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Thema: getreide mangel?

  1. #11
    Avatar von Pralinchen
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    @ Ptrludwig, Du redest jetzt aber schon Unsinn. Also ich bin in der 2. Generation kein Bauer mehr, meine Vorfahren waren das wohl. Auch habe ich viel Zeit auf dem Hof meines Onkels verbracht. Ein Bauer der ned jammert, ist kein guter Bauer. Ansonsten hast noch keinen Biobauern bei der Arbeit gesehen, sonst würdest nicht erzählen, was früher mal war. Die rupfen doch heute keine Rüben mehr per Hand aus der Erde oder dreschen per Hand.
    Und ja ich wollte schon als Kind Bauer werden und lebe heute endlich auf dem lang ersehnten Hof. Und weil ich nicht viel Land habe, brauche ich keinen Traktor. Das eingespannte Pferdchen tut die Arbeit auch. Ansonsten heißt es Handarbeit. Und falls Du noch weiter fragst oder spekulierst, Handarbeit heißt u.A. Mistbreiten per Schubkarre und Holzrechen. Ich kann sogar Gras einsensen, ohne den Boden zu durchlöchern. Stell Dir vor auch Stadtleute können anpacken und wissen wie man mit dem Boden umzugehen hat.

    @ Magdalena, ich kann Dir viel zustimmen.

    Den Landwirten wird schon einiges günstiger überlassen und wenn es nur Strom und Sprit ist. Kommt immer drauf an, wie und wofür die Subventionen beantragt werden. Um in Bio zu machen denke ich schon, muß man Idealist sein. Wenn ich in den heissen Sommermonaten um 5.30 Uhr mit der Kutsche losfahre, dann sehe ich nur unseren Biobauern schon aktiv draußen auf den Feldern. Die anderen wachen erst später auf. Statt mit der Spritzdüse über die Äcker zu fahren, hat er halt mechanische Gerätschaften um zu jäten.
    Und ja klar, Obst und Gemüse aus eigenem Anbau schmeckt besser. Auch alte Sorten sind vom Geschmack her viel besser, aber meist klein und für den Handel nicht schön genug. Da ist es wieder die Nachfrage, die den tadellosen Apfel bestimmt, die große schälfreundliche Kartoffel, das haltbare Mehl usw.

    LG, Andrea

  2. #12
    Avatar von ptrludwig
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    Naja Pralinchen, so lange wie es Hobby ist kann man einiges, zum Problem wird es erst wenn man diese Arbeit jeden Tag 12 bis 16 Stunden machen soll und davon leben muss. Ja und wenn der Biobauer sein Unkraut mechanisch entfernt, dann würde ich doch ganz gerne mal wissen wie groß die Fläche ist, welche er bewirtschaftet. Die nächste Frage wäre, womit düngt er?

  3. #13

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    Hallo
    Ja bei uns wurde das Hühnerfutter auch teurer, von 11 Euro auf 12,50 Euro pro 25 kg.
    Wohne im Raum Stuttgart-Tübingen, also auch in Schwaben.
    Bei uns hier sind die Landwirte nicht um 6 Uhr auf dem Feld, sondern im Stall beim Melken und/oder Tiere versorgen.
    Als Landwirtstochter weiß ich daß die Subventionen für Kleinlandwirte mit der Stecknadel im Heuhaufen vergleichbar sind.

    Der Verdienst meines hauptberuflichen Vaters war die Hälfte von meinem Verdienst in der Fabrik, er war -obwohl die ganze Familie mithelfen mußte- unter Sozialhilfeniveazu.
    Bei 10 Milchkühen plus Nachzucht und 18 Schweinen wurde das Futter selbst angebaut, er hatte ca 10 ha Ackerland /Getreide, Kartoffeln, Kraut, Rüben ect. und ca 10 Hektar Wiese.
    ER war glücklich als er seine 900 Mark Rente bekam und aufhören konnte, denn da hatte er dann mehr Geld, als zu der Zeit als er Landwirt war.

