25 tote Gänse und Enten in Deutschland entdeckt

(Eben bei t-online gefunden


Die Angst vor einem Ausbrechen der Vogelgrippe in Deutschland wächst: In einem See in der Nähe von Neuwied in Rheinland-Pfalz wurden am Montag 25 tote Gänse und Enten entdeckt. Bei den Tieren handele es sich vermutlich um Zugvögel - Graugänse und Stockenten -, die der Veterinär der Kreisverwaltung Neuwied sichergestellt habe, teilte die Polizei in Neuwied mit. Ob die Vögel an der Vogelgrippe verendet seien, soll am Dienstag im Landesuntersuchungsamt in Koblenz untersucht werden.

Einfuhrstopp von Zier- und Wildvögel
Die Europäische Union will wegen der Vogelgrippe den Import von Zier- und Wildvögeln komplett verbieten. Das Verbot soll schon von diesem Dienstag an gelten, teilte Bundeslandwirtschaftsminister Jürgen Trittin am Rande eines Treffens mit seinen EU-Kollegen am Montagabend in Luxemburg mit. Neben Deutschland hatte sich auch Großbritannien für ein Importverbot stark gemacht. Dort hatten Mediziner am Wochenende das Vogelgrippevirus H5N1 - das auch für Menschen gefährlich ist - bei einem verendeten Papagei in einer Quarantänestation festgestellt.

"Das macht sicherlich Sinn"
Der Präsident des Bundesinstituts für Tiergesundheit, Thomas Mettenleiter, begrüßte das geplante Importverbot für Ziervögel. "Das macht sicherlich Sinn", sagte er dem Sender NDR-Info. "Wir müssen versuchen, alle möglichen Einfuhrwege für dieses Virus in die EU zu stopfen." Der Fall des in britischer Quarantäne verendeten Papageis zeige, dass es eine prinzipielle Gefährdung durch importierte Ziervögel geben könne, warne Mettenleiter.

Pandemie kann "jederzeit" auftreten
Fachleute aus mehr als 30 Ländern hatten in der kanadischen Hauptstadt Ottawa über eine globale Strategie gegen die Vogelgrippe beraten. Die nächste globale Grippe-Pandemie unter Menschen könne "jederzeit" auftreten, warnte der Generaldirektor der WHO, Jong-Wook Lee. Die wirtschaftlichen und sozialen Kosten einer solchen Pandemie wären "riesig". Darum müssten Milliarden von Impfdosen produziert werden, appellierte Lee.

Roche will keine Generika von Tamiflu
Der kanadische Gesundheitsminister Ujjal Dosanjh kritisierte den Schweizer Roche-Konzern: Die internationale Gemeinschaft sei besorgt, dass das Pharmaunternehmen keine generische Versionen seines Medikaments Tamiflu zulassen wolle. Millionen Menschen könnten durch Generika geschützt werden, betonte Dosanjh. Roche hält das Patent für Tamiflu, das die Krankheitssymptome lindern kann, noch bis 2016.

Menschen in Europa derzeit nicht betroffen
Bei einem Treffen der Weltorganisation in Kopenhagen erklärte WHO-Sprecher Fernand Sauer, es bestehe derzeit "kein ernsthaftes Problem mit Blick auf die Ansteckung von Menschen". In der Debatte werde zu oft die reale Ausbreitung einer Tierseuche mit den potenziellen Gefahren für Menschen in einen Topf geworfen, die in Europa gegenwärtig nicht betroffen seien, kritisierte der WHO-Sprecher. "Derzeit haben es unsere Kollegen in der Tiermedizin mit einer akuten Notsituation zu tun. Im Bereich der Humanmedizin ist das aber absolut nicht der Fall."

Indonesischer Mann stirbt an der Vogelgrippe
Das sieht in Asien anders aus: Es habe einen vierten Toten aufgrund der Vogelgrippe in dem südostasiatischen Inselstaat gegeben, teilte das indonesische Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Ein Labor der WHO in Hongkong habe die Todesursache des 23-jährigen Mannes aus West-Java bestätigt. Der Patient war Ende September im Krankenhaus gestorben.