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Thema: Futter selbst anbauen

  1. #81

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    Original von Mariechen
    @ Engelsburg

    spürst du bei Gänsemast denn nicht die Konkurrenz aus Polen die so billig produziert?
    Wir sind hier nicht in der Lage so viele Gänse zu produzieren, dass wir mit Importen konkurrieren könnten. Es ist ein kleiner Kreis von Interessenten die sich zu Weihnachten eine natürlich gehaltene Gans wünschen.
    Wir haben für die kommende Saison zwei Zuchtstämme mit je 1.1 Pommerngänsen. Wir wollen und können auch nicht billig Produzieren. Die Qualität der geschlachteten Tiere ist durch keine polnische Gans zu toppen. Es kann sich sicher auch nicht jeder leisten. Dafür gibt es ja die Importware.
    Wir können nicht zu 2,97€/Kg produzieren. Unsere Gänse werden nicht beim lebendigen Leib gerupft und bekommen auch keine Stopfleber. Sie werden gepflegt, haben ein glückliches, sauberes und unbeschwertes Leben. Ich denke, alles hat seinen Preis. Mit jenen zu verhandeln, die mit Supermarktpreisen aufwarten lohnt nicht. Es gibt noch Verbraucher, die wissen um die Arbeit für gute Produkte. Die wollen die viele Arbeit nicht mehr machen, sind aber bereit dafür zu bezahlen. Es sind mehr geworden und ich hoffe, dass der Trend anhält.

    Gruß Matthias

  2. #82
    Avatar von vogthahn
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    ein mir bekannter "Bauer" hat im Herbst je 30 Gänse und Enten, die werden vor Weihnachten geschlachtet und an Stammkundschaft verkauft; er hat damit so gut wie keine Kosten (Getreideselbstanbau), außer dem Schlachten, wo aber auch Familienmitglieder mithelfen
    so kommt er auch auf ein hübsches Weihnachtsgeld

    Nischenproduktion....
    Die besten Ärzte der Welt sind
    Dr. Diät, Dr. Ruhe und Dr. Fröhlich.

    Jonathan Swift

  3. #83
    Avatar von legaspi96
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    Original von vogthahn
    ein mir bekannter "Bauer" hat im Herbst je 30 Gänse und Enten, die werden vor Weihnachten geschlachtet und an Stammkundschaft verkauft; er hat damit so gut wie keine Kosten (Getreideselbstanbau), außer dem Schlachten, wo aber auch Familienmitglieder mithelfen
    so kommt er auch auf ein hübsches Weihnachtsgeld

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    Ich würde das nicht Weihnachtsgeld nennen. Dieses Geld hilft manch einem sehr gut über die Runden.
    Grüße
    Monika
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  4. #84
    Avatar von maica
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    Diese Einstellung, Futter selbst herzustellen gibs bei mir schon seit einigen Jahren und jetzt bin froh, weil meine Hühner und Eier jetzt noch wertvoller sind :P

    Ich habe immer so ca. 20 Hennen und einen Gockel und ab April gibts dann Naturbrut und da ziehe ich dann nochmals so ca. 20 bis 50 Jungtiere auf und da muss schon einiges an Futter herangeschafft werden
    Im Herbst endlich wenn das Jungvolk so etwa 5 Mon. alt ist und ich nur noch das Gefühl habe, sie fressen mir die Haar vom Kopf, geht es in die Gefriertruhe und die Junghennen legen dann meist so ab Nov.-Dez.

    Für meine Bekannten, Freunde und Nachbarn habe ich trotzdem nie genügend Eier übers Jahr und seit Anfang 2010 zahlen alle Eierkäufer bereitwillig pro Ei 0.30 Cent, ganz selbstverständlich

    Aber damit komme ich nie raus, meine Futterkosten sind wirklich ums doppelte von dem was ich für die Eier bekomme

    Es würde mir trotzdem nicht einfallen deshalb mein Getreide selbst anzubauen, weil da stimmt das Preis - Leistungsverhältnis garnicht.

    Meine grösste Menge ist die Weizenkleie im 50 kg Sack für 12 Euro ist bei ca. 50 Tieren in 6 Wochen aufgebraucht und macht ca. 20 % in meinem Weichfutter aus.
    Im Winter kaufe ich beim Bauer noch Futterkarotten und Kartoffeln jeder Sack ca. 2.50 Euro die reichen etwa für 3 Wochen und dann noch die Kleinigkeiten, wie Muschelgrit, usw. Eierschalen werden immer getrocknet und gemahlen wieder ins Futter gegeben.
    Nächstes Jahr werde ich noch mehr Brennessel sammeln und trocknen, die mit ins Futter kommen
    Die anderen Posten sind noch 25 kg Hafer und 25 kg Gerste, jeder Sack für 8 Euro die abends als Keimfutter mit Haferflocken die sind am teuersten 10kg 7 Euro, gefüttert werden auch in den Sommermonaten.
    Trotz das ich meine Einzelfuttermittel relativ günstig einkaufe, ich für meine Eier einen guten Preis bekomme, legt man noch drauf

    Aber das sind mir meine Hühner und Eier immer wert
    mfG Maica

    Seit ich die menschen kenne, liebe ich die tiere!

