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Thema: NIE wieder Hybriden.....

  1. #151
    Avatar von Mariechen
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    Zitat Zitat von Bosco Beitrag anzeigen
    Hab mal dazu einen Gedankenanstoss:
    Was unterscheidet denn genau einen Rassegeflügelzüchter von der Tierindustrie?
    Ganz viel!

    Die meisten Rassegeflügelzüchter sind 1-Mann- oder Familienbetriebe. Diejenigen die sich die Finger schmutzig machen, die die Drecksarbeit tun, die verdienen auch das Geld, und tragen die komplette Verantwortung.

    Im Konzern ist das vollkommen anders. Da gibt es Geschäftsführer, Mangager, Vertriebsleiter und andere die ein sehr hohes oder hohes Gehalt haben, und nicht direkt mit den Tieren arbeiten müssen. Die, die direkt mit den Tieren arbeiten, am Fließband usw. haben wenig zu sagen und verdienen noch weniger. Eine solche Struktur läßt Tierquälereien wie Schnabelkürzen, Amputationen, Schreddern und andere Quälerien viel eher geschehen wie bei einem 1-Mann-Betreib. Das ist wie im richtigen KZ doch auch. Die Aufseher sagten nachher alle: wir haben doch nur unsere Pflicht getan!

    Sodann die Zielsetzung: Gewinnmaximierung, Marktanteile erhöhen, neue Märkte erschließen - das sind Konzernziele.
    Ein Familienbetrieb ist meistens nur an der Existenzsicherung interessiert. Da muß es nicht "immer mehr", "immer besser", "immer schneller" gehen. Es kann auch so gehen wie es bisher ging.
    Mariechen



  2. #152
    Gast
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    Zitat Zitat von Mariechen Beitrag anzeigen
    Ganz viel!

    Die meisten Rassegeflügelzüchter sind 1-Mann- oder Familienbetriebe. Diejenigen die sich die Finger schmutzig machen, die die Drecksarbeit tun, die verdienen auch das Geld, und tragen die komplette Verantwortung.

    Im Konzern ist das vollkommen anders. Da gibt es Geschäftsführer, Mangager, Vertriebsleiter und andere die ein sehr hohes oder hohes Gehalt haben, und nicht direkt mit den Tieren arbeiten müssen. Die, die direkt mit den Tieren arbeiten, am Fließband usw. haben wenig zu sagen und verdienen noch weniger. Eine solche Struktur läßt Tierquälereien wie Schnabelkürzen, Amputationen, Schreddern und andere Quälerien viel eher geschehen wie bei einem 1-Mann-Betreib. Das ist wie im richtigen KZ doch auch. Die Aufseher sagten nachher alle: wir haben doch nur unsere Pflicht getan!

    Sodann die Zielsetzung: Gewinnmaximierung, Marktanteile erhöhen, neue Märkte erschließen - das sind Konzernziele.
    Ein Familienbetrieb ist meistens nur an der Existenzsicherung interessiert. Da muß es nicht "immer mehr", "immer besser", "immer schneller" gehen. Es kann auch so gehen wie es bisher ging.
    Da gebe ich dir zu 100% Recht.
    Nur ist es halt meine Sichtweise dass die von "denen" produzierten Hühner nichts dafür können und dass ich wenigsten einigen dieser Hühner pro Jahr ein artgerechtes Leben auf Wiese und Wald ermöglichen sollte.
    Und ich bin mir nicht sicher ob meine Hybriden nicht besser dran sind als so manches "Rassehuhn" aus einem 1Mann-Zuchtbetrieb das von seinem Züchter in einem "Goldenen Käfig" von Ausstellung zu Ausstellung gekarrt wird.

