Wenn ich richtig informiert bin, waren die Gesperberten ausgestorben und werden jetzt unter Zuhilfenahme von deutschen Sperbern neu erzüchtet. Das wird wohl der Grund sein.
Wenn ich richtig informiert bin, waren die Gesperberten ausgestorben und werden jetzt unter Zuhilfenahme von deutschen Sperbern neu erzüchtet. Das wird wohl der Grund sein.
Die Bergischen Schlotterkämme gesperbert sind nicht ausgestorben. Es gibt sie noch, wenngleich es nur noch wenige Züchter im betreuenden Sonderverein gibt, die sich diesem Farbenschlag widmen. Sie sind eigentlich nicht identisch mit den Deutschen Sperbern, auch wenn man es oft meint. Gesperberte Schlotterkämme sind insgesamt im Erscheinen dunkler. Ich meine üller (=schmutzigschwarz) oder so ähnlich nannte man das im Bergischen Land. Dass Dt. Sperber an der ein oder anderen Stelle eingebaut wurden ist sicherlich so.
Bergische Schlotterkämme sind im Wesen deutlich "wilder" als die Dt. Sperber, legen aber dafür richtig gut.
Warum sie schwer Verbreitung finden ist schwer zu sagen, aber es fängt ja bereits mit der Beschaffung an. Es gibt einfach nicht mehr so viele Züchter, auch bereits bei den schwarzen. Bei den gesperberten sind mir nur 2 Züchter bekannt. Wer Interesse an Bergischen Schlotterkämmen hat wendet sich am Besten an die Vereinigung d- Züchter Bergischer Hühnerrassen.
Viele Grüße
Andrea
Italiener rebhuhnhalsig - La Flèche schwarz, blau-gesäumt - Houdan - Pommerngänse gescheckt
Ich muss mich korrigieren. DS sind in der Kategorie 3. Danke für den Hinweis. Es gibt also keinen SV.
Geändert von lida (29.01.2024 um 10:41 Uhr)
Hallo,
@ahoeh: Ich glaube das ist eine Definitionsfrage. Es gab einige Jahre offiziell keine gesperberten Bergischen Schlotterkämme, damit waren sie in der Hinsicht ausgestorben. Die heutigen Tiere gehen also tatsächlich auf eine Kreuzung von schwarzen Schlotterkämmen und Deutschen Sperbern zurück. So ist auch mein Kenntnissstand und so stand es z.B. in der Geflügelzeitung 7/19. Auch als Farbschlag der Rasse waren sie ausgestorben. Einer der ursprünglichen Namen war Leiendecker, genannt wurden sie auch Eulen bzw. Uellen.
Ihre Genetik ist jedoch erhalten geblieben und damit sind sie doch nicht wirklich ausgestorben. Einmal sicherlich durch die schwarzen Schlotterkämme, Sperberung ist ja nur ein Gen von unzählig vielen, die Farbschläge waren sicherlich damals auch recht nah verwandt.
Andererseits sind die gesperberten Schlotterkämme zur Erzüchtung des im Rheinland, und damit in der Nachbarschaft, entstandenen Deutschen Sperbers verwendet worden. Später, als die Deutschen Sperber mehr zur Landhuhnform gezüchtet wurden kamen wieder Leiendecker hinzu. Die letzten Zuchten der Leiendecker sind dann wohl ebenso in den Deutschen Sperbern aufgegangen sodass eine grosse genetische Nähe vorhanden ist.
"Gleich" sind sie deswegen aber nicht und sicher beide für sich erhaltenswerte Populationen.
Laut genetischer Analyse sind sie sehr eng mit Schlotterkämmen, schwarzen Krüpern, Minorka, Kastilianern aber auch Bergischen Krähern verwandt und nicht mit den Anfangs vielleicht herangenommenen Pylmouth Rock.
Es ist also ein Glücksfall das man heute noch beide Rassen hat und den Farbschlag bei den Bergischen Schlotterkämmen auch offizell wieder herstellen konnte.
Die Bekanntheit hat wohl viele Gründe. Charakterlich liegen wohl keine Welten dazwischen, das kann trotzdem ein großer Grund sein. Deutsche Sperber haben sich wahrscheinlich schon besser an heutige Ansprüche anpassen können. Da reichen ja nur Nuancen und ein paar Hühner die z.B. viel fliegen um die Rasse beim ausprobieren im Vergleich zu anderen Rassen unattaktiv erscheinen zu lassen.
Aktive Hühner die sich ihr Futter im Freilauf selber suchen passen perfekt in ländliche Haltungen. Wenn es beengte Verhältnisse mit "empfindlicher" Nachbarschaft sind kann es schon weniger passen.
Es ist wohl auch einfach der Name; Vom "Deutschen Sperber" fühlen sich Menschen in Bayern genau so angesprochen wie die Menschen in Sachsen, Hamburg oder in NRW.
Bergische Schlotterkämme begeistern allein vom Namen Menschen wie mich, die aus dem Bergischen kommen, wie sich davon andere angesprochen fühlen kann ich nicht sagen.
Dazu kommt: Was bekannt ist kennt man, was nicht bekannt ist wird immer unbekannter. Mit weniger Leuten im Verein fällt die gleiche Arbeit auf wenige, es kann sich also auch schlechter um Werbung gekümmert werden.
Als größerer Verein kann man sich besser organisieren, bessere Werbung machen und mehr im Bewusstsein der Menschen sein.
Deutsche Sperber haben es auch ganz gut in den Trend zur Haltung seltener Rassen geschafft. Bergische Rassen eher nicht. Deutsche Sperber sind z.B. Teil von verschiedenen Leistungsuntersuchungen oder Projekten.
Der Verein der Bergischen Hühner hat eine ganz schöne Facebook-Seite, damit spricht man Leute meiner Generation allerdings schon nicht mehr an. Sie hatten bis vor nem Jahr(?) auch eine schöne, kleine Website die allerdings nicht mehr aufzurufen ist.
Man muss schon auf Schauen im Rheinland gehen oder dort leben um mit den Rassen mehr Kontakt zu haben.
Deutsche Sperber haben eine umfänglichere Website, wahrscheinlich ein breiteres öffentliches Auftreten und sind überall ein bisschen vertreten.
Ein komplexes Problem hat keine einfache Lösung.
Ich denke auch, dass der regionale Bezug im Namen ausschlaggebend für die minimale Verbreitung der Rasse ist.
Damit hat es die Rasse ja schon extrem weit geschafft im Vergleich von anderen Regionalen.
Wenn man bedenkt, dass man heute schon 200km fahren muss um vernünftige Orpington oä Rassen zu kaufen, ist es eigentlich doll mit den Schlotterkämmen !
Dummheit hört sich gern auf große Trommeln schlagen (Max Goldt)
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