Mal gucken, ob alles reinpasst...
Wie funktioniert ein Elektrozaun?
Ein elektrischer Weidezaun ist ein Kreislaufsystem, in dem sich Strom fortbewegt. Der Strom läuft über den Leiter (Seil, Band, Draht) zum tier oder zu hohem Gras und über die Erdungsstangen des Erdungssystems wieder zurück zum gerät. Erst wenn das tier den Zaun berührt, wird der Stromkreis geschlossen. Die Belastung am Zaun entspricht dann einem Widerstand von ca. 500 Ohm. Diese Form des Kurzschlusses tritt auch auf, wenn zum Beispiel hohes Gras am Zaun anliegt. Zu viel Grasbewuchs am Zaun oder ein Ast auf den Drähten sorgt dafür, daß Strom abfließt und weniger Spannung am Zaun anliegt. Je mehr Vegetation vorhanden ist, desto stärker muß das Weidezaungerät sein, um eine ausreichende Spannung zu erzeugen.
Vollkommen ungefährlich.
Der Stromstoß, den ein Tier beim Berühren des Elektrozaunes bekommt, dauert gerade mal 0,0005 Sekunden. Bleibt der Kontakt danach bestehen, wird der Stromstoß alle 1,2 Sekunden wiederholt. Der elektrische Weidezaun ist vollkommen sicher. Das System ist zudem auch noch viel schonender für die Tiere als ein Stacheldrahtzaun, der bei Kontakt Verwundungen hervorrufen kann.
Das Elektrozaunsystem besteht aus:
• Weidezaungerät
• Stromleiter (Seil, Draht, Band)
• Isolatoren, die das Abfließen des Stroms in die Erde verhindern
• Einem Tier, das durch Zaunkontakt den Kreislauf schließt
• Erdstäben, die den Strom der Anlage wieder zuführen.
Ladeenergie (Joule)
Ist die Energie, die das Gerät aus der Steckdose oder vom Akku aufnimmt und intern speichert. Sie können dies zum Beispiel mit der Anzahl an PS des Motors ihres Autos vergleichen. Anhand dieser Größe können sie verschiedene Geräte miteinander vergleichen.
Impulsenergie (Joule) = Schlagkraft am Zaun
Das Gerät wandelt die Ladeenergie in Impulsenergie um. Je höher die Impulsenergie ist, desto größer ist der Stromimpuls, den das Tier empfindet und desto leichter wird möglicher Bewuchs vernichtet.
Joule tut weh!
Ausgangsspannung/Leerlaufspannung
Dies ist die Spannung, die am ausgang des Gerätes gemessen wird. Da der Zaun dabei nicht angeschlossen ist, hat dieser Wert keine praktische Bedeutung
(Belastungs-)Spannung (Volt) = Stromstärke x Widerstand
Spannung ist notwendig, damit der Stromimpuls (Joule) bei Kontakt auf das Tier übergeht. Mindestspannung nach VDE an einem hütesicheren Zaun auch bei Belastung (= Kontakt mit dem Tier, ca. 500 Ohm) mind. 2000 Volt.
Unsere Empfehlung für einen hütesicheren Zaun: mind. 3000 Volt auch bei Belastung (ca. 500 Ohm), für Tiere mit dickem Deck- und Langhaar mind. 4000 Volt
Spannung tut nicht weh!
Widerstand (Ohm) = Volt / Ampere
Je geringer der Widerstand, desto mehr Strom fließt, d.h. gut leitendes Zaunnmaterial (mit einem geringen Widerstand) erhöht die Hütesicherheit.
Stromverbrauch (Watt)
Das Weidezaungerät AV-M1200 verbraucht z.B. 14 Watt je Stunde. Dies ist viel weniger als der Stromverbrauch einer gewöhnlichen Glühlampe.
Erdung
Wichtigstes Element für ein funktionierendes Weidezaunsystem.
Damit der Strom aus der Erde zum Gerät zurückfließen kann muß der Kontakt zwischen Erdstab und Erdreich möglichst gut sein.
Trockener, sandiger oder steiniger Boden leitet sehr schlecht. Feuchter Boden leitet hingegen sehr gut.
Daher sollte der Erdstab lang genug (mind. 1 m) sein, um die feuchten Bodenschichten zu erreichen. Zusätzliche Erdstäbe bei schlechten Bodenverhältnissen oder sehr starken Netzgeräten verbessern die Erdung.
Bitte setzen sie die Erdstäbe mit mindestens 3 m Abstand zueinander. Die Verbindung der Erdstäbe sollte mit gut isoliertem, verzinktem Erdkabel erfolgen. Sollten sie den Zaun in unmittelbarer Nähe zu einem Gebäude aufgebaut haben, muß die Erdung des Zaunes mind. 10 m von der Gebäudeerdung entfernt sein.
Da Rost isolierend wirkt, sollten die Erdstäbe feuerverzinkt sein, um gute Leitfähigkeit zu gewährleisten.
Fehlerquellen im Zaunsystem:
Erdung
Rostiger Erdstab, zu kurzer Erdstab, trockener Boden
• Feuerverzinkten Erdstab verwenden
• Mindestlänge 1 m
• Mehrere Erdstäbe verwenden. Diese sollten 3 m Abstand zueinander haben.
Bewuchs
Leitet den Strom ab und verursacht Spannungsabfall am Zaun
• Bewuchs abmähen, Äste stutzen, Erdung überprüfen
Defekte Stromleiter
Stromleiter liegen am Boden, sind verknotet, Leiterdrähte sind defekt
• Stromleiter durch Isolator führen und gespannt halten
• Spezielle Verbinder verwenden
• Defekte Leiter austauschen
Isolator schlägt durch
Strom wird über die Metallstütze abgeleitet, v.A. bei alten, stark beanspruchten Isolatoren
• Isolatoren austauschen
Zaunzuleitung
Es kommt nicht genug oder kein Strom am Zaun an:
Oberirdische Zuleitung
• Anschlußkabel überprüfen auf Risse oder schleichte Isolierung sowie Korrosion. Bitte verwenden sie nur spezielle Zuleitungen und Erdkabel
Unterirdische Zuleitung
• Anschlußkabel überprüfen auf Risse oder schleichte Isolierung sowie Korrosion. Bitte verwenden sie nur spezielle Erdkabel
• Schnelle Fehlersuche mit Smartfix möglich.
Weidezaungerät OK?
• Gerät eingeschaltet oder Batterie leer? Manche Geräte klicken, obwohl die Batterie schon leer ist
• Zaunlänge paßt zur Geräteleistung
Text aus der Vereinszeitung Edda I/10 mit freundlicher Genehmigung der Firma Averde, Landsberg/Lech
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