    Ja er hatte auch Kunstdünger angewandt wenn der Mist nicht reichte, bzw. bei bestimmten Pflanzen, gespritzt wenn es nötig war. Aber er hat die Erträge von seinen Feldern auch selbst gegessen.

    Von irgendwas müssen die Bauern ja leben, die Lebensmittelpreise sind im Vergleich zu früher doch viel billiger. Von einem Stundenlohn bekam um 1960 ein Arbeiter 500g Butter oder 2 Brote, oder 3 Liter Milch ---und heute?
    Die Produkte der Landwirte wurden immer wertloser und billiger, so daß sie gezwungen waren/sind, Massen zu produzieren, wenn sie davon leben müssen.
    Deshalb zahle ich in der Mühle den Preis gerne, denn selbst anbauen als Alternative ist auch nicht billiger.
    Gruß Quaki

  4. #14

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    Ich möchte nicht das es hier zu einen richtigen Streit kommt. Wir wissen alle das es auch Biobauern gibt die sich an die Vorlagen nicht halten,leider. Aber wenn man es genau nimmt dann sind hier die Bayern auch so was wie Bio. Du siehst hier Thomasmehl auf den Felder, der Dung von den Kühen und Schweinen kommt drauf, und auch der Pferde Mist hat seine dankbaren Abnehmer. Mit den Maschinen würde ich mich eher auf die Seite der modernen Bauern stellen, da sie effektiver sind als die Alten. Frage ist nur wie es der Boden verträgt. Spritzen werden sie müssen bei den Empfindlichen Pflanzen, und weil der Verbraucher so gestört ist das er nur das perfekte will. Es gibt auch gute Sache für den Bio, und einspannen kann man auch was. Aber nicht wenn man 200ha innerhalb kürzester Zeit bearbeiten muss.
    Sehe beide Seiten, und ihre pro und contra. Nur ein Beispiel ist die Waldwirtschaft. Wenn ich mit meiner Sheila im Wald Holz rücke, dann bin ich sehr langsam, und die Dame braucht ihre Pausen( zur Zeit aus Gesundheitlichen Gründen). Der Timber Jack ist um das 20fache schneller. Wie sieht aber der Waldboden dann aus, und welchen Radius brauch das Pferd, und welchen die Maschine? Welche Schneise braucht er damit er zu bestimmten Grundstücken gelangen kann, und wie viele Bäume werden geopfert wenn das Monster auf Wässrigen Untergrund kommt.
    So ähnlich verhält es sich mit der Landwirtschaft. Wenn ich davon leben will, dann muss ich mir eine Strategie ausdenken wie ich das am effektivsten mache damit man eigener maßen davon leben kann. Das gilt auch für Öko.
    Was die Subventionen anbetrifft ist es so, das es Leute gibt die immer was raus schlagen können, und der Kleine oder Ehrliche bleibt auf der Strecke. Aber wenn man überlegt das 1L Milch für 0,65€ zu haben ist, und 1L Diesel 1,49€ kostet, dann ist der Verdienst gleich 0. Gut alles geht rauf, aber verdienen tun da diejenigen die eh schon im Geld schwimmen. Bei den richtigen kommt nichts an. Aus diesen Grund mache ich mir Sorgen, das man und das Futter verheizt nur um zu überleben. Wir dürfen nicht alle über einen Haufen werfen, denn im Endeffekt werden wir bald alle in einen Topf sein, und schwimmen in die Richtung wie es den Großen gefällt. Wird an der Zeit das wir im Guten zusammenhalten.

