Ergebnis 1 bis 5 von 5

Thema: Marans-Naturbrut mit Hindernissen

  1. #1

    Registriert seit
    20.08.2005
    Beiträge
    222

    Marans-Naturbrut mit Hindernissen

    Hat jemand Erfahrung mit Marans-Naturbrut?
    Unsere Zwerghenne war mal wieder so brutwütig, daß sie unser Gipsei bebrüten wollte. Also haben wir uns überreden lassen und sie statt auf dem Gipsei auf zwei Marans-Eiern sitzen lassen.
    Brutbeginn war am 1. April. Die Kleinen (wenn's dann klappt) wären Marans-Sussex-Mix, da hat sich nämlich Nachbar's Sussex-Gockel verewigt, weil unser eigener (herzkranker) Gockel mit der Treterei nicht mehr viel im Sinn hat und sein Leben lieber ruhiger und gemütlicher angehen lässt.

    Dummerweise bringt es eine von unseren Marans-Hennen doch tatsächlich fertig, an einem Tag 2 Eier zu legen. Wir haben gedacht, wir wären auf der sicheren Seite, wenn wir die Glucke zum Fressen etc. immer erst rausnehmen, wenn die beiden Marans jeweils ihr täglich Ei in die anderen Nester gelegt und wir diese eingesammelt haben. Denkste! Laura (eine der beiden Marans) hat nun am 5. April ein zweites Ei gelegt, das sich die Glucke gleich zu den Bruteiern dazugeholt hat und dasselbe vorgestern nochmal. Wie sie es schafft, wiederholt an einem Tag zwei völlig normale (große und feste) Eier zu legen, ist mir schleierhaft.
    Dummerweise hatten wir die Bruteier nicht markiert; heute hab ich zumindest schon mal diese vier großen Eier, auf denen unsere Mini-Glucke nun sitzt (muß ja unbequem sein) markiert, damit nicht noch welche dazugelegt werden.
    Heute haben wir versucht, zu schieren, um festzustellen, welche nun die "ersten" Eier waren und generell, um zu sehen, was Sache ist.
    Trotz wirklich starker Lampe, abgedunkeltem Raum etc., war das Schieren erfolglos. Die Schalen sind einfach zu dick und zu dunkel, um da überhaupt durchleuchten zu können. Ich kann ja keinen Halogenstrahler hernehmen, der wäre heiß, will ja die Eier nicht braten.
    Jetzt bin ich am Hin- und Herüberlegen, ob wir nicht doch eine Brutmaschine anschaffen sollen, damit auch die Nachzügler eine Chance haben. Die Glucke wird ja sicher nach den ersten geschlüpften Küken nicht tagelang sitzenbleiben und auf die Nachzügler warten.
    Oder alternativ: eine unsere anderen Hennen (hat schon mal erfolgreich gebrütet) zu ein paar Tagen Zwangsbrut verdonnern, also z.B. in einem abgedunkelten Käfig aufs Nest setzen, in der Hoffnung, daß sie nicht Randale macht und die Eier zerlegt, sondern sich in die Situation fügt und brav ein paar Tage drauf sitzenbleibt. Wobei aber zwischen den beiden Nachzüglern auch wieder einige Tage liegen...
    Geht das überhaupt?

    Ohnehin werde ich die Glucke jetzt die nächsten Tage umsetzen müssen, damit sie nicht ständig Besuch (und weitere Eier) bekommt.

    Sorge macht mir auch, daß ich schon so oft gelesen habe, die Marans hätten wegen der dicken Schale häufig Probleme beim Schlupf...

    Wohnt zufällig jemand von Forum bei uns in der Nähe (Raum Grafing bei Ebersberg) und würde seine Brutmaschine für ein paar Tage ausleihen können?
    Oder hat jemand Tipps?
    Hätten die Politiker den IQ unserer gackernden Lotte, dann wäre es um die Welt besser bestellt...

  2. #2
    Avatar von Mariechen
    Registriert seit
    24.09.2010
    Ort
    Hühnerhausen
    Land
    (Süd-)Deutschland
    Beiträge
    4.099
    Zwangsbrut wird wohl nicht gehen.

    Ich würde einfach die eigenen Erwartungen auf ein realistisches Maß zurückschrauben und außerdem alle diesmal gemachten Fehler sorgfältig auswerten, damit sie sich nie mehr wiederholen.

    Drittens: notfalls gehts halt auch ohne Schieren. Die Glucke kennt sich schließlich auch aus und wird faule Eier entfernen. Viertens: solltest du die Glucke sofort separieren, bevor es weitere Probleme gibt.
    Mariechen



  3. #3
    Gast
    Registriert seit
    02.05.2009
    Beiträge
    7.551
    Du kannst geschlüften Küken raus nehmen und unter Rotlampe setzen bis letzte geschlupft ist. Dann warte noch bis kleinste gut laufen kann und schieb alle Küken abends unter Glucke.
    Mit Zwangsbrut funktioniert nicht bei Hühner, nur bei Puten.

