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Thema: Wissenswertes über Körperbau, Innere Organe und Körpervorgänge

  1. #1
    Avatar von conny
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    Wissenswertes über Körperbau, Innere Organe und Körpervorgänge

    Allgemeines
    Puls/Min. ca. 300-450
    Temp. 41,5 Grad

    Das Skelett
    Das Knochengerüst ähnelt dem der Reptilien. Die vorderen Gliedmaßen haben sich zu Flügeln umgebildet, so dass Vögel zwei völlig unabhängige Formen der Fortbewegung entwickelten, Laufen und Fliegen.

    http://www.schule-bw.de/unterricht/f...Huhn3.jpg/view

    Das Skelett des Huhnes hat verschiedene Aufgaben. In erster Linie dient es als Stützgewebe für dieFortbewegung auf zwei Beinen. Die mit Luft gefüllten Knochen(= Pneumatisierung) und die inneren Organe sind sehr leicht.

    Da die Zehen gekrümmt werden können, ohne dass besondere Muskeln dazu nötig wären, kann ein Huhn auf der Stange sitzen, ohne davon herunter zu fallen.

    Haut und Hautanhanggebilde
    Abgesehen von der Bürzeldrüse und einigen wenigen drüsigen Zellen an den Ohrgängen einiger Hühnervögel enthält die Hühnerhaut keine Drüsen.
    Da Geflügel keine Schweißdrüsen besitzt, muss bei großer Hitze durch Hecheln und weit geöffnetem Schnabel die Temperatur ausgeglichen werden.

    Die Haut gliedert sich in Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut. Während der Brut wird die Lederhaut an bestimmten Stellen der Brust dicker und durch stärkere Gefäßversorgung zum sog. Brutfleck, so dass die Wärme unmittelbar zu den Eiern gelangen kann. Dieser Vorgang wird hormonell gesteuert.

    Ein Anhanggebilder der Haut ist das Federkleid. Es ist wasserabstoßend, hat eine schützende und wärmeisolierende Funktion.
    Die Entwicklung der Erstlingsdaunen beginnt bereits im Ei. Bis kurz vor dem Schlupf sind diese von einer Federscheide umgeben. Durch Reibung und Schütteln nach dem Schlupf fällt diese langsam ab. Daher auch Kükenstaub genannt. Nach einiger Zeit entwickelt sich das Jugendkleid mit Deck- und Daunenfedern. Ab der 18.-20. Lebenswoche hat sich das Erwachsenengefieder vollständig ausgebildet. Da das Federkleid durch äußere Einflüsse stark beansprucht wird und sich mit der Zeit abnutzt, wird es von Zeit zu Zeit ganz oder teilweise erneuert. Diesen Vorgang nennt man Mauser.

    Mauser
    Mindestens einmal pro Jahr wechselt das Huhn sein Gefieder, meist im Herbst oder Winter. Dieser Vorgang wird durch Hormone der Schilddrüse gesteuert. Auch wird eine Verlangsamung der Tätigkeit der Fortpflanzungsorgane eingeleitet, die Hühner stellen die Legetätigkeit ein. In der Regel erfolgt der Federwechsel stufenweise, so dass bei Ausfall der Federn gleichzeitig auch Federn nachwachsen. Aber auch hier gibt es individuelle Schwankungen. Manche Tiere verlieren ihr Gefieder fast unbemerkt, andere fallen fast alle Federn gleichzeitig aus. Für die Federausbildung wird eine unmenge an Blut benötigt und die Fütterung muss daher diesem Umstand angepasst werden.

    Zudem besteht bei Hühnern zwischen Legeleistung und Dauer der Mauser ein Zusammenhang. Schlechte Legerinnen benötigen viel Zeit, gute Legehühner mausern kaum merklich und relativ spät im Herbst und sind schnell mit dem Federwechsel fertig.

