Ergebnis 1 bis 8 von 8

Thema: Küken mit einem "Gummibein"

  1. #1
    Avatar von Mondtochter
    Registriert seit
    06.01.2009
    Ort
    Mecklenburg - Vorpommern
    PLZ
    19xxx
    Beiträge
    265

    Küken mit einem "Gummibein"

    Heute früh als ich unseren 5 Wochen alten Kindergarten aus dem Kükenhaus ließ, konnte eins der Küken nicht mehr laufen. Bislang völlig unauffällig, eher noch das agilste Kerlchen, dass jedem Insekt hinterhersprang.
    Das Küken kann das rechte Bein garnicht belasten, knickt immer wieder sofort weg. Keine zwei Schritte und dann landet es kopfüber oder fällt rückwärts. Beim Gehversuch sieht es so als, als würde es auf den "Unterarmen" gehen wollen ... kann es nicht anders beschreiben. Das kleine Beinchen landet dann mal hinter, vor oder neben ihn. Es sieht herzzerreissend aus, wenn es aufstehen oder laufen will.
    Appetit hat es und robbt sich immer wieder zum Trog. Überwiegend hat es jedoch im Heukorb gelegen.

    Nachdem ich es ( laienhaft ) untersucht habe und äußerlich nichts feststellen konnte, bin ich mit ihm gleich zur Tierärztin. Sie meinte, gebrochen sei nichts und eine Lähmung des Beines sei auch nicht erkennbar. Vielleicht verrenkt ? Vitaminmangel wäre auszuschließen, nachdem ich erzählte, was ich füttere.
    Sie hat mir ein homöopathisches Präparat mitgeben ( 2x tgl. 1 Tropfen ) und meinte, in einer Woche sollte es besser sein.

    Ich weiß nicht .... für mich sieht das so aus, als hätte es ein Gummibein, dass nirgends einen Halt hat.

    Kennt vielleicht jemand so ein Krankheitsbild ? Hab schon gedacht, ob das nicht besser zu schienen wäre und wenn, wie macht man das ?
    Bin wirklich sehr besorgt und wäre für einen Rat sehr dankbar.

    Liebe Grüße Mondtochter

  2. #2
    Avatar von Mondtochter
    Registriert seit
    06.01.2009
    Ort
    Mecklenburg - Vorpommern
    PLZ
    19xxx
    Beiträge
    265
    Themenstarter
    Heute früh ist es nicht besser, das Küken ist ziemlich schwach.
    Habe es natürlich separiert im Haus und halte es warm. Ins Trinkwasser habe ich Traubenzucker gegeben.
    Könnte ich sonst noch etwas tun ??

    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, warum es plötzlich nicht mehr auf seinem Bein stehen kann und damit immer nur wegknickt. Wenn es verstaucht oder verrenkt wäre, könnte es wohl doch stehen zumindest ?

  3. #3
    Avatar von Mondtochter
    Registriert seit
    06.01.2009
    Ort
    Mecklenburg - Vorpommern
    PLZ
    19xxx
    Beiträge
    265
    Themenstarter
    Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass es an Marek erkrankt ist, auch wenn die TA meinte, sie könne keine Lähmung feststellen. Nun hängt auch der rechte Flügel schlapp herunter und es kann kaum den Kopf mehr auf der rechten Seite halten. Vorhin kippte es auf die gelähmte Seite und kam nicht mehr hoch. Beinahe wäre es erstickt dabei. Nun werden wir es erlösen .
    Im Nachhinein fällt mir ein, dass es schon eine ganze Weile einen total staksigen Paradeschritt hatte. Und ich dachte, dass wird aber mal ein imposanter Hahn !!! Hab aber gerade erst gelesen, dass dies ein Zeichen für Marek ist.

    Wie verhalte ich mich nun am Besten mit dem restlichen ( noch gesunden ) Schlupf ? Diese Truppe wurde nicht gegen Marek geimpft, nur ND und Kokzidose.
    Außerdem soll nächste Woche der nächste Schlupf ins Kükenhaus. Der Virus wird da wohl schon drin sein. Impfen ist klar. Kann ich desinfektionsmäßig was machen und wenn ja, was wäre tauglich ?