  4. #4

    Registriert seit
    20.08.2005
    Beiträge
    222
    Themenstarter
    Am Karfreitag ist nun das erste der Küken geschlüpft. Das Kleine ist schwarz wie die Marans-Mama und der Vater (Sussex) hat sich nur in einem weißen Kehlfleck und weißen Flügelspitzerl vererbt.
    Das zweite "gleichaltrige" Ei hat sich als unbefruchtet erwiesen. Nachdem ich mir inzwischen doch eine professionelle Schierlampe angeschafft habe, konnte man das feststellen. Die LED-Schierlampe leuchtet also auch ein ganz dunkles Marans-Ei bestens aus.
    Am Ostersonntag habe ich dann die restlichen 2 Eier, die ja dummerweise erst am 5. und 8. Tag nach Brutbeginn (vor Separierung der Glucke) von der Marans-Henne dazugelegt worden waren, in die eigens angeschaffte Brut-Maschine umquartiert. Die Glucke wäre nämlich tatsächlich eisern auf den Eiern sitzengeblieben, obwohl der lebhafte Jungspund schon fleißig herumgerannt ist.
    Heute in den frühen Morgenstunden ist dann das Küken vom 5. in der BruMa geschlüpft. Gestern spät nachts war das Ei angepickt, dann tat sich erst mal nicht viel (bin alle 2 Stunden aufgestanden und hab nachgesehen) und in der Frühe hatte es den Schlupf geschafft. Es wirkt nicht ganz so kräftig wie der Erstgeborene, aber vielleicht täuscht das auch so, weil der erste halt einfach schon ein rechter Treibauf ist. Nachdem es dem Kleinen in der BruMa sichtlich zu langweilig wurde und es immer, wenn es mich gehört hat, schon wackelig herumlief und mich anpiepste, haben wir es nach ein paar Stunden (da war's noch nicht ganz trocken) schon unter die Glucke geschoben. Da ist es dann ziemlich schnell zu einem trockenen Flaumbällchen geworden.
    Auch diese Kleine (Vollgeschwister zu dem anderen) ist schwarz, hat aber nur einen ganz kleinen weißen Schimmer unter dem Schnabel.
    Jetzt warten wir noch auf den letzten Nachzügler... und hoffen, daß alles glatt geht. Glücklicherweise ist ja unsere Glucke eine solche Übermutter, daß man ihr problemlos auch später noch weiteren Nachwuchs unterjubeln kann.

    Das ist ja nun das erste Mal mit dem Einsatz einer Brutmaschine. Ist eine von den ganz einfachen aus Styropor, wo man selber (aber von außen) wenden muß. Viele Unsicherheiten sind das schon... in der Bedienungsanleitung steht 38,3°. Mein Gefühl hat mir aber gesagt, daß dies wohl etwas zu warm wäre. In einem Hühnerzuchtbuch steht 37 - 38°, gegen Schlupf hin eher um die 37°. Meine Nachbarin, die schon jahrelang mit Brutmaschine (so ein teures Profiteil, das alles alleine macht) ganz professionell Hühner ausbrütet (was ich aber erst jetzt erfahren habe), brütet mit 37,7° und senkt am 18. oder 19. Tag auf 37,2 oder 37,3° ab.
    Ich hab mich jetzt ein bisserl an der Nachbarin orientiert und im Moment steht die Brutmaschine auf 37,3°.
    Aber die Unsicherheit bleibt einfach... ob man auch alles richtig macht.
    Wasser hab ich mehr in die Rinnen gefüllt, als der Hersteller vorschreibt, weil ich eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit haben wollte. Die Marans haben ja nicht nur eine dicke Schale, sondern auch recht feste Eihäute, wie ich vom Frühstücksei her weiß.

    Oh Mann, ich glaub, ich kann erst wieder ruhig durchschlafen, wenn auch der letzte Nachzügler geschlüpft und aus dem Gröbsten raus ist. Wenn man da beim Schlupf so zuschaut und sieht, wie anstrengend das für so ein Küken ist, dann nimmt einen das selber richtig mit.
    Hätten die Politiker den IQ unserer gackernden Lotte, dann wäre es um die Welt besser bestellt...

  5. #5
    Gast
    Registriert seit
    02.05.2009
    Beiträge
    7.551
    Hallo!
    37,3° ist für die Flächenbrüter zu wenig. Deine Nachbarin hat Motorbrüter, dort wird warmes Lüft mit Ventilator immer umgewalzt. Im Flächenbrüter kommt Wärme nur von oben und Temperatur wird an Eioberfläche gemessen, unten sind Eier deutlich kälter. Mittelwert ist dann um die 37,8°.
    Es ist immer besser an die Brutanleitung zu halten.

Ähnliche Themen

  1. Marans wie teuer dürfen die sein und wie erkenne ich reinrassige Marans
    Von Hagebutte im Forum Fragen zu Hühnerrassen
    Antworten: 9
    Letzter Beitrag: 29.07.2016, 11:28
  2. Hahn oder Henne Marans und Marans-Araucana-Mixe 6 Wochen
    Von Hühnergrünschnabel im Forum Fragen zu Hühnerrassen
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 25.03.2015, 16:32
  3. Küken beim Überwinden von Hindernissen
    Von lionsina im Forum Kükenaufzucht
    Antworten: 15
    Letzter Beitrag: 17.08.2014, 20:12
  4. Aus Marans-Mix echte Marans raus ziehen
    Von mike0815 im Forum Züchterecke
    Antworten: 45
    Letzter Beitrag: 30.12.2013, 19:09
  5. Gartenstall mit Hindernissen... Handwerkliche Tipps gesucht
    Von Strandhuhn im Forum Das Hühnerhaus
    Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 29.03.2013, 17:10

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •