
    "Ovary and Oviduct. Loss of gonadotropin support
    during fasting causes involution of the ovary. Follicles in
    the maturational hierarchy become atretic and the yolk
    material is resorbed. Ovary weight declines as follicles
    become atretic."

    Inzwischen weiß ich aus eigener Beobachtung und der Verhaltensforschung:
    Hühner träumen.
    Hühner kennen Furcht und Ängste.
    Hühner sind eifersüchtig.
    Hühner können frustriert sein.
    Hühner können deprimiert sein.
    Hühner können traurig sein, so sehr, daß die Gesundheit leidet.
    Hühner kennen Zuneigung und Freundschaft (und streiten sich trotzdem).
    Hühner vermissen ihre Freunde, wenn sie nicht mehr da sind, und suchen nach ihnen.

    Wenn Du Dich, jenseits persönlicher Meinungen, mit dem Stand der Forschung dazu befassen möchtest, empfehle ich Dir als Bettlektüre:

    Dr. Lotte Hein, "Unser Haushuhn" - Das Büchlein ist ziemlich alt, aber da sieht man mal, was die VOR dem Advent der industriellen Massengeflügelhaltung schon wußten

    Dr. C. Engelmann, "So leben Hühner, Tauben, Gänse"

    Und aus unserer Zeit (weiß aber nicht, ob es das auch in deutscher Ausgabe gibt):
    Per Jensen (Linköping University, Sweden), "The ethology of domestic animals", welches u.a. den Besonderheiten des Geflügels ein eigenes Kapitel gewidmet hat

  4. #4
    Avatar von phoenix27
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    Ich hatte eine Araucanahenne. Sie brütete und hatte zwei Küken. Nach einer Woche wurden die Küken von der Nachbarskatze gekillt.
    Sie hat die Kleinen drei Tage gesucht , ist lockend im Auslauf rum gerannt.

    Vier Wochen später hat sie wieder gebrütet , diesmal hatte sie nur ein Küken. Sie wich dem Kleinen nicht von der Seite.
    Es regnete stark , und das Kleine ertrank in einer tiefen Pfütze , gerade drei Tage alt.

    Die Henne war danach nie mehr dieselbe. Sie schlich nur noch traurig rum wie ihr eigener Schatten. der TA konnte nichts finden....Das ging ein Jahr , dann starb sie.


    LG , phoenix27
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  5. #5

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    das eine glucke eine zeitlang eine bindung zu den kueken hat ,bestreitet ja keiner.

  6. #6
    Avatar von phoenix27
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    Hast Du den letzten Absatz nicht gelesen? Die Henne war das letzte Jahr richtig "depressiv". Bzw. wenn ein Mensch so ein Verhalten zeigen würde , wäre er depressiv.
    Nach mehreren Monaten kann man sicher nicht mehr von Bindung zu den Küken reden....


    LG , phoenix27
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  7. #7

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    kann es nicht sein das deine henne nicht einfach nur krank war?
    ist das 100 prozentig nicht der fall gewesen?
    wie willst du es wissen?
    wenn mein nachbar stirbt und ich am gleichen tag einen herzanfall bekomme,was sagt das aus? nichts.
    es soll auch huehner geben die sich anders verhalten ohne das jemand gestorben ist.

    ein huhn hat angefangen mich zu picken.ist das nun hass?

  8. #8
    Avatar von kniende Backmischung
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    Den Menschen, die Gefühle anderen Individuen absprechen, weil sie diese nicht nachvollziehen können und auch nicht bereit sind, es ohne "handfesten Beweis" (wie sollte der aussehen? Soll das Individuum berichten? Wie soll das gehen, wenn es nicht sprechen kann?) zu akzeptieren, denen kann man nicht helfen...

    Das bedeutet aber, dass es da mit der Empathie für Andersartige nicht weit her ist .... und dass dadurch möglicherweise ein Umgang erwächst, der einem fühlenden Wesen nicht angemessen ist.
    Möglicherweise wird so ein Mensch nie merken, dass er mit der Wegnahme eines Partners/Freunds ein (wenn auch nur kurzes) seelisches Leid ausgelöst hat...

    Ich kenne was Heike beschreibt nur zu gut: Sobald ich mich mit einer sozialen Gruppe beschäftige (egal, ob Mensch oder Tier oder eine Mischung aus beidem) fange ich sofort an, die Individualität der einzelnen Akteure zu erkennen und zu analysieren. Ich denke, dass diese Fähigkeit mich zu einem gar nicht so schlechten Mensch-Hund-Team-Trainer macht
    Ich behaupte sogar, dass das die entscheidende Fähigkeit ist

    Auch, wenn es sich dabei um Menschen handelt, hab ich vielleicht noch ein gutes Beispiel:
    Ich arbeite in einer BGS und betreue Grundschulkinder. Nach den Sommerferien kam ein Zwillingspaar senegalesischer Jungs (7 Jahre) in meine Gruppe. Sie sprechen nur französisch und ich kein Wort. Sie sehen sich sowas von ähnlich, das mag man kaum glauben und sind immer identisch angezogen!!
    Nach zwei Tagen wusste ich, wer wer ist - allein am Verhalten der beiden Kinder. Ich kann sie zuverlässig daran auseinander halten.

    So ist es auch, wenn ich zu meinen Hühnern gehe: Jedes hat eine eigene Persönlichkeit, auch innerhalb der Rasse. Und natürlich kenne ich auch äußerlich gleiche Hühner auseinander, weil jedes irgendwo besondere Merkmale hat. Da geht es mir, wie Peter. Es ginge aber auch nur anhand des Verhaltens.

    LG Silvia
    Das sind die Weisen, die über den Irrtum zur Wahrheit reisen.
    Die im Irrtum verharren, das sind die Narren.
    F. Rückert
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  9. #9

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    Zitat Zitat von Tom 1 Beitrag anzeigen
    kann es nicht sein das deine henne nicht einfach nur krank war?
    ist das 100 prozentig nicht der fall gewesen?
    wie willst du es wissen?
    wenn mein nachbar stirbt und ich am gleichen tag einen herzanfall bekomme,was sagt das aus? nichts.
    es soll auch huehner geben die sich anders verhalten ohne das jemand gestorben ist.

    ein huhn hat angefangen mich zu picken.ist das nun hass?
    Es ist ja nicht schlimm, dass du nicht die Emotionen verstehst, weil du dich ja noch NIE mit beschäftigt hast.

    HASS ist keine primäre Emotion. HASS ist eine Emotion, die aus Trauer und Angst entsteht. Als sekudäre Emotion.

    Ob Tiere hassen, ist für mich eher so eine ungewohnte Frage, wie für dich die Frage ob Tiere (Huhn) die Emotion TRAUER fühlen kann..

    Ich würde erstmal denken: Nein, Tiere hassen nicht. Aber es ist ein interessanter Einwurf und ich bin neugierig genug, und offen, ob es sein kann.....wer weiss...
    Nur weil ein Fisch in Gefangenschaft auch Wasser hat, heißt das noch lange nicht, dass er deshalb artgerecht gehalten wird.

  10. #10
    Avatar von kniende Backmischung
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    Sozial hochentwickelte Tiere können eine persönliche Abneigung gegen bestimmte andere Tiere entwickeln. Das würde ich dann evtl.als "Hass" bezeichnen....
    Wobei Hass so ein emotionsgeladenes Schlagwort ist.

    LG Silvia
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