  3. #153

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    Richtig, die bleiben dann da auch immer drin im Käfig, von Ausstellung zu Ausstellung,also echt Züchter sind schon Tierquäler.
    Es gibt gute und schlechte Züchter, das ist klar, es gibt Dreckschweine bei denen die Tiere im eigenen Kot rumprampeln, es gibt aber auch allerlei gute Züchter die ihre Tiere gut behandeln.
    Ich denk aber das ist nicht die Frage, nur werden auch mit dem Kauf von diesen Tieren von Privatleuten die Kassen auch noch mit gefüllt von diesen Hochleistungsproduzenten.
    Und so eine arme Legemaschine die dann von nem Privatmann noch für nen Appel und nen Ei gekauft wird, finde ich auch nicht gut.
    Engel sind auch nur Geflügel

  4. #154
    Avatar von Pralinchen
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    Mei jetzt schreibt doch ned so viel. Hab's bislang noch gar nicht als Streit empfunden. Jeder hat so seine Meinung.

    Hmm ich hab aber nie was anderes behauptet, als das was Wontolla nochmal ausführlich schildert. Er erklärt es fachlich halt gut. Mir ist durchaus klar, daß Legehybriden ihre zu erwartende Legeleistung in den ersten beiden Lebensjahren verpulvern. Was danach noch kommt, ist mickrig, aber durchaus noch was vorhanden. Die Tiere leben aber trotzdem durchaus ihre ca. 6 Jahre +/- bißchen was. Somit ist es doch Sache des Hühnerhalters, ob er den Hybriden ihr Gnadenbrot gibt, bis sie irgendwann an Altersschwäche sterben. Damit ist nichts Schlechtes verbunden oder ich kann es halt nicht sehen.

    Für mich macht es wenig Unterschied, ob ein privater Züchter nur noch auf den Rassestandard achtet und somit sehr selektiv Zucht betreibt und den Rest als Ausschuß bezeichnet. Jeder hat so seine Vorlieben. Mir persönlich ist das Aussehen meiner Hühner völlig egal, wir halten unsere Tiere wegen der Eier. Somit ist es für uns hier unsinnig ein hübsches Rassehuhn zu halten, wenn ich aber nur ab und zu Eier bekomme und ich dann eben eine Vielzahl an Tieren halten müßte, für die am Ende dann zuwenig Platz da ist.

    Ich weiß nicht wie Ihr Euch die Eierproduktionsstätten vorstellt. Das sind hier Familienbetriebe, gar nichts anderes als der Einmannrassehuhnzuchtbetrieb, nur daß eben Hybriden gehalten werden. Von einem Konzern zu reden, paßt nicht recht.
    @ Hühnerfuchs, gut gesprochen.

    LG, Andrea

    Doch Gizimo, überleg mal andersrum. Die Hennen aus der Bodenhaltung, 1. OG, max. 1 Fenster wenn überhaupt - sie dürfen bei einem privaten Hühnerhalter noch den Rest ihres Lebens würdig verbringen. Sie dürfen Sonne, Auslauf, Wind, Regen, Kumpels, Hahn, natürliches Futter alles kennen lernen. Das bleibt den Kolleginnen vorenthalten, die kommen so ca. 1 1/2-jährig in die Suppe, bis dahin sind sie vegetiert. Für diese paar freigekauften Hennen macht es einen gewaltigen Unterschied, ob sich jemand ihrer annimmt oder nicht. Die Kassen füllt das nicht mehr. Kostenpunkt für so ein Tier sind zwischen 0,50 und 1,50 Euro. Bei uns der Hühnerbauer ist froh, daß er die Tiere los ist und sie nicht auch noch schlachten muß. Denke mal, daß er sie rechtlich nicht verschenken darf, deshalb der geringe Obulus.

