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Thema: BDRG kooperiert mit FLI

  1. #1

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    BDRG kooperiert mit FLI

    Heute erreichte mich ein Brief des BDRG ( Bund deutscher Rassegeflügelzüchter)mit folgendem Inhalt zur Junggeflügelschau in Hannover:

    BETREFF: SYNBREED FORSCHUNGSPROJEKT Sehr geehrter Aussteller, zur Durchführung eines Kooperations-Forschungsprojektes zwischen dem BDRG und dem FLI auf allen Bundesschauen, hier auf der Deutschen Junggeflügelschau 2010 in Hannover, sollen die von Ihnen ausgestellten Tiere untersucht, sowie Blutproben entnommern werden. Diese Untersuchungen werden unter der Leitung von Herrn Dr. Steffen Weigend (Institut of Farm Animal Genetics / Friedrich Löffler Institut in 31535 Neustadt Mariensee) am 21. und 22. Oktober nach der Bewertung, durchgeführt. Für Ihre freundliche Unterstützung dieses Projekts bedanken wir uns recht herzlich. Sollten Sie mit der Untersuchung Ihrer Hühner nicht einverstanden sein, melden Sie sich bitte in der Geschäftsstelle des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter!
    Im Forum wird es viele Mitglieder geben, die sich an die negative Rolle des FLI (Friedrich Löffler Institut) in Zeiten der "akuten" Vogelgrippe erinnern können.

    Total schockiert von der Zusammenarbeit mit so einer vorbelasteten Organisation, stellt sich nebenbei die Frage für mich, ob genetische Forschungen, deren Daten auch übelst missbraucht werden können, einer Vereinigung wie dem BDRG, dessen Zuchtmethoden der Mitglieder bisher auf Erfahrung und Gottes Wohlgefallen gründen, mit der Präzision neu gewonnener genetischer Erkenntnisse, nicht ad absurdum geführt werden.

    Wird zukünftig jeder das perfekte Huhn züchten können?

    Mit genetischen Methoden lässt sich das perfekte Rassehuhn erstellen! Wollen wir das?

    Das Ramelsloher Huhn hat sich seit 105 Jahren mit altmodischen Methoden erhalten können, ist robust und widerstandsfähig. Es ist zwar ein Anachronismus, aber die Freude und das Glück, konservierten Fleiß unserer Vorfahren in unveränderter Form geniessen zu können, lassen nur die Ablehnung solcher zwielichtigen Projekte zu.

    Hinzu kommt die Kontrollmöglichkeit des FLI, ob Krankheiten vorliegen, oder ob gesetzlich vorgeschriebene Impfungen dlurchgeführt oder erfolgreich waren.

    Das alles unterstütze ich als Züchter nicht! Obwohl ich mich an Gesetze halte!

    Thomas, der seine genunbekannten und genunveränderten Hühner liebt!

    Noch ein Link, damit nicht nur meine Meinung zu Worte kommt. ( Den Text des FLI versteht sowieso kaum einer!)

    FLI Projekt

    Widersprecht dem genetischem Datenklau! Es sind Eure Hühner und warum wollt ihr Projekte unterstützen, die letztendlich der Massentierhaltung dienen?

    Thomas, der gespannt ist auf Eure Meinung!

  2. #2
    Moderator Avatar von gaby
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    RE: BDRG kooperiert mit FLI

    Ich habe ja keine Ahnung was das Fli uns da mitteilen will. Sinnig wäre ja einen (verständlichen) Zweck anzugeben warum dieses panel erstellt werden soll.

    Mittlerweile ist das ja normal: ich wäre erst mal dagegen. Mir müsste man das in Umgangssprache übersetzen, damit ich mir eine Meinung bilden kann. Solange ich nicht verstehe worum es geht, würde ich bei einem solchen Projekt nicht mitmachen.

    gg
    Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur Deine Schuld wenn sie so bleibt.

    aus: *Deine Schuld* von den "ärzten"

  3. #3

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    Das passt in die heutige Zeit, dass sowas nach Ablauf der Meldefrist für eine Schau veröffentlicht wird.

    Wenn man sich beim FLI zum Thema Rind umschaut, gehts u.a. um die Steigerung der Wirtschaftlichkeit.

