Moin liebe Gemeinde!
Nach zwölf Jahren Hühnerhaltung, stehe ich vor einem mir völlig neuen Problem. Im Laufe der Jahre habe ich so manche Junghennen hierher geholt und es gab nie Probleme. Einen Tag lang im Auslauf mit Drahttrennung und schon am zweiten Tag Zusammenführung. Das wars bisher immer.
Jetzt habe ich seit vier Tagen wieder mal drei Neuzugänge - Zwerg-Vorwerk-Mädels, ein halbes Jahr alt. Eine Situation löst die nächste ab, wo ich nur dastehe und mit dem Kopf schüttel. Sie scheinen weder Freßnäpfe zu kennen, noch Futterrinnen - weder eine Hühnerleiter, noch Sitzstange - weder Körner, noch Weichfutter oder gar Insekten. Vor Allem und Jedem haben sie Angst. Richtig Angst.
Ich bin natürlich extrem vorsichtig und sanft mit ihnen und zwinge sie zu nichts. Ausgenommen, daß ich sie abends auf die Stange setze, da es auf dem Boden viel kälter ist, als oben auf der Stange. Eine der Hennen muß ich sogar am anderen Tag immer wieder von der Stange runter holen. Heute waren allerdings das erste Mal alle von der Stange runter. Abends mußte ich sie wieder raufsetzen. Dazu mache ich das Licht aus und habe nur ein fahles Licht aus dem Vorraum. Anders käme ich gar nicht an sie ran. Die damit verbundene Aufregung nimmt aber merklich von Abend zu Abend ab. Worüber ich schon mal wie blöd froh bin.
Ich habe extra für solche Fälle einen kleinen Vorrat Pelletfutter und habe es mit ins Körnerfutter gemischt. In den ersten zwei Tagen war ich fast ein wenig verzweifelt, weil sie nur zusammengedrängt beieinander standen und nichts taten - weder fraßen sie, noch trauten sie sich weiter in den 30 m² kleinen Auslauf, als mal gerade drei Meter weit. Ich habe dann am dritten Tag den Auslauf sozusagen gepflastert mit Näpfen voll Pellets, Körnern und Weichfutter aller nur erdenklichen Mixtur. So ganz allmählich fraßen sie dann auch mal hier und da etwas.
Die Damen sind von einem guten Züchter, der regelmäßig gute Bewertungen erzielt. Aber Menschenumgang kennen sie offensichtlich fast gar nicht. Sie tun mir so leid. Ausgerechnet jetzt sind mir auch noch die Mehlwürmer ausgegangen. Eine gute Portion konnte ich ihnen am dritten tag noch geben. Vorher haben sie die gar nicht angerührt - da hab ich sie wieder weggenommen und nen Tag später haben sie sich dann ganz vorsichtig rangetraut. Die letzten Würmer gabs dann heute - die waren auch ratz-fatz weg. Eine niest ab und an mal *bibber*. Hab schon Oregano-Tee seit vorgestern hingestellt. Wird auch getrunken.
Ich hab echt Schiß, die mit meinen anderen Hühnern zusammen zu bringen... Vom Weichfutter fressen sie so gut wie gar nichts. Als sie am ersten Tag in den sehr kargen Auslauf kamen, haben sie allerdings wie blöd Brennesseln gefressen - was die anderen Hühner gar nicht interessiert. Nur darum gibts da ja überhaupt noch welche.
Habt Ihr eine Idee, wie ich es den Süßen etwas leichter machen könnte ?
Ach so, sie sehen gesund aus und machen allgemein auch einen fitten Eindruck. Nur im Vergleich zu meinen anderen Hühnern und früheren Neuzugängen, scheinen sie mir schwächer zu sein. Meine viel kleinere Junghenne, 3 1/2 Monate alt, ist merklich kräftiger, wenn ich sie mal hochnehme um sie in den anderen Stall zu setzen. Die Zwerg-Vorwerks sind im Durchschnitt 200 g schwerer als Bassetten.
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