    Gute Nacht

  5. #15
    Avatar von Pralinchen
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    Zitat Zitat von ptrludwig Beitrag anzeigen
    Naja Pralinchen, so lange wie es Hobby ist kann man einiges, zum Problem wird es erst wenn man diese Arbeit jeden Tag 12 bis 16 Stunden machen soll und davon leben muss. Ja und wenn der Biobauer sein Unkraut mechanisch entfernt, dann würde ich doch ganz gerne mal wissen wie groß die Fläche ist, welche er bewirtschaftet. Die nächste Frage wäre, womit düngt er?
    Ich kann Dir die ha Zahlen nicht angeben, verschätze mich nur. Aber für meine Begriffe groß bis sehr groß. Wir haben hier fast nur Ackerbau. Ich sehe halt einfach nur, daß es wohl schon anders gehen könnte, wenn man denn wollte. Gedüngt wird mit Mist, Kuh und Pferd. Holt also den Pferdemist aus den umliegenden großen Reitbetrieben. Ich kann jetzt nur schlecht für jemand anderen sprechen.

    Ich selber betreibe jetzt seit 17 Jahren Landwirtschaft zur Selbstversorgung. Seit ich kein Fleisch mehr esse, fallen Schlachttiere natürlich weg (hatte Schweine, Enten, Gänse). Das was man heute als Hobby oder Liebhaberei bezeichnet, kenne ich aus meiner Kindheit als Alltag. Jeder Haushalt, auch die in unserer Stadt, hatten Flächen für wenigstens Gemüseanbau, um sich über den Sommer selbst zu versorgen. Es kommt wohl wieder in Mode wenigstens paar Kleinigkeiten auf den Balkons zu planzen. Ich glaube ich stehe nicht alleine da, wenn ich das zu Tode gespritzte Zeug einfach nicht konsumieren möchte, Bioprodukte sind auf dem Vormarsch.

    Und wieder muß ich halt sagen, niemand zwingt einen Landwirt zu seinem Beruf. Mein Cousin hat den elterlichen Betrieb nicht übernommen. Es gibt aber auch genug, die diesen Beruf lieben und ihn gerne machen. Ich glaube auch nicht, daß das heute mit den Maschinen noch die selbe Plage ist wie zu Zeiten meiner Großeltern.
    Wenn ich hier beim Kutsche fahren ältere Bauern treffe, die ganz oft zu einem kleinen Schwatz aufgelegt sind, dann erzählen sie mir wir das früher war. Bis in die 50er Jahre wurde mit Pferden gearbeitet, erst danach gab es Schlepper. Die letzten 60 Jahre hat sich hier viel getan und nicht alles ist zum Vorteil gelungen. Sicher toppen die modernen Erträge das wovon Uropa nur träumen konnte um ein Vielfaches, aber um welchen Preis?

    @ Quaki, um 6 Uhr ist hier noch alles still und dunkel. Um 7 Uhr geht's los. Viehhaltung ist nicht viel. Insgesamt 20 ha ist ehrlich gesagt winzig im Vergleich zu den Flächen hier. Vom Nachbarn weiß ich, daß er 170 Rinder im Stall hält uns 2 Höfe dieser Größenordnung bewirtschaftet, mit 1 Azubi. Dann rechne doch mal grob das Einkommen aus. Unter 100 ha wirst hier kaum einen Hof finden. Ich kenne von zuhause halt Milchwirtschaft und wenn da einer 30-40 ha Land hatte, dann war das ordentlich groß. Das ist alles winzig im Vergleich zu der Region hier. Ich habe noch nie so riesige landwirtschaftliche Maschinen gesehen, ich staune ganz ehrlich. Diese Dinger müssen zwangsläufig ein Vermögen kosten.

    Ansonsten sagst Du es ja selber. Die Preise fallen. Aber wieso fallen sie? Durch das Überangebot an landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Somit wird immer mehr erzeugt um größere Einnahmen zu haben und weil die Flächen nicht wachsen, muß dem Boden mehr Ertrag abverlangt werden und das geht nur, indem gespritzt und gedüngt wird was geht.