    Das Phänomen der Halsmauser, wo sich die Mauser nur auf den Halsbereich erstreckt, zeigt sich in der Regel nur bei Junghennen. Diese wurden zu eiweissreich gefüttert und haben vor Vollendung des Körperwachstums mit der Legetätigkeit begonnen.

    LG
    Conny

    Quellen: http://www.rund-ums-ei.at/index.php?id=koerperbau
    Der Geflügelhof von Ute Rhein


    Geändert von conny (22.06.2011 um 17:58 Uhr)
    Man kann dem Leben keine Tage geben, aber dem Tag mehr Leben





  2. #2
    Avatar von conny
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    Die Fortpflanzungsorgane
    Der Hahn besitzt paarig angelegte Hoden, die innerhalb der Bauchhöhle beidseitig des Rückenmarks, zwischen Lungenende und vorderem Teil der linken Niere liegen und den zur Kloake führenden Samenleitern. Im Gegensatz zum Wassergeflügel hat der Hahn keinen Penis. Beim Hahn befindet sich im unteren Bereich der Kloake nur ein kleiner Hügel. Das Reproduktionssystem des Hahnes reagiert sehr empfindlich auf alle Umweltstörungen. Unter schlechten Bedingungen schrumpfen die Hoden, wodurch natürlich auch die Samenproduktion negativ beeinflusst wird.
    Wenn die Spermien die Hoden verlassen, wandern sie zunächst in die Nebenhoden, wo sie die Fähigkeit zur Bewegung erlangen. Die Nebenhoden sind beim Geflügel auffallend kleiner als bei Säugetieren. Anschließend gelangen die nun reifen Spermien in die Samenleiter, die beiderseits in geschlängelter Form parallel zur Wirbelsäule verlaufen. Hier verbleiben sie bis zum Tretakt des Hahnes und werden dann an die Zuchthenne abgegeben.

    Hennen besitzen nur einen funktionstüchtigen Eierstock und einen Eileiter und zwar auf der linken Seite. Zwar ist auch der rechte Eierstock vorhanden, aber nur im Ansatz, dieser hat sich sehr früh zurückgebildet. Da die Hühner während der Legeperiode in regelmäßigen Abständen Eier legen, finden sich am Eierstock Dotterkugeln in unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Das Gebilde ähnelt dann einer Weintraube.

    Schon beim Küken sind im linken Eierstock eine große Anzahl kleiner Eier vorhanden.

    LG
    Conny




    Quellen: http://www.meiertanja.com
    Der Geflügelhof von Ute Rhein
    Geflügelkrankheiten von H. Wörle u. S. Jodas


    Geändert von conny (16.06.2011 um 19:29 Uhr)
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  3. #3
    Avatar von conny
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    Die Verdauungsorgane
    Geflügel besitzt zum Zerkleinern der Nahrung keine Zähne, vielmehr wird die Nahrung im Muskelmagen mittels kleiner Steinchen und scharfen Sand - Grit genannt -, die die Tiere im Auslauf zu sich nehmen bzw. der zur Verfügung gestellt werden muss, zerkleinert. Im Hühnermagen findet man davon ca. 4-18 Gramm. Hühner haben einen hohen Stoffwechsel und müssen daher eigentlich ununterbrochen fressen.

    Von den Speicheldrüsen werden keine Verdauungsfermente abgesondert, daher gelangt das Futter fast unverändert in den Kropf. Der Kropf ist quasi ein Vorratsbehältnis, ein kleines Säckchen in der Speiseröhre. Wenn der Magen voll ist, wird das Futter dort gelagert und eingeweicht. Sobald im Darm wieder Platz ist, ist auch Platz im Magen vorhanden und vom Kropf wird eine Portion Futter in den Magen abgegeben.

    http://www.tierklinik.de/medizin/erk...iere#gefluegel

    Geflügel setzen zwei verschiedene Arten von Kot ab. Einmal den Blinddarmkot und einmal den Darmkot. Auch besitzt das Hausgeflügel zwei Blinddärme. Auf ca. 8-10 Darmentleerungen erfolgt eine aus den beiden Blinddärmen. Dieser Kot ist übelriechend und dünner.

    http://www.omlet.de/handbuch/H%C3%BC...heit/Verdauung

    Die Darmenden münden in die Kloake.

