Hallihallo!
Heute treibt mich eine Frage um, zu deren Beantwortung ich gerne Eure "Räte" einziehen würde...
Und zwar geht es mir darum, wie ich mir am besten einen Bestand aufbaue. Wie in meiner Vorstellung zu lesen ist, habe ich ja vor, mir sozusagen ein eigenes Huhn zu "kreieren". Dass das Zeit und Sitzfleisch benötigt, weiß ich durchaus, will den Plan aber durchziehen, da Platz etc. reichlich vorhanden ist.
Jedenfalls benötige ich für mein Vorhaben auf jeden Fall fünf Rassen, von denen ich jeweils einige Eigenschaften zusammen kombinieren möchte. Das wären nach neuester Überlegung:
- Plymouth Rocks gelb (groß)
- Amrocks gestreift (deren Streifung sieht besser aus als die zB der PlymRocks, auch die Lauffarbe etc. gefällt viel besser)
- Marans weiß (der Eierfarbe wegen)
- Sumatra (der Form wegen, obwohl mich da die dominant vererbte Mehrsporigkeit etwas abschreckt)
- Tomaru (des Krährufs wegen)
Heraus arbeiten möchte ich ein im Hahn relativ hoch stehendes, gelb gestreiftes/ gesperbertes Huhn ohne Schwarz in ungefährer Sumatraform (abfallende Rückenlinie, reiche Besichelung etc.) mit einen langen, dunklen und melodiösen Krähruf, deren Henne möglichst dunkle Eier legt und ungefähr in Maransform daher kommt (dass das so konkret nicht geht, weiß ich, es soll halt "huhnig" aussehen und nicht etwa sichtbar im Kämpfertyp stehen).
Und nun kommen meine Fragen, speziell an die Züchter unter Euch, was Ihr für sinnvoller erachtet:
Frage 1:
a) Schrittweises Arbeiten mit nur ein/ zwei Stämmen, also Festigung eines Merkmales wie zb Form, bevor man zum nächsten Schritt (zB Farbe) übergeht, oder
b) paralelles Arbeiten an den einzelnen Merkmalen (wie Form, Farbe, Krähruf) mit mehreren Stämmen, und die einzelnen Ergebnisse dann beizeiten kombinieren?
Möglichkeit b) käme mir auf Anhieb sinnvoller vor, weil ich dann nicht nach jedem Schritt wieder die Ausselektion (auf zB reingelb, Eierfarbe) anfangen muss, was sicherlich auch sehr zeitintensiv ist, sondern jeden einzelnen Aspekt ausarbeiten kann, und später dann nur noch am Endergebnis feilen muss, was ich mir relativ kurzweiliger vorstelle...
Frage 2:
a) Soll ich mit Bruteiern anfangen oder
b) mit bereits größeren Tieren?
Möglichkeit a) hätte den Vorteil, dass ich aus den Küken die mir am besten erscheinenden Tiere auswählen kann. Nachteile wären
- dass man zumindest ein halbes Jahr warten muss, bis man die zur Zucht nehmen kann
- dass man im dummen Falle nur zwei- drei Hennen hat, die sich eventuell nicht so prickelnd entwickeln
- dass man unter Umständen 20 oder 30 Bruteier braucht, um 1,4 auszulesen, die top sind
- was bedeuten würde: viiiiel Brathahn und irgendwie zuviele Eier für 2- 4 Personen, denn die nicht so tollen Hennen zu schlachten, wäre irgendwie doof, oder?
Möglichkeit b) hätte den Vorteil, dass man recht zügig loslegen könnte, aber wiederum den Nachteil, dass man die Tiere nehmen muss, die der Züchter/ Verkäufer abgibt (die eventuell dritt- oder unterklassig sind), dass man also nicht die Auswahlmöglichkeit hat wie bei Beginn mit Bruteiern...
Kurz gesagt, ich würde vom Gefühl her bei Frage 1 auf Möglichkeit b) und bei Frage 2 auf Möglichkeit a) tendieren...
Liebe Profis, ich bitte um Eure Ratschläge, wie Ihr verfahren würdet! Dass es viel Zeit braucht, weiß ich, ebenfalls, dass es ja eigentlich "genug" Rassehühner gibt, die man gut züchten und somit auch erhalten könnte. Es ist nur leider so, dass ich von vielen Rassen einzelne Aspekte super finde, aber eigentlich in keiner alle meine Wünsche erfüllt sehe.
Und was liegt da dann näher, als zu versuchen, sich das selber zu schaffen, wenn man die Möglichkeiten hat? Ich hoffe auf Eure fachkundigen Tipps, auch, was ich eventuell an Rassenauswahl anderes nehmen könnte, um mein Ziel moderat zu erreichen.
Ich danke Euch herzlich,
Andreas
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