US-Farmer haben zunehmend Probleme mit Gentechnik
28.01.2011
Vor rund 160 Zuhörern haben am Mittwochabend der US-Farmer Troy Roush aus Indiana und Bill Freese vom Zentrum für Nahrungsmittelsicherheit Washington auf Haus Riswick (Kleve) über ihre Erfahrungen mit dem GVO-Anbau berichtet.
In den 90er Jahren seien die Erträge der Gentechnik-Sorten zunächst bis 15 % niedriger ausgefallen als die der konventionellen Sorten, zitiert die AbL. Heute lieferten Gentechnik-Sorten oft höhere Erträge als die gentechnikfreien Sorten, aber nur weil die Saatgut-Unternehmen gezielt die besten Sorten gentechnisch veränderten. Die anderen Sorten würden gar nicht mehr weiter entwickelt, aber trotzdem oft patentiert.
Die Wirtschaftlichkeit des Gentechnik-Anbaus sei laut den beiden Amerikanern zunehmend schlechter, denn es gebe große Probleme mit zunehmenden Resistenzen von Unkräutern gegen genau die Pflanzenschutzmittel, auf die die Gentechnik-Sorten ausgerichtet sind.
Der Wissenschaftler Freese sagte, es werde erwartet, dass das auch in Europa stark eingesetzte Unkraut-Mittel „Roundup“ in den USA spätestens im Jahr 2014 aufgrund der Resistenzen nicht mehr eingesetzt werde. Nun würden neue Mittel entwickelt oder mehrere Mittel gemeinsam aufgebracht, wozu es aber noch keine ökologischen Folgeabschätzungen gebe, so Freese.
Farmer Roush, der außerdem auch noch Vizepräsident der amerikanischen Getreidefarmer-Vereinigung ist, baut laut der AbL als eine Konsequenz nun zertifiziert gentechnikfreie Sojabohnen an. „Die zunehmende Patentierung der konventionellen Sorten beraubt uns immer mehr der Alternativen“ warnte er.
Entscheidend sei, so die US-Amerikaner, dass man die konventionelle Züchtung wieder voranbringe. „Wir müssen Wege finden, wieder auszusteigen.
Da sind Sie in Europa noch viel besser dran als wir in den USA. Bewahren Sie sich Ihre Chancen“, so Freese.
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