    Bin ziemlich niedergeschlagen ....

  4. #4
    Avatar von Waldfrau2
    Registriert seit
    02.08.2009
    PLZ
    37249
    Beiträge
    8.817
    Hallo Mondtochter,

    es gibt noch eine Krankheit, die sich so äußert wie beschrieben, Gummibein, die Perosis der Junghühner, das ist ein Abgleiten der Zehenbeugesehne vom Sprunggelenk. Es tritt ab der dritten Lebenswoche auf, das Küken rutscht dann auf dem Fersenhöcker, weil die Sehne nicht hält. Das wäre nicht ansteckend, könnte aber erblich bedingt sein oder durch Mangelernährung verursacht. Leider gibt es keine Heilung. Die weiteren Erscheinungen sind vielleicht infolge dessen aufgetreten, weil es nicht mehr genügend zu fressen und zu trinken bekommt?

    Trotzdem würde ich das Küken nach dem Erlösen zur Sektion geben und auf Marek überprüfen lassen. Sollte es Marek sein, kannst Du aber bezüglich der anderen nichts machen, die Ansteckung erfolgt in den ersten 2-4 Wochen, der Krankheitsausbruch im Regelfall erheblich später. Aber ob sie sich anstecken, hängt auch an der Anfälligkeit gegenüber dem Virus.

    Sind die nächsten Küken Kunstbrut-Küken? Dann könnte man am ersten Tag gegen Marek impfen, sie dürfen dann aber 2 Wochen lang überhaupt keinen Kontakt mit anderen Hühnern haben. Wenn sie in dasselbe Kükenheim sollen, müßte das völlig desinfiziert werden, da müßtest Du wohl die TÄ fragen, mit welchem Mittel.

    Aber wenn Du diese Möglichkeit nicht hast, oder bei Naturbrut mit Glucke, hat die Marek-Impfung keinen Sinn. Dann muß man es halt auf sich zukommen lassen.
    1.5 Zwerg-Lachshuhn und 0.4 bunte Truppe
    Mitglied im GZV Osterode

    Hinweis: Ich bin aus Zeitmangel leider fast gar nicht mehr im Hühner-Forum unterwegs .....

  5. #5
    Avatar von Mondtochter
    Registriert seit
    06.01.2009
    Ort
    Mecklenburg - Vorpommern
    PLZ
    19xxx
    Beiträge
    265
    Themenstarter
    Hallo Waldfrau,

    freue mich, dass Du mir geantwortet hast. Vielen Dank !!

    Ja, ich würde es auf jeden Fall testen lassen, da z.Zt. noch 3 weitere Glucken auf 18 Bruteiern sitzen und ich natürlich mächtig Bange bin wegen der Ansteckungsgefahr.
    Heißt das, dass ich den nächsten Schlupf dann gar nicht sofort impfen lassen sollte?

    Es wäre möglich, sie von den anderen Hühnern zu trennen, ich könnte sie auch im nächsten Kükenhaus unterbringen und die Vorwerker jetzt dort lassen, wo sie sind. Vermutlich könnte ja auch die eigene Glucke der Virusüberträger sein ...

    Heute Nachmittag war ich alleine mit den Huhnis und hab es nicht fertig gebracht, den Zwerg zu töten. Bin zum ersten Mal in dieser Situation.
    Inzwischen hat es sich wieder aufgepäppelt mit Appetit und piepst hier um mich herum. Nur laufen geht nicht.
    Ich finde die Situation ziemlich unerträglich, nicht genau zu wissen was los ist und diese Dorfärzte hier kann man einfach vergessen..
    Kann man klinisch diese Erkrankung auch am lebenden Tier testen lassen ?