  5. #85
    Avatar von vogthahn
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    ein mir bekannter "Bauer" hat im Herbst je 30 Gänse und Enten, die werden vor Weihnachten geschlachtet und an Stammkundschaft verkauft; er hat damit so gut wie keine Kosten (Getreideselbstanbau), außer dem Schlachten, wo aber auch Familienmitglieder mithelfen
    so kommt er auch auf ein hübsches Weihnachtsgeld

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    Grüße
    Monika
    naja, seine Worte
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  6. #86
    Avatar von ptrludwig
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    Im großen und Ganzen möchte ich Hein und Lexx Recht geben, beide wissen wovon sie reden.
    Bis 1989 habe ich eine kleine Landwirtschaft nebenbei betrieben. Hatte an Pachtland 4 ha Wiese und 2 ha Ackerland. Zusätzlich mähte ich noch Straßengräben. Ich besaß zwei Milchkühe plus 2 bis 4 Rinder zur Mast und zwei Arbeitspferde. Hühner, Enten, Tauben und Kaninchen waren ebenfalls noch da. Schweine zum Schluss nicht mehr.
    Entgegen der hier geäußerten Meinung ist Getreideanbau nicht so kompliziert, nur für die Ernte benötigt man einen Mähdrescher. Man muss natürlich auch eine Fruchtfolge haben. Ich habe folgendes angebaut: Futterrüben, Kartoffeln, Roggen zwischendurch wurde eine Fläche immer mal zwei Jahre zur Erholung mit Kleegras eingesät.
    Nun frage ich mich aber wer möchte sich heute noch die viele Arbeit aufhalsen. Ich denke da zB. an die Heuernte, die sehr vom Wetter abhängt, da hat man manche Tage kaum geschlafen. Überhaupt die viele Arbeit, da musste die komplette Familie mit anpacken, Kinderarbeit ist heute verboten. In meiner Kindheit war es die Regel in der Landwirtschaft. Bei so kleinen Flächen bleibt kein Geld um Arbeitskräfte zu bezahlen. Vielleicht hilft mal ein Nachbar, in der Regel bloß ein mal.
    Auch mit dem sauberen biologischen Anbau ist es so eine Sache, ohne künstlichen Dünger hat man keine Erträge. Bei einer Insektenplage benötigt man Herbizide und die wird jeder nehmen, wenn er zB. sieht wie sein Kartoffelacker von Käferlarven heimgesucht wird. Ja und ob man da als Nichtfachman das richtige Maß hat weiß man nicht.
    Ich sage mal wenn ich das damals so weiter gemacht hätte wäre ich heute fertig mit der Welt. Wenn ich noch gelebt hätte würde ich zumindest nicht mehr arbeiten können.
    Ich kenne noch aus meiner Jugend die vielen Bauern und Bäuerinnen die sich in landwirtschaftlichen Kleinbetrieben krumm gearbeitet haben. Meine Mutter war mit 50 ausgelaugt, weil sie schon als Kind schwer arbeiten musste. Kein Mensch würde das heute noch machen wollen und nach Abschaffung der industriellen Landwirtschaft schreien.
    Es wäre ja nicht damit getan wenn man das Futter für 10 Hühner anbaut, alles andere was man essen will muss man ja auch noch selbst erzeugen und da beginnt dann die Sache zu scheitern.
    Wenn Dir jemand sagt: Das geht nicht! Denke immer daran: Das sind seine Grenzen, nicht Deine.

  7. #87
    Avatar von legaspi96
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    Ich kenne noch aus meiner Jugend die vielen Bauern und Bäuerinnen die sich in landwirtschaftlichen Kleinbetrieben krumm gearbeitet haben. Meine Mutter war mit 50 ausgelaugt, weil sie schon als Kind schwer arbeiten musste. Kein Mensch würde das heute noch machen wollen und nach Abschaffung der industriellen Landwirtschaft schreien.
    ptrludwig ich kenne das auch noch aus meiner Jugend. Der Unterschied zu heute ist, das wir heute das freiwillig machen, was früher notwendig war. Die Einstellung dazu ist einfach ganz anders und das macht sehr viel aus.
    Grüße
    Monika
    Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.