    LG
    Conny


    Quelle: Der Geflügelhof von Ute Rhein

    Geändert von conny (22.06.2011 um 18:53 Uhr)
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  4. #4
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    Sinnesorgane

    Das Auge/Sehvermögen:
    Das Auge ist in etwa so aufgebaut wie das eines Säugetieres. Der Unterschied besteht lediglich in der Form des Augapfels, welcher eher scheibenförmig ist sowie in der stärker gewölbten Hornhaut und deren knöcherner Einlagerung und dem dritten Augenlid (Nickhaut). Die Nickhaut hat eine Schutz- und Reinigungsfunktion.
    Hühner sind auf Nahsehen eingerichtet, da es ursprünglich ein Urwald- und Gebüschbewohner war. Ein Weizenkorn wird z. B. noch in einem Meter Entfernung erkannt. Alles was weiter als 50 m entfernt ist, wird nicht mehr wahrgenommen. Die seitlichen Augen weisen ein Panaromagesichtsfeld von 360 Grad auf. Das Huhn muss seinen Kopf ca. 4 cm vom Futter wegnehmen, um es auch wirklich treffsicher aufzupicken. Da der Augenmuskel schwach ausgebildet ist, erfolgt der gezielte Blick durch ruckartige Bewegungen des Kopfes. Die fehlende Tiefenwahrnehmung kann bis zu einem gewissen Grad durch abwechselnde Fixierung mit dem linken und rechten Auge ersetzt werden, indem es den Kopf hin und her wendet. Auch Feinde in der Luft kann das Huhn nur durch Schrägstellung des Kopfes erfassen.
    Farben kann das Huhn erkennen, nur auf Blau ist das Auge nicht eingerichtet.

    Ohr/Gehörsinn:
    Vögel, also auch unserem Haushuhn, fehlt das äußere Ohr bzw. die Ohrmuschel. Ein Hautsaum, dicht besetzt mit Federn, schützt den Eingang zum kurzen, äußeren Gehörgang.

    Das Höhrvermögen des Geflügels ist sehr gut entwickelt und in etwa mit dem des Hundes vergleichbar. Bereits ab ca. dem 18. Bruttag an kann ein Küken im Ei Laute wahrnehmen. Später kann das Küken auf ca. 15 Meter Entfernung die Glucktöne seiner Mutter aus anderen Geräuschen heraushören. Die Glucke kann bis zu 20 Meter das z. B. aufgeregte Piepsen ihres Kükens vernehmen.

    Geruchssinn/Geschmack:

    Der Geschmackssinn ist beim Haushuhn nur sehr gering ausgebildet. Aber es kann sehr wohl salzig, süss, sauer und bitter unterscheiden. Die Geschmacksknospen befinden sich unter der Zunge, im Schlund und im Rachen. Bei älteren Tieren ist die Zunge stark verhornt und der Geschmackssinn weitestgehend nicht mehr vorhanden. Das Huhn selektiert sein Futter eher nach der Größe, äußeren Beschaffenheit wie hart, weich und rau. Bitter schmeckende Stoffe werden eher aufgenommen, als saure Stoffe, diese werden in der Regel weitestgehend abgelehnt.

    Auch das Riechvermögen ist äußerst begrenzt. Glucken können ihre Küken nicht am Geruch erkennen. Hier ist die stimmliche Verständigung ausschlaggebend. Hühner gelten als völlig geruchsunempfindlich.

    Tastsinn:
    Der Tastsinn ist besonders für die Futterwahl sehr von Bedeutung. Daher ziehen Hühner Körnerfutter dem Mehfutter vor. Tastkörperchen befinden sich in der Schnabelhöhle, auf der Zunge, am Zungenrand und im Rachenraum. Das Huhn lernt regelrecht sein Futter zu ertasten. Tastkörperchen vermitteln dem Tier die Größe, Höhe und Oberflächenbeschaffenheit des Futters.