    Das dürfte dann beim Huhn ebenfalls ein Untersuchungsmerkmal sein. Vielleicht noch die gentisch bedingte Krankheitsanfälligkeit verschiedener Rassen, dann wird bei "Bedarf" nicht mehr alles gekeult, sondern nur die jeweils anfällige Rasse....
    Schöne Grüße
    Andi

  4. #4
    Rassegeflügelzüchter Avatar von Günter Droste
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    Über die Untersuchung kann und darf man sicherlich geteilter Meinung sein - nur Eure Aufregung verstehe ich leider nicht.

    Die geplanten Blutuntersuchungen sind kein Projekt, welches still und leise im Kämmerlein geplant worden ist. Nein, durch den BDRG ist im Info-Heft BDRG-Aktuell, seiner Homepage sowie in den Fachorganen Geflügelzeitung und Geflügel-Börse bereits vor über 10 Monaten dazu berichtet worden.
    Liegt bei meinen Vorrednern ein selbstverschuldetes Informationsdefizit vor? Ich denke doch wohl nicht.

    Es werden keinesfalls alle Tiere beprobt sondern nur eine kleinere Gruppe.
    Bereits damals ist darauf hingwiesen worden, dass man vorab die Zustimmung der Züchter einholen wird.
    Auf dem Meldebogen zur Nationalen konnte man ein Kreuz machen um Zustimmung bzw. Ablehnung zu erklären.
    Wenn nun im Hinblick auf Hannover eine ausbleibende Reaktion auf den Brief als Zustimmung ausgelegt wird ist das vielleicht nicht glücklich, aber auch nicht unbedingt unüblich.
    Wer nun als Aussteller betroffen und damit nicht einverstanden ist kann widersprechen - wer nicht will, der mag es tun.
    Es gibt 3 Wege um zu Überleben: Betteln, stehlen oder etwas leisten.

  5. #5

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    na dann ziehe ich meinen ersten Satz aus dem vorherigen Beitrag mal zurück....

    Welchem Zweck dient diese Untersuchung denn genau und wer hat dann letztendlich etwas davon? Steht dazu noch etwas auf der HP vom BDRG?
    Schöne Grüße
    Andi

  6. #6

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    Lieber Günther,

    Leider gibt es keine INFO auf der BDRG Seite. Vielleicht kannst Du uns erläutern, welchen Nutzen sich der BDRG aus der Gendatensammelei verspricht, welchen Nutzen es dem einzelnen Hobbyzüchter letztendlich bringen könnte?

    Hat der BDRG bedacht, mit wem er da zusammen arbeitet? Das FLI dient auch den Belangen der Massentierhaltung. Damit sage ich nicht Geheimes.

    Wer kontrolliert was mit dem gesammelten Proben wirklich bezweckt und angestellt wird?

    Wer kontrolliert, ob die Widersprüche respektiert werden? Ob Deinem Huhn Blut entnommen wurde, kannst Du nicht überprüfen.

    Hat der BDRG bedacht, dass Gendatensammlung die Grundlage für Genmanipulation sein können!

    Das Präsidium hat meines Erachtens eine einsame Entscheidung getroffen, die bei nachdenklichen Personen zu ethisch, - moralischen Bedenken führt. Es kann nicht die Aufgabe des Betroffenen sein, sich um Information zu kümmern. Wer an meinen Tieren rumdoktern will, hat eine Bringepflicht der Information.

    Es kann auch nicht sein, dass ich aktiv widersprechen muss. Das Gute Benehmen in so einem Fall , kann nur im aktives Zustimmen gegründet sein.

    Thomas

  7. #7
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    Steffen Weigend hat schon diverse Studien zur genetischen Vielfalt gemacht.
    Das hat nichts mit der Vogelgrippe zu tun, auch nicht geografisch mit Riems. Es gab eine Umstruktierung, weswegen das Institut in Mariensee nun unter dem FLI läuft.