  8. #88

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    @ Maica,

    wir haben auch gerechnet und sind zu einem bösen Ergebnis gekommen.
    Wenn man weniger Verlust, oder max. kostendeckend produzieren möchte, dann geht es so überhaupt nicht. Brüten lohnt sich dann überhaupt nicht. Man muss dann Eintagsküken oder Eintagsgössel kaufen. Alleine der Preis für ein Mastküken liegt bei einem Euro. Zu diesem Preis kann man nicht produzieren. Genauso ist es bei Gänsen. Wenn man mit dem spitzen Bleistift rechnet und einigermaßen rauskommen möchte, dann muss man zukaufen, das ist so.

    Genauso ist es mit dem Futter. Wenn man auch nur einen Einachser für die Arbeit kauft, amortisiert sich das Fahrzeug niemals. Die Arbeitserleichterung ist natürlich enorm, wenn man vorher alles händisch gemacht hat.

    Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, die einem die Arbeit erleichtern. Wir schoren unseren Garten überhaupt nicht. Wir mulchen den Boden ganzjährig. D. h. unser Gartenboden ist immer bedeckt. Da entfällt dann das mühsame Umgraben und wir brauchen für diese Arbeit keine Maschine. Allerdings hat man auch mit dem Mulchen genug zu tun. Man muss sich mit dem Boden intensiv beschäftigen, um eine ausgewogene Struktur zu schaffen und zu erhalten. Es gibt bestimmte Philosophien, die kann man leben. Ohne Passion geht sowieso gar nichts. Allerdings wird sich auch diese Arbeit niemals in bare Münze aufrechnen lassen. Es lohnt sich immer, für den Eigenbedarf zu arbeiten. Die Qualität der Waren, der Geschmack, die Frische und überhaupt sind durch kaum ein käufliches Produkt zu ersetzen.

    Man darf allerdings nicht verschweigen, dass der Zeitaufwand enorm ist. Ohne Chemiekeule, ohne Blaudünger muss anders gearbeitet und vorbereitet werden. Eine vorausschauende Planung ist notwendig, um einigermaßen vernünftige Ergebnisse zu erhalten. Ansonsten ist ein Jahr harter Arbeit vertan. Vergessen dürfen wir auch nicht die Investitionskosten.

    Wenn man verkaufen möchte, dann sollte man schon auf die Kosten schauen. Verramschen würde ich die hart produzierten Waren auf gar keinen Fall. Es lohnt nicht, sich für andere auf dem Feld krumm zu arbeiten. Dann lieber weniger und nur für den Eigenbedarf produzieren.


    Gruß Matthias

  9. #89
    Avatar von maica
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    Ich gebe Dir ja Recht,

    habe ich ja zu Teil auch so geschrieben

    Aber damit komme ich nie raus, meine Futterkosten sind wirklich ums doppelte von dem was ich für die Eier bekomme

    Aber Naturbrut ist mit Sicherheit günstiger und für alle Beteiligten schöner als Kunstbrüten und künstlich mit Wärmelampe, aufziehen

    Mulchen im Garten betreibe ich auch seit wir unseren Garten haben, selbst den Mist der Tiere bringe ich im Herbst auf die Beete aus ,
    damit die Beete und meine Lieblinge die fleissigen Würmer, es im Winter schön warm haben und unter der Decke weiter arbeiten

    Im Frühjahr liegt dann die Düngung bereit, von den Pflanzen aufgenommen zu werden und im ca. Mai wird neu gesäat und gepflanzt
    Nur mein Kräuterbeet mit Majoran, Oregano, Salbei, Bibernelle, Ringelblumen, Fünffingerkraut usw. bekommen keine Mistdecke, da lege ich nur gehäckseltes Stroh aus

    Mulchen ist auch viel Arbeit, aber es rentiert sich und es wird einem mit guten bis besten Ernten gedankt
    mfG Maica

    Seit ich die menschen kenne, liebe ich die tiere!

  10. #90
    genannt Heini Avatar von hein
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    Original von legaspi96
    Ich kenne noch aus meiner Jugend die vielen Bauern und Bäuerinnen die sich in landwirtschaftlichen Kleinbetrieben krumm gearbeitet haben. Meine Mutter war mit 50 ausgelaugt, weil sie schon als Kind schwer arbeiten musste. Kein Mensch würde das heute noch machen wollen und nach Abschaffung der industriellen Landwirtschaft schreien.
    ptrludwig ich kenne das auch noch aus meiner Jugend. Der Unterschied zu heute ist, das wir heute das freiwillig machen, was früher notwendig war. Die Einstellung dazu ist einfach ganz anders und das macht sehr viel aus.
    Grüße
    Monika
    Monika auch Du hast recht!!

    Nur was bringt dir die gute Einstellung!? - Wenn die Arbeit, die selbe bleibt!
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



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