    Liebe Grüße Mondtochter

  6. #6
    Avatar von Waldfrau2
    Registriert seit
    02.08.2009
    PLZ
    37249
    Beiträge
    8.817
    Die Erkrankung Perosis kann ein kundiger TA mit Sicherheit am lebenden Tier feststellen. Es ist ja quasi ein orthopädisches Problem. Guck doch mal in die neue TA-Liste hier im Forum, vielleicht findest Du ja einen Arzt. Oder ansonsten bei der nächsten Tier-Uni anrufen und nach Tips fragen. So habe ich meine Adresse bekommen. Ob man Marek am lebenden Tier feststellen kann, weiß ich nicht. Aber wenn es Perosis wäre, wäre es kein Marek.

    Mit Glucke brauchst Du mit Marek-Impfung gar nicht anzufangen. Die Impfung wirkt nur, wenn in der Zeit bis zum Aufbau des Impfschutzes überhaupt kein Kontakt mit irgendwelchen Hühnerkeimen stattfindet. Das sind 14 Tage. Man kann die Küken aber nicht 14 Tage lang der Glucke wegnehmen, dann findet ja keine Bindung statt. Es ist zu hoffen, daß die Tiere zum einen genetisch bedingt resistent sind und daß durch die Glucke eine Art natürliche Impfung mit Keimen stattfindet. Du weißt ja sicher, daß Glucke und Küken die erste Zeit in einem sauberen, aber nicht klinisch reinen Auslauf und Haus wohnen sollten. Dann sind die Küken durch die Glucke Keimen ausgesetzt, aber der Infektionsdruck ist nicht so hoch, so daß sich hoffentlich eine Resistenz statt einer Ansteckung ausbildet. Die meisten Zuchtfreunde erzählen, daß sie bei Glucken sehr wenig Probleme mit Krankheiten der Küken haben.
    1.5 Zwerg-Lachshuhn und 0.4 bunte Truppe
    Mitglied im GZV Osterode

    Hinweis: Ich bin aus Zeitmangel leider fast gar nicht mehr im Hühner-Forum unterwegs .....

  7. #7
    Avatar von Waldfrau2
    Registriert seit
    02.08.2009
    PLZ
    37249
    Beiträge
    8.817
    Ich habe gerade in einem anderen Thread einen Link zur Beschreibung der Perosis gefunden, da sind auch Bilder dabei:

    http://www.lachshuhnzucht-herne.de/i...d=33&Itemid=36
    1.5 Zwerg-Lachshuhn und 0.4 bunte Truppe
    Mitglied im GZV Osterode

    Hinweis: Ich bin aus Zeitmangel leider fast gar nicht mehr im Hühner-Forum unterwegs .....

  8. #8
    Avatar von Mondtochter
    Registriert seit
    06.01.2009
    Ort
    Mecklenburg - Vorpommern
    PLZ
    19xxx
    Beiträge
    265
    Themenstarter
    Liebe Waldfrau,

    vielen lieben Dank für Deine guten Anregungen und Gedanken !!!

    Nachdem ich nun 3 Tierärzte ( incl. Tierklinik ) durch hatte und drei verschiedenen Meinungen dazu hörte, ist das Küken heute erlöst worden. Bleibt noch der Befund, ob es Marek gewesen sein könnte, abzuwarten.
    Ich hoffe natürlich, dass das nicht der Fall ist.

    Zumindest kann ich nun die Frage beantworten, dass am lebenden Tier Marek NICHT nachzuweisen ist lt. der Tierärzte.

    Nachdem Du von Perosis geschrieben hattest, hab ich natürlich auch viel gegoogelt und von daher kannte ich den Link schon. Trotzdem danke ich Dir für Deine Bemühungen.

    Nun bleibt zu hoffen, dass der Rest gesund bleibt und wir die nächsten Schlupfe auch gut durchbekommen.
    Auch wenn solche Erfahrungen unangenehm sind ... vielleicht fühlt es sich beim ersten Mal auch noch viel schlimmer an ... so bin ich dankbar für so viel Freude und Glück, welches wir bislang durch die Huhnis haben durften.

    Dir wünsche ich auch weiterhin gutes Gelingen bei Deinem tollen Hühnerhausprojekt, welches ich gern verfolge und natürlich mit Deinen Hühnern.

    Liebe Grüße von Mondtochter

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 30.05.2022, 18:16
  2. Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 21.12.2017, 17:12

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •