
Zitat von
Okina75
Ja, ich finde es auch relativ fürchterlich, wenn Missbildungen Rassedefinition werden. Und das ist die fünfte Zehe ja bei Javanesern, und eine völlig unnötige Nebensächlichkeit mehr, weswegen man als Rassezüchter ansonsten absolute Toptiere aussortieren muss. Das war auch einer der Gründe, warum ich mich weder an die Rassezucht mit den Javanesern gemacht habe, noch die Weißen mit ein/ zwei Freunden zum Farbschlag veredelt habe, obwohl die perfekten Voraussetzungen da waren. Die perfekte Farbe spielt bei Javanesern weniger die Rolle, dass haben die Freunde der Rasse immerhin so hin bekommen, aber ich bin zu sehr ein Mensch der persönlichen Ansichten, und keiner, der sich unhinterfragt irgendwelchen willkürlichen Vorgaben beugt und dafür seine eigenen Ansichten unter den Teppich kehrt. Ich bewundere Leute, die das können, und deren schnelle und hervorragende Zuchterfolge auch für sich sprechen, aber ich würde mich dabei nur quälen.
Den Entschluss dazu haben bei mir irgendwie bereits meine ersten paar Jungtiere aus "Javanesischen Zwergen" eingeläutet, die so grauenerregend und eindeutige Mischlinge waren, dass sie einem Topzüchter auf Anfrage hin nicht mal ein einziges Wort wert waren.
Die Hennen vom Eindruck her kurzbeinig und nur von Eifarbe, Wesen und Farbe her als Javaneser einzustufen, die Hähnchen mit teils sogar sechs (ausgeprägten) Zehen an einem Fuß, und das begann mich bereits seinerzeit an das Gruselkabinett des Dr. Bondi zu erinnern, sozusagen. Oder an irgend so eine Freakshow vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte. Völlige, grauenhafteste Inzuchtware aus an sich namhaftem Ursprung, mit deren zumindest Vater ich mir auch sicher bin, anno '12 die Mykos in den Bestand geholt zu haben, die es, wie mir scheint, erst 2019 bzw. dies Jahr gelungen ist, zu besiegen... Vielleicht oder sogar wahrscheinlich tue ich der Rassezucht bezüglich der Javaneser Unrecht, da meine ersten Ausgangstiere so grundsch...ße (obwohl zu 100 % als Javaneser- Brutei verkauft bzw. aus solchen stammend!) und unreflektiert ingezogen waren (nichts gegen Inzucht an sich, die bedachtsam durchgeführt auch über mehrere Generationen top Ergebnisse bringen kann), und dadurch die erste eigene Nachzucht (auf die ich von der Sache her bollestolz war) ebenfalls so unterirdisch geriet, dass das Schweigen jenes erwähnten Topzüchters mir auf alle Zeit Antwort genug war. Von dem ich zwar später viel Unterstützung und auch top Genetik erhielt, wo es aber, wie ich in der Retrospektive und trotz folgender top Nachzuchten befürchte, bereits zu spät war.
Man mag von relativ überflüssigen Merkmalen halten, was man will, aber das zeigt irgendwie, dass man besonders als hoffnungsvoller Jungzüchter beste oder wenigstens gute Tiere braucht. Mit irgendwelchem faktischen Hundefutter anzufangen (wie meine ersten 1,2 "Javaneser" waren, da beißt die Maus leider keinen Faden ab), vom Zuchtwert her gesehen, ist definitiv nicht der richtige Weg.
Darum habe ich für mich beschlossen, das beste der Tiere in meine "Backyard Mutts" (Hinterhof- Köter, wie die Amerikaner so schön sagen) hinein zu züchten, und nach nun zwei Hahnen- und bis zu sechs Hennengenerationen kommen nun auch verlässlicher vierzehige Tiere, oder auch welche mit doppelter, aber normaler Hinterzehe (was geht und dann auch funktionell ist), aber weiterhin dem für mich ausschlaggebenden, dem absolut freilandtauglichen Wesen, das, egal wie das Huhn größentechnisch oder farblich aussieht, eine komplikationslose Haltung nahezu garantiert.
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