Bovans Anfängerfragen

[chickenrookie]

Hallo Gemeinde ,
Habe mich gerade im Forum angemeldet da ich genau solch eine Interessengemeinschaft suche.
Ich bin seit Samstag stolzer Besitzer von 5 Hühnern der Rasse Bovans.
Gekauft habe ich sie bei einem Händler in meiner Nähe. Durch längeren Kontakt und Beziehungen zu Hühnerhaltern kam schon vor Jahren das Interesse an der Haltung dieser Nutztiere bei mir auf und durch einen Hauskauf (mit Hof und Garten) konnte ich jetzt endlich meinen Traum verwirklichen.
Nun gleich mal mit der Tür isn haus und ein paar Fragen:

Meine Hinkel sind noch jung (denke so 5-6 Monate) die Sorte Bovans soll angeblich eine Rasse sein die nicht im Hühnerstall auf den Stangen ruht, denn ich habe sie schon mehrfach im dunkeln von Hand hochgesetzt. Mit dem Futter ist das auch so eine Sache , habe beim Bauern meines Vertrauens Weizen gekauft und in der Mühle Kleie (zum untermischen) zur Abwechslung versuche ich auch jeden Tag etwas eingeweichtes weißes Brötchen (vom Hörensagen!!) jedoch wollen sie außer dem Weizen noch gar nichts anderes ( Scharren ist natürlich das Größte) . Nun bin ich vieleicht auch etwas euphorisch und aufgeregt, oder sind die Hinkel halt noch zu jung, ich wäre für Ratschläge oder dauerhafte Kontakte hier im Forum sehr dankbar ( bin beruflich sehr viel online, DANKE !!!!)

[Hühner12]

ich würde die hühner mal aus der hand füttern
oder
12 stunden kein futter und dann nur das eingeweichte brot geben

[chickenrookie]

mit der Hand füttern geht noch gar nicht , da sie nur sehr langsam zutraulich werden, es muß ja auch nicht erzwungen werden aber wenn später auch mal Küchenabfälle angeboten werden sollen, dauert das alles erst noch

[ria]

Hallo chickenrookie,
Bovans sind eine Hybridrasse, die sehr fleissig Eier legen und deshalb sollten sie mit hochwertigem (=ausreichend eiweisshaltigem u.ausgewogenem)Futter versorgt werden-lies mal dazu entsprechende Beiträge über Hybridhennenfutter aus dem Forum - Brötchen u. Küchenabfälle sind ein gelegentliches Leckerli ,aber nicht ausgewogenes Futter,auch Weizen ist nicht ausreichend,wenn auch seeeeehr !!! beliebt -. Sie schlafen sehr wohlauf der Stange,aber es braucht halt Geduld,bis sie es gelernt haben ,zumal sie noch keine`Vorbildhennen`haben, denen sie es nachmachen können . Jeden Abend im Dunkeln auf die Stange heben,bis es klappt- nur Mut und viel Freude mit den Huhnis .

Gruss Ria

[Murmeltier]

Mit Brötchen und Weizen werden sie schnell zu Feder-, Eierfresserinen und sogar zu Kannibalen. Die brauchen eiweßreiches ausgewogenes Futter.
Legereif sollen die mit 20 bis 25 Wochen sein.

[Pralinchen]

Hab keine Zeit um mir alles genau durchzulesen. Bin nur über Kleie und Brot gestolpert und bitte tut das nicht. Die Kleie hat zwar enorm viel Eiweiß, aber auch enorm viel Phytinsäure was gar nicht gut ist für Hühner. Die Phytinsäure verhindert die Resorption von Kalzium. Außer die Kleie würde gebrüht, das zerstört die Säure.

Die Hühner kennen wohl nichts anderes außer Körner.

LG, Andrea

[Waldfrau2]

Hallo, wenn es Bovans sind, kann man wohl von ausgehen, daß sie am ehesten Futter in Mehlform aus der Aufzucht kennen. Ich hatte auch solche, die haben Legekorn in Pelletform bekommen (Mehl ist mir persönlich zu blöde, Pellets geben keine Sauerei). Auf der Stange haben sie von Anfang an geschlafen. Leider haben sie im ersten Winter (viel Schnee, kein großer überdachter Auslauf) das Federfressen angefangen und nicht wieder aufgehört. Daher mußten sie eher gehen als geplant.

[chickenrookie]

Danke für die Antworten,
werde erst mal versuchen meinen eigenen Stil in Sachen Futter zu finden, ein wenig entspannter rangehen.

[dobra49]

Entspannt ist sicher gut, aber du musst trotz aller Entspannung deinen Tieren mit dem Futter gerecht werden.
Legehybriden - und Bovans sind das - brauchen Legemehl oder Legekorn ! Mit Weizen, Kleie und Weißbrot sind sie nicht richtig ernährt.

[Pralinchen]

Man kann nicht einfach nur eine Sorte Getreide/Körner füttern und denken, daß es damit gut ist. Ein Huhn braucht u.A. Proteine, sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs. Es sind nunmal Allesfresser und je bunter querbeet gefüttert wird, desto höher ist die Chance, daß es ausgewogen ist.
Niemand kann den genauen täglichen Bedarf berechnen, nicht mal die Wissenschaft. Ein Alleinfutter ist meist so zusammengesetzt, daß es den Bedarf einer Legehenne bestmöglichst abdeckt. In der Natur gibt es keine ausgewogenen Fertigfutter für Tiere, dafür ein breites "Angebot" an Pflanzen und Insekten.

Ich würde die Sache mit dem Brot mal komplett weg lassen. Weißmehlprodukte sind wie auch bei uns Menschen nur leere Satt- und Dickmacher.

An Körnern/Samen fressen meine ganz unterschiedlich. Haferflocken, Goldhirse, Buchweizen, Sonnenblumenkerne, Goldleinsamen, Sesam, Weizen, Gerste, Mais, Quinoa und gekocht schon auch mal etwas Reis (aber bitte wenig und nicht zu oft), unterschiedliche Linsensorten (nur gekocht). Futtererbsen und Bohnen mögen meine nicht. Kartoffeln gibt es nur wenn ich mal eine zuviel gekocht habe.
Gemüse alles quer Beet, bis auf Avocados die sind giftig. Alles roh und zerkleinert, man kann langsam auf größere Stücke hinarbeiten. Obst auch alles roh und dürfen große Stücke sein.
Dann hab ich noch Rindfleisch mit in der Schüssel oder heute 3 gekochte Eier mit Schale.
Kräuter (auch Wildkräuter) und Sauermilchprodukte runden das Ganze ab + Bierhefe.

Wenn man sich das nicht antun will, ist der beste Gang zum Futtermittelhändler und einen Sack Legekorn kaufen. Aber nur Weizen+Kleie+Brot geht gar nicht, auch nicht bei freilaufenden Hühnern.

LG, Andrea