  5. #155
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    Zitat Zitat von gizmo Beitrag anzeigen
    Richtig, die bleiben dann da auch immer drin im Käfig, von Ausstellung zu Ausstellung,also echt Züchter sind schon Tierquäler.
    Es gibt gute und schlechte Züchter, das ist klar, es gibt Dreckschweine bei denen die Tiere im eigenen Kot rumprampeln, es gibt aber auch allerlei gute Züchter die ihre Tiere gut behandeln.
    Ich denk aber das ist nicht die Frage, nur werden auch mit dem Kauf von diesen Tieren von Privatleuten die Kassen auch noch mit gefüllt von diesen Hochleistungsproduzenten.
    Und so eine arme Legemaschine die dann von nem Privatmann noch für nen Appel und nen Ei gekauft wird, finde ich auch nicht gut.
    Da beißt sich die Katze in den Schwanz - wenn ich mehr als einen Apfel und ein Ei für das Huhn bezahle wird der "böse Hybridenproduzent" noch reicher,für das Huhn ändert sich dadurch nichts,
    außer dass es bei mir keine Legemaschine sein muß,ich weiß dass es das trotzdem ist, aber wenigstens unter tierfreundlichen Bedingungen und mit der Aussicht bis an sein natürliches Lebensende bei mir ein freies Huhn sein zu dürfen.
    Der Hühnerfuchs

  6. #156
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    [QUOTE=Pralinchen;675530]Mei jetzt schreibt doch ned so viel. Hab's bislang noch gar nicht als Streit empfunden. Jeder hat so seine Meinung.


    Empfinde ich genauso - glaube nicht das das sonst irgenwer als Streit empfindet.
    Schönen Samstag noch
    Der HühnerfuchsFuchs103.gif

  7. #157
    Avatar von Mariechen
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    Zitat Zitat von Hühnerfuchs Beitrag anzeigen
    Da gebe ich dir zu 100% Recht.
    Nur ist es halt meine Sichtweise dass die von "denen" produzierten Hühner nichts dafür können und dass ich wenigsten einigen dieser Hühner pro Jahr ein artgerechtes Leben auf Wiese und Wald ermöglichen sollte.
    Danke daß du mir zustimmst.

    In dem Fettgedruckten sehe ich einen kleinen Denkfehler. Denn deine Hybriden gibt es nur deshalb weil du sie angeschafft hast. Hättest du sagen wir, 10 Hybriden nicht gekauft, dann würden 10 dieser Kreaturen weniger ausgebrütet werden. Für jede Hybride, für die es keinen Abnehmer gibt, verringert sich das Produktionsvolumen, und damit der Marktanteil, und damit der Konzerngewinn. Für jede die abgenommen wird, erhöht sich der Marktanteil usw.

    Noch was zum Unterschied Familienbetrieb - Konzern.

    Familienbetriebe erwirtschaften mittelmäßige Einkommen und sichern Arbeitsplätze. Als Geflügelzüchter von Rassehühnern wirst du kein Einkommen eines Spitzenmanagers haben.

    In den Konzernen ist es anders. Da sind einige wenige die super viel verdienen, sodann eine Mittelklasse mit mittleren und guten Einkommen, und dann die Masse die die Drecksarbeit für einen geringen Lohn tut. Wie wir bei PHW-Schlachtereien gesehen haben, Billiglohnarbeiter aus dem Osten, die in Kasernen leben und ausgebeutet werden. Auf diese Weise werden die Armen arm bleiben und einige wenig Reiche immer reicher. In den USA haben z.B. 1% der Bevölkerung mehr als 1/3 des Kapitals! Konzerne tragen zu dieser Schere bei, indem sie ihren Geschäftführern, Großaktionären, Managern usw. die dicken Gewinne in die Taschen bringen. Das ist keine gute Entwicklung, das ist eine sehr schlimme Fehlentwicklung.
    Mariechen



  8. #158
    Avatar von Pralinchen
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    Der Hobbyhalter kauft die Hybriden aber doch nicht direkt. Meine ausgedienten Legehennen aus der Massentierhaltung wurden für diesen Betrieb angeschafft. Der private Tierhalter kauft sie oder sie gehen in die Suppe. Geboren werden sie so oder so. Auch die paar wenigen Stück die über Brütereien vertrieben werden, sind doch kleine Fische im Gegensatz zu den zigtausend Hühnern die in Batterien und in der Bodenhaltung verschwinden. Ob jetzt 1.000 oder auch 10.000 Küken pro Jahr weniger geboren werden, macht sicher das Kraut nicht fett. Solche Denkansätze müßte man in der Massentierhaltung durchsetzen und dort wird man nur auf taube Ohren stoßen, geht ja um Geld.

