Hallo liebe Hühnerenthusiasten,

da ich bisher hier eher der stiller Leser (und Nutznieser) war möchte ich hier, als Gegenleistung meine Erfahrungen zu der Hühnerrasse Mechelner anbieten. Ich werde hier MEINE Erfahrung mit den Mechelnern wiedergeben.

Nun zum Aussehen und Wesen.
Wie ich bereits in der Überschrift geschrieben habe (sanfte Riesen) handelt es sich bei den Mechelnern um große, schwarz-weiß gesprenkelte Hühner. Ich habe aktuell 4 Hennen und einen Hahn, alle aus Mai 2022. Ich halte meine Hühne nicht wegen dem schönen Aussehen (auch wenn sie schön sind) sondern weil Mechelner ordentlich legen und die Hähne einen ordentlichen Braten abgeben, aber dazu später mehr. Die Hennen wiegen aktuell zwischen 3,0 und 3,6 kg, der Hahn hat etwas über 6kg. Die Hennen sind dabei dunkler als der Hahn. Wie man in diversen Rasseporträts lesen kann haben die Mechelner Federfüße. Darauf könnte ich verzichten, da in den nassen Monaten die doch stark verschmutzen und unschön aussehen. Ob dies den Hühnern schadet. konnte ich nicht feststellen. Die Mechelner sind aber eher ruhige Hühner. In der Gruppe läuft noch eine Marans Henne und sie ist führende Henne, obwohl nicht mal annäherd so groß. Die Mechelner Hennen sind einfach super ruhig und gelassen. Zum Hahn (Name Boss) habe ich ein zwiegespaltenes Verhältnis. Er war von Anfang an der größte der Brut (Handaufzucht) und auch das Alphatier. Er war grundsätzlich zum Menschen sehr lieb, nie ängstlich. Er hatte aber eine Phase, bei der er ab und zu (alle 2-3 Wochen) mal auf mich los ist. Da öftes meine 3 jährie Tochter mit zu den Hühnern nehme, dulde ich so ein Verhalten nicht. Ich konnte ihm mit allen möglichen Maßnahmen nicht davon abbringen bis ich ihn zu Zwangsstreicheleinheiten verdonnert habe (Ohne Witz, seit dem ist er ein wirklich lieber Gockel).

Das Legeverhalten.
Die Mechelner Damen haben meiner Meinung nach recht spät mit dem Legen begonnen. Zwischen 6 und 7 Monaten hat es gedauert bis die ersten Eier da waren. Aber seit dem legen sie durchgehend (mit einer Ausnahme (dazu später mehr)) gut. Mindestens jeden zweiten Tag ein Ei pro Henne, eher mehr. Für uns völlig ok. Man darf sie nur nicht zu stark füttern, sonst verfetten die und die Legeleistung sinkt. Die Eier sind dabei chreme bis elfenbein farbig und leicht getupft. Man kann jedes Ei der passenden Henne zuordnen, da sie alle etwas unterschiedlich legen. Am leichtesten kann man aber die Maranseier unterscheiden. Von der Eigröße geben sich die Mechelner und die Marans kaum einen Unterschied und ich würde sie als groß bezeichnen. Schmecken tun sie natürlich super.

Zum Thema Nachwuchs.
Die Rasse Mechelner gilt als durchschnittlich im Bereich der Brutlust. Ich habe jedenfalls damit nicht gerechnet. Groß war die Überraschung als wir plötzlich komische Geräusche aus dem Hühnerstall gehört haben. Die erste Henne konnte ich nach einigen Tagen erfolgreich davon abbringen, kurz darauf fing eine andere Henne an. Hier hat nichts geholfen. Ich habe ihr einige Eier gelassen und sie hat fleißig gebrütet. Hier zeigt sich aber, dass Mechelner dafür nicht gut geeignet sind. Sie hat von den 13 Eiern alle mit der Zeit zertreten (die letzten Eier 2 Tage vor Schlupf). Von den 13 Eiern waren 11 sicher befruchtet. Das ist trotz der Hahngröße in Ordnung würde ich sagen. Ich habe dann 4 Eintagsküken besorgt und ihr untergelegt. Sie hat sie sofort angenommen und künmert sich seit dem vorbildlich um sie. Was ich mit den 4 Legehennen machen werde, weiß ich nicht (Falls jemand Bedarf hat und im Raum Erlangen Höchstadt wohnt...)

Zwienutzung
Für mich gehört bei der Hühnerhaltung auch die Gewinnung von Fleisch dazu. Wer das nicht lesen will überspringt den Absatz.
Ich habe bei meiner Kunstbrut 7 Hähne und 4 Hennen ausgebrütet. Ich habe mich darüber sehr gefreut. Max. 5 Hennen wollte ich und der Rest wird geschlachtet. Die Mechelner sind absolut schnell wachsend und fressen Unmengen! Da muss man echt aufpassen, dass die nicht verfetten. Ich habe den Vergleich zu Bresse (habe ich seit Anfang diesen Jahres 3 Hähne und 3 Hennen). Aber bei den Mechis können die nicht mithalten. Schon nach ein paar Wochen hatte ich gefühlt eine kleine Raptorenherde - wenns ums Fressen geht gabs kein Halten mehr. Sie bekommen bei uns etwas Legemehl, viel Küchenabfälle (Gemüse, Nudeln, eingeweichtes Brot und ab und zu etwas Fleischreste) und Getreide vom befreundeten Bauern und alles was sie so finden (Insekten, Gras, Keimlinge, etc.). Die Hähne habe ich nach gut 6 Monaten geschlachtet. Ich war überrascht wie schwer diese bratfertig waren. Zwischen 3,2 und 3,6kg. Aber leider auch etwas fett (zuviel gefüttert). Und für die Fleischesser unter uns. Das Fleisch war wirklich sehr gut. Man darf es nicht mit dem gekauften Mastgockeln vergleichen. Es ist deutlich dunkler, aber auch fester und wesentlich schmackhafter. Wir haben erst Hühnersuppe gemacht, den Rest paniert und gebraten. Wirklich sehr lecker und das eingelagerte Fett passt hervoragend und lässt das Fleisch nicht trocken werden. Wir haben an Weihnachten 2 Gockel gemacht für 12 Erwachsene und 5 Kinder / Kleinkinder und es hat mehr als gereicht.

Wie gehts weiter mit den Mechelner?
Ich habe schon geschrieben, dass ich seit diesem Jahr auch Bresse Hühner habe. Geplant war maximal 1 bis 2 Hennen zu behalten, den Rest der anderen Nutzung zu überführen. Aber mir gefällt einer der weißen Hähne wirklich gut. In mir wächst der Gedanke diesen Bresse Hahn zu behalten und als Führer der Mechis, 1-2 Bresse und der Marans Henne zu behalten. Mein Boss müsste dann nach Sibirien wandern. Für beide habe ich keine Platz und keine Nerv . Bin da aber noch nicht 100% entschlossen. Mischlinge aus Bresse und Mechelner könnten auf jeden Fall interssant sein. (Falls jemand Bedarf hat und im Raum Erlangen Höchstadt wohnt...)

So das wäre es schon gewesen.

PS: Falls Fragen zu den Mechelner bestehen, einfach schreiben
PPS: Wenn ich mal Zeit habe, stelle ich ein paar Fotos rein