    Ich persönlich kann die Milch unserer Kühe längst nicht mehr trinken. Irgendwann vertrug ich sie nicht mehr. Ich zahle für 1l Bio-Sojagetränk 1,79. Wäre die Milch von guter Qualität und für mich verträglich, hätte ich überhaupt kein Problem mehr als 50 Cent für 1l zu bezahlen (hab jetzt keine Ahnung was man aktuell für 1l Milch bezahlt).
    Äpfel kann ich auch nur geschält oder Bio essen. Das kann es doch nicht sein, daß man billigend in Kauf nimmt sich langsam zu vergiften. Mir geht es gar nicht um billigere Lebensmittel, sondern um qualitativ bessere, nicht schönere.

    LG, Andrea

  6. #16

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    Wenn ich mir vorstelle das es bei uns immer mehr Menschen mit sogenannten Umweltkrankheiten gibt, dann erschrickt mich das. Im Bayerischen Wald leben immer mehr dieser Menschen. Die Bäcker und Metzger haben sich diesen Leuten angepasst, weil sie das Problem längst erkannt haben. An einen Tag gibt es das Emmerbrot, und dann wieder eines aus Dinkel. An diesen Tagen ist der Laden voll, und alles mit Allergikern. Eier kommen nur von den Bauern die ihre Hühner noch in der Prärie haben.

    Ich selber hatte bis Winter Bienen. Hatte noch nie eine Allergie, bis ich auf einmal im Krh. landete, und das nur weil mein Nachbar sich nicht an die vorgegebenen Spritz Zeiten hielt. Das Bienengift war dann so stark das es mich aus den Socken haute. Mir fraßen die Mäuse über den Winter die Bienen weg, aber den Profi Imker gingen sie ein, weil vor seinen Bauwagen das Feld gespritzt wurde.

    Es hängt alles zusammen, auch diese Preistreiberei. Wenn dann jemand was anderes haben will, dann wird er schief angeschaut. Muss aber sagen das die Industrie den Bauern auch nichts schenkt. Wenn ich mir nur vorstelle was das Inventar kostet. Man könnte das normale Getreide verarbeiten und uns das besser überlassen. Doch wie willst du der Dampfwolke verbieten das sie von ihren Feld auf deines übergeht? Die Bauern heute lernen sehr viele Sachen in der Schule, modern und effizient. Wer was altmodisches will muss sich selber schlau machen.

    Nur eine Frage habe ich. Warum können wir nicht wie die Franzosen das Gute zu hause lassen und das andere verkaufen? Alles was von der Qualität sehr gut ist geht ins Ausland, und das minderwertigere bekommen wir. Wenn die Bauern alles direkt vermarkten könnten würde die Sache anders aussehen.

    LG Magdalena

  7. #17
    Avatar von Mariechen
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    Wenn ich das alles so sehe, sehne ich mich auch nach "uralten Zeiten" zurück, bevor die Landwirtschaft und überhaupt das ganze Land vollindustrialisiert und verglobalisiert wurde. Ich könnte mich gut damit abfinden, ohne Zentralheizung, ohne Stromanschluß zu leben und Fahrrrad und Linienbus zu fahren, wenn das Standard würde. Aber dann müßten die Leute ihr Gemüse und Obst selber anbauen, eine Ziege oder ein Schwein und 5 Hühner halten, Holz selber schlagen und spalten und auf einem Holzherd kochen und heizen. Abends hätten sie Schwielen an den Händen und schwarze Fingernägel (wie ich, wenn ich Gartenarbeit mache), und würden todmüde ins Bett fallen.

