Gesellschaft besorgen oder alleine lassen?

[Carlson]

Liebe Hühnerhalter,

von meinen drei Hühnerdamen ist heute bedauerlicherweise eine vom Habicht geholt worden. Eine weitere sitzt seit Freitag in einem verschlossenen Katzenklo im Stall auf Bruteiern, so daß die dritte nun bis auf den seltenen Kontakt zu der Glucke alleine ist.

Ich möchte einerseits eigentlich keine weiteren Hühner haben, andererseits möchte ich aber die einzelne Henne auch nicht unnötig mit Einsamkeit quälen. Was wäre also besser:

1. Ich besorge eine weitere (oder zwei?) Junghennen. Damit wäre die einzelne Henne zwar nicht mehr alleine, hätte aber auch einige Wochen Stress mit dem Auskämpfen der neuen Hackordnung.

2. Ich lasse die Henne alleine bis die Glucke ihne Küken hat und hoffe darauf, daß die sie die Küken nicht attakiert und ich die Glucke mit Küken nicht separieren muss. Dann wäre die Einsamkeit nach dem Schlupftermin in ca. 2,5 Wochen vorbei.

Was meint Ihr?


Carlson

[Pralinchen]

Meiner Erfahrung nach wird eher die Glucke die andere Henne vertreiben und das mit Nachdruck und ziemlich giftig.

Was willst den später mit den Küken machen, bleiben die Hennchen oder kommen alle in den Topf? Dann dürfte ja eine weitere Henne nicht so das Problem darstellen. Hackordnung ist ja auch bald vorbei, also Wochen dauerte das bei uns noch nie.

LG, Andrea

[Carlson]

Von den Küken wollte ich eine Henne behalten, so daß es dann vier gewesen wären. Nach dem Unfall mit dem Habicht würde ich nun zwei Küken behalten, die Vergesellschaftung ist ja mit zwei Tieren angeblich leichter als mit einem. Aber vielleicht kennen die Damen die Küken ja dann lange genug, daß sie auch eine der Küken-Hennen akzeptieren.

Nachdem die einsame Henne heute so gar nicht wusste, was sie mit sich anfangen soll (rein in den Stall, wieder raus, rein in ein Nest, ne Stunde sitzen, dann wieder raus, vor dem Gluckennest sitzen und der Glucke beim Brüten zuschauen...) werde ich am WE eine weitere Junghenne besorgen.

Vielen Dank für die Antwort, Andrea!

Carlson

[Pralinchen]

Finde die Entscheidung gut. Viel Spaß mit der neuen Henne!

LG, Andrea

[Darwin]

hätte aber auch einige Wochen Stress mit dem Auskämpfen der neuen Hackordnung.
Carlson

Seit wann gibt es beim Zukauf von Junghennen "Stress mit dem Auskämpfen der neuen Rangordnung"? Die Junghennen werden sich als Neuankömmlinge und Jungtiere rasch fügen müssen.

Und, Pralinchen, die Glucke steigt durch ihr Gluckensein nicht automatisch in der Rangordnung. Sie kann nur giftig sein zu den ihr untergeordneten Hühnern; allen anderen und dem Hahn muss sie nach wie vor aus dem Weg gehen. Sie kann allerdings durch Federsträuben signalisieren, dass sie der Küken wegen nicht ohne weiteres weglaufen kann und auch nicht getreten werden möchte, und das wird in der Regel von den anderen auch respektiert.

[Pralinchen]

Das hat meiner jungen Glucke aber noch niemand gesagt. Die ist sehr brav gewesen bis die Kleinen geschlüpft sind - ist ne gute Mutter.

LG, Andrea

[Carlson]

Seit wann gibt es beim Zukauf von Junghennen "Stress mit dem Auskämpfen der neuen Rangordnung"? Die Junghennen werden sich als Neuankömmlinge und Jungtiere rasch fügen müssen.

Meinem letzten Junghennenzugang ist dieser Gedanke zwar gekommen - ihr wurde aber trotz sehr vorsichtigem Umgang mit den Alten sogar nach vier Wochen noch auf Kopf und Rücken herumgehackt. Auch den Alten war die Situation stressig genug um teilweise das Legen einzustellen. Wäre die Junghenne dann nicht auch vom Habicht geholt worden, hätte sie wohl noch eine ganze Weile auf die Akzeptanz der Gruppe warten müssen. "Rasch" nenne ich das nicht...

[Pralinchen]

@ Darwin, sorry aber das ist reine Theorie.
Unsere Junghennen sind noch alle gehackt worden, manche mehr, manche weniger. Aber völlig problemlose Integration gab's so noch nie. Wir haben den Neuen halt extra Futterschälchen aufgestellt, damit es da schon mal keine großen Differenzen gab. Sicher ist nach ca. 4-5 Tagen der größte Streß vorbei, aber bis dahin gibt es durchaus Ärger im Hühnerstall.

LG, Andrea