Hy!
Vergiss das Märchen vom Jäger mal ganz schnell wieder, von wegen ganz böser Niederwild- und Hühnerräuber. Ganz angelegentlich mögen Marderhunde mal Bodenbrütergelege ausheben, wenn sie drüber stolpern, sie gehen aber sicher nicht gezielt drauf, wie sich die grüne Zunft ihre Rechtfertigung so schön zurechtlegt, um eine vorgeschobene Berechtigung zu haben, dem Marderhund den gleichen möglichst effektvollen Genozid (auch wenn die Mortalität, die die ausgerottete Tollwut verursachte, ausgeglichen werden muss, ist es teils nichts anderes) angedeihen zu lassen wie dem Fuchs, der übers Jahr gesehen nur dann absolute Schonzeit hat, solange die Welpen zu klein sind, um den Bau zu verlassen...
Was kaum einer weiß: Tun sie das dann aber (mit so 4- 6 Wochen), geht es bei denen gleich heiter weiter, und wenn das Geheck abgeschossen ist, kann man auch an die Altfüchse, die eigentlich das ganze Jahr über jagdbar sind, es sei denn, sie führen unselbstständige Welpen...
Ebenso wird es nun auch mit dem Marderhund gehalten, obwohl Untersuchungen von dessen Mageninhalten belegten, dass er vorzugsweise Insekten, Würmer, Schnecken, Obst und Wildfrüchte, Kleingetier alà Mäuse, Frösche, Kröten etc. futtert, und nur in seltenen Ausnahmefällen mal etwa Junghasen etc. ...
Wir haben am/ im Hirschgehege auch dann und wann einen Marderhund, den wir vor knapp drei Wochen auch zufällig in der Abenddämmerung einmal sahen.
Unsere Hirsche (Sikawild) pfiffen plötzlich Alarm, und als wir schauten, blickten alle Hirsche gespannt auf die Zufahrt jenseits vom Zaun, wo ein niedriges, langes Tier im Trab langzockelte.
Katze war' s nicht, die kennen die Hirsche, Waschbär läuft anders, außerdem war da nix geringelt. Fuchs oder kleiner Hund schonmal gar nicht, und Marder läuft auch völlig anders, für Dachs war es zu kontrastarm.
Der Versuch, das Tier zu fährten, klappte nur teilweise, da der Staub der Zufahrt zu trocken war, dafür lag ein ziemlich intensiver Geruch in der Luft, wo das Tierchen vorbei gelaufen war...
Wie dem auch sei, an der Voliere haben wir noch nicht eine Grabspur oder sowas gefunden. Er frisst lieber die überreifen Pflaumen. Und lässt dafür die Wühlmäuse schalten und walten.
Warum sollte er sich nach denen auch die Pfoten dreckig machen, laufen ja weg und verstecken sich... Während die Pflaumen ja freundlicherweise bloss in der Gegend rumliegen und aufgesammelt werden müssen.
Man merkt: Gaaanz gefährlicher, nicht zu unterschätzender Räuber![]()
!
Im übrigen, ganz interessante Beobachtung, scheint der Enok, wie Marderhunde volkstümlich heißen, die Pflaumenkerne nicht wie der Fuchs hinten wieder auszuscheiden, sondern sie, im Magen vom Fruchtfleisch befreit, wieder hochzuwürgen.
Schon dreimal fand ich im Wildgehege, wo außer uns und dem Verpächter keiner rein kommt, kleine Haufen blitzeblanker Pflaumenkerne liegen, ohne Kot ringsum. Den fanden wir separat.
Lesezeichen