    Der Preis für unseren Wohlstand und Luxus und die uneingeschränkte Mobilität ist hoch - das was wir hier alles sehen und beklagen ist der Preis.
    Mariechen



  8. #18
    Avatar von Pralinchen
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    Ihr sprecht mir aus der Seele. Am Ende geht es wieder nur um Profit und um den zu erreichen ist jedes Mittel recht.
    Mittlerweile kann ich frisch gespritzte Äcker schon unterscheiden. Spritzmittel für Kartoffeln, Mais und Gerste riecht alles anders. Ob sich eigentlich der Landwirt mal Gedanken gemacht hat wie krass er selber das Zeugs beim Ausbringen abbekommt? Ich kann mit meiner Kutsche ja wenigstens noch einen anderen Weg einschlagen und fahre oft genug zick-zack. Aber klar, wenn es windig ist, dann bleibt nichts da, wo es ausgebracht wird. Rügen war ja jetzt Sand, aber auch die Chemie wird verweht und in den Boden gewaschen. Ich hoffe, es kommt jetzt nicht daß man bei Wind nicht spritzen darf. Ich formuliere das mal um in nicht spritzen dürfte. Auch nicht über Schnee oder auf gefrorenen Boden güllen dürfte - aber wer hält sich schon daran? Ich mußte letztes Jahr meine Weide neben Fluß und Bach dicht machen, weil mir das Hochwasser Gülle (und was weiß ich was noch) draufgebracht hat. Hab's leider nicht sofort gerochen, erst als es anfing anzutrocknen. Bei den Pferden gab es umgehend Durchfall.

    Ich hatte früher auch keine Allergien und war auf nichts empfindlich, heute kann ich schon eine lange Liste machen. Vertrage u.A. keinen Roggen, sprich keinen Sauerteig und kein Brot daraus.

    Ich war heute im Agrarhandel und hab mir die Preisliste angeschaut. Also somit superaktuell bei uns hier die Preise pro Ztr. Mais gequetscht 16,50, Hafer 18,50, Futtergerste 16,50.
    Ist ja nun nicht so, daß der Bauer diese Preise bekommt.

    LG, Andrea

  9. #19

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    Ich bin nicht gerade begeistert wie man heute mit den Kreaturen und der Natur umgeht, aber wenn ich mir vorstelle das ich im Krh. liege, und keiner kann mir helfen weil man das Zeug nicht erfunden hat? Moderne ja bis zu gewissen Grad, aber dann mit Hirn. Wenn es diese Kasten vor mir nicht gäbe, könnte ich nicht so viele Interessante Menschen kennen lernen wie hier sind.
    Könnte mir nicht vorstellen die Bäume mit der Hand säge zu fällen. Jage mit der Stihl durch die Wälder. Das Abtransportieren ist auch extrem anstrengend. Da reichen 2 Kaltblüter nicht aus. In den alten Zeiten mussten die Frauen die Klappe halten, da sie sonnst die Hölle hatten. So selbständig wie ich bin, ist zwar ein Relikt aus den alten Zeit, aber es ist auch nicht gut. Ich zahle einen zu hohen Preis dafür.
    Da die Maschinerie nun mal im Gange ist, müssen wir schauen das wir noch menschlich bleiben, und versuchen das Beste aus allem zu machen. Einfach auf Vielfalt bestehen.
    Glaubt mir, ich habe auch eine Zeit erlebt, wo der Strom um 18°° aus war, und wir zusehen mussten wie wir klarkommen. Das bedeutete das Wasser aus den 20m tiefen Brunnen mit der Hand holen, mit der Karbit Lampe alles verrußen und Radio mit Batterie betreiben, falls man solche auftreiben konnte. Mein Vater hat dann ein Dynamo gebaut, damit wenigstens schwacher Strom für das Radio da war, oder eine kleine Birne leuchten konnte. Das war aber mit Muskelkraft verbunden. Erkläre das heute den Kindern, die drehen durch.
    Kühe einspannen mussten wir auch da uns kein Pferd zustand, und das Gras von unmöglichen stellen kam. Diese sinnlose Schufterei will ich nicht mehr.
    Wir habe sehr viele Vorteile, müssen aber nicht unbedingt Erdbeeren im Dezember haben. Das alte Getreide ist auch nicht schlecht. Wenn ich nur an das Emmerbier denke, oder Dunkles aus schwarzer Gerste. Ich habe noch nicht gehört das es keiner vertragen hat. Abgesehen vom Rausch, und einer Kugel.
    Hühner habe eine Hand voll Einkorn bekommen. Erst haben sie geschmeckt was es ist, und dann kam der Kampf um jedes Korn. Leider baut es hier keiner an.
    Hast du gewusst das es Brot aus Ur-Roggen gibt? Man muss es nur wissen wer so etwas hat, und probieren.