    Ist Lohmann denn eigentlich ein und derselbe Konzern der auch Impfstoffe und Medikamente erforscht und deren Zulassung bezahlt? Falls ja, dann würde ich nicht so dagegen wettern. Immerhin provitieren auch die Hobbyhalter und Züchter davon.

    LG, Andrea

  9. #159
    Avatar von Mariechen
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    Zitat Zitat von Pralinchen Beitrag anzeigen
    Der Hobbyhalter kauft die Hybriden aber doch nicht direkt. Meine ausgedienten Legehennen aus der Massentierhaltung wurden für diesen Betrieb angeschafft. Der private Tierhalter kauft sie oder sie gehen in die Suppe.
    Nein, ich würde niemals ausgediente Hybriden aus der Massentierhaltung kaufen! Ein Leben lang vollgepumpt mit Antibiotika, Genfutter usw. Wie kann man so was kaufen? So was würde ich noch nicht mal einem Fuchs vorlegen.

    Du sagst, das fällt nicht ins Gewicht. Es ist schon ein Unterschied, ob 100.000 Rassehühner oder ebensoviele Hybriden irgendwo gehalten werden. Für die Familienbetriebe, die die 100.000 Rassehühner verkaufen könnten, ist es ein großer Unterschied. Für die vom Aussterben bedrohten seltenen Hühnerrassen könnte es ganz wichtig sein, daß die Hybriden nicht so massenhaft verbreitet sind.

    Nein das ist damit nicht gemeint. Sondern die Junghennen, die man auf den Geflügelmärkten kauft, die bald legereif sind.
    Mariechen



  10. #160
    Avatar von Wontolla
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    Das Verhältnis der auf dem Sünchinger Markt verkauften Hühner ist etwa 50:1 für Hybriden. Wir kontrollieren immer auch die tierärztlichen Bescheinigungen des Herkunftsbestandes. Demnach verkaufen alle LKW-Händler Hybriden aus einem Großbetrieb in einem nördlichen Bundesland. An einem guten Markttag finden etwa 2000 Hybriden neue Besitzer. Alle Rassehuhnzüchter im Umkreis von zig Kilometern zusammen könnten diese Nachfrage nicht mal annähernd befriedigen. Was die Hybridenhändler nicht können, ist der Verkauf von Hähnen. Die haben nämlich keine, weil die Aufzucht nicht lohnt. Davon profitieren die Züchter.
    Hybriden sind vergleichsweise billig. Für die meisten Interessenten ist das kaufentscheidend, wenn es nicht schon die hohe Legeleistung ist. Hühner werden hier das ganze Jahr über gekauft. Legereife Hybriden sind immer verfügbar, weil sie immer in temperierten Hallen aufgezogen werden. Es gibt keine Freilandaufzucht bei Hybriden. Hobbyhalter müssen sich nach den Jahreszeiten richten. Aus dem Grund gibt es Monate, da werden nahezu keine Rassehennen angeboten. Gerade im Frühjahr, wenn die Nachfrage am größten ist, brauchen Züchter ihre verbliebenen Exemplare selbst. Dabei wollen viele Marktbesucher gar keine Hybriden. Doch oft haben sie gar keine andere Wahl.
    Bei solchen Verhältnissen kann ich Halter von Hybriden nicht nur schräg ansehen. Ich bin über jeden der eigene Hühner hält froh. Auch wenn es "nur" Hybriden sind. Durch den Verkauf von Bruteiern, Küken, Jungtieren und ausstellungsfähigen Hühnern bringe ich selbst jedes Jahr ein paar hundert Paduaner unter die Leute. Das merkt man gar nicht. Überall sehe ich nur Hybriden. Ist das nicht schon längst strukturell bedingt? Lässt sich das noch ändern?

    Für mich gilt allerdings: NIE wieder Hybriden!
    Geändert von Wontolla (15.10.2011 um 14:47 Uhr)
    L. G.
    Wontolla

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