Ja, nun war es also soweit: Vor etwa zwei Tagen hat sich der Zustand von unserem Copper (dem Brahma-Hahn) ziemlich verschlechtert: Ohne sichtbaren Grund ist er nicht mehr auf die Stange zu den anderen Hühnern gegangen, sondern hat sich eine Ecke im Stall gesucht...
Für diejenigen, die sich vielleicht erinnern; ich hatte ja schon mal angemerkt, dass er sich, obwohl er ein junger Kerl war, sich untypisch entwickelte: Schon, als ich ihn im Frühjahr geholt habe, war er auffällig; wenn immer er attackiert wurde, ist er eigenartig gestolpert, auf den Schnabel im wahrsten Sinne des Wortes gefallen...
Dann, innerhalb des Sommers fielen seine eigenartigen Bewegungen auf, als ob er unkoordiniert sein würde. Im Verlauf konnte man ihm ansehen, dass er kein kräftiges Tier sein wird, u.a. den linken Flügel oft unverhältnismässig weit vom Körper hielt, und auch sonst etwas "zurückgeblieben" wirkte.
In der letzten Zeit war er gut integriert, hat aber niemals einen Deck-Versuch gestartet, obwohl der "Chef", ein Zwerg-New-Hampshire ihn nicht mehr jagte. Er hat sich aber mit vielen der Gefrierkücken angefreundet, und auch schon mal tolles Futter gemeldet...
Naja, und dann vor ein paar Tagen verschlechterte sich sein Zustand; er wirkte oft völlig wie durch den Wind, stand vor mir und wartete auf handfütterung, was ich nicht forciert habe...
Und dann heute früh, alle Hühner rannten sofort raus, und er brauchte noch ein paar Minuten... Als ich dann von der Arbeit kam, saß er am Rand, und wirkte teilnahmslos. Sein Kopf kippte immer wieder hintenüber, was er versuchte, abzufangen. Wüsste ich es nicht besser, dann hätte ich darauf getippt, dass seine Wirbelsäule verletzt war, da es aber ein schleichender Prozess war, tippe ich auf einen entweder genetisch bedingten Defekt, oder eben auf eine fortschreitende Krankheit, worauf ich dann auch eine Notschlachtung ausschloss, da ich mir nicht klar war, ob das genau der flasche Weg wäre...
Wir haben ihn dann ins Haus genommen, im mit Hilfe Wasser gegeben, was er auch nahm. Seine Augen wirkten so, als wäre er dehydriert...
Aber irgendwie wusste ich, dass es mit ihm zuende geht, und nachdem er vorhin gegen 9 Uhr abends auch ein bisschen "gesprochen" hatte, war mir schon klar, dass es nicht mehr lange dauern kann... Und dann vor 20 Minuten hat er sich auch zur letzten Ruhe gelegt..., erschöpft, und nicht mehr bereit, zu kämpfen... :-(
Ich hasse das, nicht entscheiden zu können, ob ich ein Tier erlösen sollte, oder abwarten sollte... Zumindest glaube ich, dass sein Tod sehr sanft war. Er schien nicht zu leiden...
...Mir ist auf diese Art noch nie ein Geflügel gestorben. Wenn überhaupt sowas passierte, dann war ein Huhn an einem Tag unpässlich, und am nächsten Tag einfach eingeschlafen... Unser Copper, der ja nicht mal ein Jahr alt geworden ist, hatte einen längeren Weg, und daher glaube ich, ich sollte bei Euch mal hinterfragen, ob Ihr ähnliches erlebt habt. Ich denke mir, er war früh gezeichnet, und um einem Tier in Zukunft so einen langen Leidensweg zu ersparen, muss ich vielleicht lernen, es auch kurz und schmerzlos töten zu können...
...Wir haben heute alle ein bisschen Tränen vergossen, besonders die Kinder, und das treibt mich an zu erfahren, ob irgendwelche Defekte des ZNS bei Brahmas bekannt sind, die früh erkennbar sind.
Sorry, Christine. Euer "Matthias", unser Copper ist im Land der Träume, für immer, und wir dachten, er ist nur ein bisschen dumm... Leider war das nicht sein Fehler...
--Wer vielleicht ähnliches erlebt hat, der möge dazu bitte mal was schreiben. ... Ich erinnere mich an mein "Purzelbaumkücken" aus dem letzten Jahr, und irgendwie sind da Parallelitäten da, daher vermute ich, dass auch andere Leute solche Erfahrungen gemacht haben, und sie gern mitteilen würden.
Ruhe in Frieden, kleiner Copper...
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