    Weitere Tastkörperchen befinden sich aber auch an den Flügeln, am Schwanz sowie den Zehen. Daher wird das Greifen der Tiere an den Flügeln mit heftigen Abwehrreaktionen sowie Schmerzensschreien einhergehen.

    Tastkörperchen sind in Form von kleinen Druckpolstern aufgebaut. Diese Polster bestehen aus weichen mit Flüssigkeit gefüllten Zellen.

    LG
    Conny

    Quellen:
    Hühner halten von Beate u. Leopold Peitz
    Geflügelkrankheiten von H. Woernle/S.Jodas
    Der Geflügelhof von Ute Rhein


    Geändert von conny (26.06.2011 um 20:37 Uhr)
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  5. #5
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    Die Atmung
    Wie jeder weiß atmen Säugetiere, wozu auch der Mensch gehört, über die Lunge, wo der Austausch der verbrauchten Luft gegen neue Luft in den Lungenbläschen stattfindet.

    Bei Vögeln funktioniert die Atmung indes ganz anders.
    Hier wird die angesaugte, frische Luft durch die Lunge hindurch in die Luftsäcke transportiert (Luftsäcke sind Ausstülpungen der Bronchien), von denen Hühner 9 Stück besitzen, und können über viele Ausläufe, die im ganzen Körper verteilt sind, bis in die lufthaltigen Knochen gelangen. Luftsäcke gewährleisten ein kontinuierliches Strömen von Luft in den Lungen. Beim Rücktransport der Luft aus dem Körper gibt diese in der Lunge ein zweites mal Sauerstoff ab.
    Durch dieses Prinzip steht dem Organismus des Vogels erheblich mehr Sauerstoff zur Verfügung und damit in Folge auch mehr Energie, dass die Tiere auch dringend benötigen, denn das Fliegen ist eine kräftezehrende Angelegenheit.

    Das Luftsacksystem ist häufig bei Erkrankungen der Atemwege mit betroffen. Der Bau der Luftsäcke führt dazu, dass Vögel, anders als Säugetiere, Fremdkörper nicht abhusten können. Erkrankungen des Luftsacks gehen im Allgemeinen mit schwerer Atemnot einher.

    Drängen sich Hühner panikartig zusammen, führt die Einengung des Brustkorbs, zumal auch das Zwerchfell fehlt, innerhalb von Minuten zum Erstickungstod.

    Link zur Luftsackbeschreibung mit Bild: http://de.wikipedia.org/w/index.php?...=2006020413420

    http://www.darwinismus.com/res/95a1.jpg


    LG
    Conny
    Geändert von conny (26.06.2011 um 20:36 Uhr)
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  6. #6
    Avatar von conny
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    Das Kühl,-Wärmeregulierungssystem
    Können Hühner schwitzen?
    Nein, können sie aufgrund von Fehlen von Schweißdrüsen nicht. Würden Vögel schwitzen, würde das Federkleid verkleben und damit wäre es unbrauchbar.
    Aber, auch Hühner haben ein Kühlsystem. Die Lüftsäcke übernehmen hier diese Funktion. Zur Körperkühlung wird eine große Menge an Wasserdampf in den Luftsäcken gesammelt und über sog. Luftkanäle durch den Schnabel nach außen befördert.

    An heißen Tagen sitzen unsere Hühner auch mit weit aufgestelltem Gefieder, hängenden Flügeln und offenem Schnabel, hechelnd im Auslauf. Sie versuchen sich auf diese Weise etwas Kühlung zu verschaffen.

    Daher sollten sich im Auslauf immer schattige Plätzchen befinden.

    LG
    Conny

    Quelle: Hühner halten von Beate u. Leopold Peitz
    Geändert von conny (03.01.2012 um 13:51 Uhr)
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