    LG Magdalena

  10. #20
    Avatar von Pralinchen
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    Ich meine einfach, daß es zwischen Raubbau und Steinzeit doch Alternativen gibt.

    Ich kenne wohl die Erzählungen meiner Großeltern. Oma ist auf einer Sau geritten, weil sie als Kind dringend ein Pferd haben wollte. Die Sau ging durch, lief in die Schlafstube, Oma bekam dafür Prügel. Opa kam dafür von einem großen Gutshof, die hatten Kaltblutpferde, aber für die richtige schwere Arbeit Ochsen. Dahin zurück müssen wir gar nicht. Es reicht doch schon, wenn wir Maß halten bei allem was verbraucht und auch hergestellt wird.

    Ja PC habe ich hier eine uralte Kiste stehen, die in 1. Linie für den Betrieb ist. Also zum Arbeiten. Wäre sie nicht da, dann halt nicht. Zu Internet-Foren kam ich erst, als vor 6 Jahren mein alter Wallach sehr krank wurde und zum Sterben verurteilt war. Man sucht und hofft von anderen Leuten irgendwo noch einen Funken Hoffnung zu bekommen. Bis dahin hat mich das alles kein Stück interessiert, hatte auch gar nicht die Zeit dazu.
    Ende Juli werden es 4 Jahre, daß wir den maroden Hof hier ersteigert haben. Mir kommt es noch immer wie ein Traum vor. Allerdings mußte ich meine Pachtgründe aufgeben, die wir mit so viel Arbeit von Sumpfland in Weideflächen umgewandelt haben. Platz für Gemüseanbau ist auch noch keiner da. Erst müssen die Gebäude außen saniert werden, sonst hieße es das Pferd von hinten aufzäumen. Obstbäumchen habe ich gepflanzt und hoffe, daß sie schnell wachsen.
    Mit dem unbekannten Boden komme ich noch nicht ganz klar. Hab jetzt Sandboden und vorher Moorboden. Ein gewaltiger Unterschied und ich muß neu lernen. Wird schon. Ich kenne die Sache mit der sinnlosen Schufterei. Auf den moorigen Weiden hatten wir Sumpfschachtelhalm. Ich bin jeden Tag vor den Pferden über die Wiese marschiert und habe gerupft, dabei hat mich eine Pferdebremse erwischt und mit Borreliose infiziert, ich werd's nicht mehr los.
    Trotz würde ich nie mehr zurück wollen. Nie wieder ein sauberer Job in einem Büro, wo frau auf Stöckelschuhen über Teppiche schwebt und gutes Geld nach Hause bringt. Ich will sehen wie etwas wächst, will wissen wie das geschehen ist und möchte entscheiden wann und womit gedüngt wird und ob ich etwas gegen Schädlinge tun muß oder nicht.

    Ich habe keine Ahnung wieso ich Roggen plötzlich nicht mehr vertrage, ich liebe Roggenbrot. Weizen geht problemlos. War grad einkaufen und habe Preise verglichen zwischen Bio und nicht Bio. Bei Honig ist der Unterschied schon ziemlich groß, aber davon braucht man ja nicht viel. Bei Gemüse ist es erträglich, bei Obst auch. Mehl besteht zwischen Markenmehl und Bio kaum ein Unterschied. Ich bleibe schon aus Überzeugung dabei, bei uns gibt es Bio.

    So und nun kommen die Pferdchen auf die Weide, will heute Nachmittag anspannen.

    LG, Andrea

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