Servus Army, kann ich machen sobald ich was näheres weiß.
vg C.
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Servus Army, kann ich machen sobald ich was näheres weiß.
vg C.
Hallo colchicus,
Alfred Muntau wollte ein fasanenähnliches Zwerghühnchen züchten, welches in freier Natur, auch ohne menschliche Hilfe, überleben kann.
Die Buschhühner, zumindest die Hennen, waren praktisch kammlos, der Hahn hatte nur einen möglichst kleinen Rosen- oder Wulstkamm. Es gab die Buschühner nur in einer Farbe, in "gold". Die Farbe soll möglichst den Bankiva entsprechen. Ob eine Henne nun etwas dunkler oder heller war, war vollkommen sekundär. Prioritäten waren Feindvermeidung, natürliches Verhalten, gute Brutlust und Kükenführung, Winterhärte, sehr gute Flugfähigkeit. Überall wo Fasane ohne menschliches Zutun überleben, sollten auch Buschühner überleben können. Muntau hatte die Buschhühner vierzehig gezüchtet. Erst später kamen sogenannte "Kanadische Buschühner" auf den Markt.
Diese Buschhühner waren, wahrscheinlich durch das Einkreuzen von Seidenhühnern, fünfzehig. Muntau hatte sich fürchterlich darüber aufgeregt. Um uns im Zuchtziel von den Javanesern abzugrenzen, sollten
wir uns nicht auf eine Fünfzehigkeit versteifen sondern die Prioritäten von Muntau übernehmen. Falls ein Buschhuhn in Freiheit überlebt, ist es mir vollkommen schnuppe, ob es 4 oder 5 Zehen hat. Ich sehe in der Fünfzehigkeit keinen biologischen Sinn...... Du etwa? Deine Meinung würde mich sehr interessieren.
Viele Grüße
Lupus
Servus Lupus, ich sehe das genauso. Nachdem ich so eine Mischlingsbande daheim hab, werde ich auf vierzehig selektieren. Meine Henne hat ja auch vier Zehen, nur der Hahn hat fünf. Auch wegen der Abgrenzung zu den Javaneschischen ZH. ist das sinnvoll.
Es fällt auf, dass selbst die Mischlingsküken von der Scheue mit Jungfasanen zu vergleichen sind.
Hallo colchicus,
ich werde der Natur die Selektion bei halwilder Haltung übernehmen lassen. Wir werden eine Gruppe in einem Fichtenwäldchen völlig frei halten und nur ein bißchen beifüttern. Zusätzlich werden 2 Stämme in der Voliere gehalten. Draußen selektiert die Natur. Drinnen werde ich nach den Zielen von Muntau gehen. Ich werde nicht nach einer Zehigkeit sondern nach Zähigkeit (nicht des Fleisches) selektieren. Die fittesten werden überleben, egal ob vier- oder fünfzehig. Bin mal gespannt, wie die Stämme sich entwickeln.
Viele Grüße
Lupus
Hallo,
die letzten beiden Postings wurden gelöscht, damit dieser Thread nicht mit unnötigen Provokationen zugemüllt wird.
Grüsse,
Antje
Hallo Frieda2007,
wir wildern die Buschühner nicht aus. Das ist verboten. Aber in vielen Zoologischen Gärten und Wildparke leben Bankiva-Kreuzungen und Buschühner völlig frei, d.h. sie baumen nachts auf, brüten draussen, kennen keinen Stall, fallen auch schon einmal einem Beutegreifer zum Opfer etc..... Muntau hat die Hühner so "wildnah" wie möglich gezüchtet. Wir nutzen diese Hühner zum Brüten und Führen bedrohter Wildhuhnarten (Fasane, Rebhühner etc..). Die von Buschhühnern geführten Küken haben viel bessere Überlebenschancen als in Kunstbrut erbrüteten und in Volieren aufgezogenen Küken. Durch das Anfüttern haben wir auch jederzeit Zugriff auf die Buschhühner, so daß
eine etwaige Faunenverfälschung jederzeit verhindert werden kann. In Wuppertal-Barmen existierte in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine gute Population Buschühner, trotz Fuchs, Marder, Ratten, Habicht, Sperber und vielen freilaufenden Hunden und Katzen.
Erst als viele Hähne durch ihr Krähen unangenehm auffielen, wurde diese Population durch gezieltes Einfangen wieder aufgelöst. Ich sehe auch keinen großen Unterschied, ob ein Beutegreifer ein unaufmerksames Huhn ergreift, oder ob ein Züchter ein fehlfarbendes Huhn schlachtet. Die Buschühner werden durch die natürliche Haltung wesentlich besser, in Bezug auf Gesundheit, selektiert als Hühner, die eine Selektion nach einem Standard unterliegen.
Viele Grüße
Lupus
Hier nochmal meine Frage:
Ich finde diesen Thread sehr interessant. Mir stellt sich aber die Frage, ob man Tiere so einfach auswildern darf und ob das nicht ökologisch schädlich sein kann und eventuell verboten ist.
Ich habe hier auch einen Wald am Haus und würde mich freuen, wenn es hier wilde Hühner gäbe, bezweifle aber, dass sie den Fuchs und anderes Raubzeug überleben würden.
Da müßte man schon eine größere Menge aussetzen und das ist wohl schwierig bei den kleinen Populationen, die noch existieren.
Und:
Danke für die aufschlußreiche Antwort.
Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht auf das was man hofft und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. Hebr.11,1
Hallo Frieda2007,
Deine Fragen sind ja soweit beantwortet. Du kannst davon ausgehen, daß Buschhühner überall dort überleben können, wo auch die Jagdfasane überleben. Zwischen den beiden Arten könnte es, falls man Buschhühner auswildern würde, zur Konkurrenz kommen. Ökologisch würden keine Schäden zu erwarten sein, im Gegenteil viele Schadinsekten würden im Hühnermagen landen. In früheren Jahrhunderten wurden ja die Haushühner auch im Freilauf gehalten und viele baumten auch auf und brüteten draußen. Auch heute kommt es ja noch vor, daß ein totgeglaubtes Huhn auf einmal mit Küken angetrippelt kommt. Die Freihaltung von Buschühnern ist nichts anderes wie die vielfach praktizierte Haltung von Pfauen und Goldfasanen in Landschaftsparke und größeren Parkanlagen. Grundsätzlich dürfen keine fremden Tierarten ausgwildert werden, bzw. bei einer beabsichtigten Auswilderung gibts erstmal einen Weg durch die Fachbehörden.
Ich würde, falls ich einmal Buschhühner völlig auswildern möchte, mich an den gesetzlichen Vorgaben halten und möglichst noch Forschungseinrichtungen mit einbeziehen.
Viele Grüße
Lupus
Danke nochmal, ich hatte mich nur selbst zitiert weil meine Frage verschoben war.
Deine Bemühungen um die Buschhühner sind lobenswert und ich werde mich weiter dafür interessieren.
Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht auf das was man hofft und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. Hebr.11,1
Hallo frieda2007,
bei einer etwaigen genehmigten Auswilderung würde man entweder eine "Super-Glucke" mit Küken oder nur 1,2 oder 1,3 Alttiere pro "Standort" auswildern.
Große Gründungspopulationen würden nur unnötig Beutegreifer anlocken. Man sollte aber immer einige Hähne in Reserve haben, falls der ausgewilderte Hahn zur Beute wird. "Wenig" ist oft "Mehr".
Gruß
Lupus
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