    Hier seine Signatur:
    Dr. Steffen Weigend
    Institute of Farm Animal Genetics,
    Friedrich Loeffler Institut;
    31535 Neustadt-Mariensee; Germany

  8. #8
    Avatar von chook
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    RE: BDRG kooperiert mit FLI

    Original von gaby. Mir müsste man das in Umgangssprache übersetzen, damit ich mir eine Meinung bilden kann.
    gg
    Da wird in dem Podcast getan. http://www.synbreed.tum.de/index.php?id=76&L=1

    Steffen Weigend ist übrigens der, der auch schon öfter zum Thema genetische Vielfalt bei Hühnern bzw. Verwandschaften zwischen den verschiedenen Herkünften (Asien, Mittelmeerraum etc.) publiziert hat.

    siehe hier.
    Barnevelder dgs. 3,23,7; Orpington porz. 2,8,1; Croad Langshans 0,1 andersfarbige Orps und Mixe (vorw. in Rtg. Braun-blau dgs Barnevelder und BarnevelderXCroad Langshan) 1,13,24

  9. #9
    Rassegeflügelzüchter Avatar von Ernst
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    Ich bin vor ca. einem halben Jahr ber den Titel der Forschungsarbeit von Herrn Weigent gestoßen. Habe mich darauf hin etwas über den Sinn und Zweck der Arbeit informiert. Folgendes habe ich gefunden.


    Moderne Methoden der Molekulargenetik nutzen zur Erforschung alter Rassen
    12.01.10.
    Weigend, Steffen;
    Institut für Nutztiergenetik des Friedrich-Loeffler-Institutes, Neustadt-Mariensee
    Standort Mariensee
    Friedrich-Loeffler-Institut
    Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
    Institut für Nutztiergenetik Mariensee
    Höltystrasse 10
    D-31535 Neustadt
    Tel. +49 5034 871-0
    Telefax +49 5034 871-143

    Zusammenarbeit fortsetzten

    Eben diese modernen Technologien sollen im Rahmen eines neuen Forschungsprojektes „Entwicklung eines SNP Diversitätspanel beim Huhn“ genutzt werden, um unser Wissen über alte Hühnerrassen zu erweitern. Dabei sollen anhand von SNP-Profilen der Grad der genetischen Einmaligkeit einzelner Rassen quantifiziert und Genombereiche identifiziert werden, die stärker als andere durch Selektion beeinflusst werden (Selektionssignaturen). Dieses Projekt ist Teil eines vom BMBF geförderten Agro-Innovationsclusters mit der Bezeichnung „Synbreed – Synergistische Pflanzen- und Tierzucht“ (Gesamtkoordination Technische Universität München, www.synbreed.tum.de). Im Oktober 2009 wurde am Rande der Junggeflügelschau zwischen dem Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter und dem Institut für Nutztiergenetik des FLI eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit in diesem Projekt abgeschlossen. Ein Teil der schon in früheren Untersuchungen einbezogen Rassen soll wieder beprobt und durch bisher nicht untersuchte Rassen ergänzt werden. Neben den in Deutschland zu untersuchenden Rassen und Linien (ca. 60) werden auch Hühnerpopulationen anderer Länder und Kontinente analysiert, wofür auf eine umfangreiche DNA Bank des Institutes für Nutztiergenetik zurückgegriffen werden kann. Von den neu zu sammelnden Populationen werden neben molekularen auch phänotypische Informationen erhoben werden.

    Probensammlung in den Jahren 2010 bis 2012

    Zur Umsetzung dieser ehrgeizigen Ziele hat sich eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern des Institutes für Nutztiergenetik sowie des BDRG und des Wissenschaftlichen Geflügelhofes gebildet. Ausgehend davon ist beabsichtigt, die Probengewinnungen und Merkmalserfassungen in Absprache mit den Züchtern auf den großen Geflügelschauen in den Jahren 2010 bis 2012 durchzuführen. Wir bauen auf Ihre Unterstützung bei diesen wichtigen Arbeiten. Je besser wir die genetische Vielfalt verstehen, je effizienter können wir sie schützen.


    Anschließend habe ich versucht Herrn Weigend telefon. zu erreichen, um näheres zu erfahren. War aber nur ein Anrufbeantworter. Habe um Rückrf gebeten. Leider gab es keinen Rückruf. Ich habe die Sache dann nicht weiter verfolgt.

    MfG

    Ernst Niemann

    Ein Haus ohne Bücher ist arm,
    auch wenn schöne Teppiche seinen Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    Hermann Hesse

  10. #10
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    Ich habe ihn im Januar 2009 darauf angesprochen, ob es eine vergleichbare Datenbank wie es für französische Rassen (siehe unten), auch für "typisch" deutsche/europäische Rassen gibt. Ich muss mal nachhaken, ob das nun die Antwort darauf ist ...
    http://books.google.com/books?id=_TgnvBWYtdgC&pg=PA143

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