Deswegen die ganze Rassegeflügelzucht generel zu verurteilen ist ein bischen weit gegriffen...
Deswegen die ganze Rassegeflügelzucht generel zu verurteilen ist ein bischen weit gegriffen...
Ja genau, die sollen sich damit sofort disqualifizieren. Aber das ist ja wiederum reine Bürokratie.
Mich interessiert nach dem Artikel viel mehr ob Vollhauben auch ohne Protuberanz möglich sind was für mich ein Fortschritt wäre.
Kannst Du mir die Stelle zeigen, wo ich das gemacht habe, Batakie?
Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...
@ Okina: Das hat SalomeM jetzt für mich schon beantwortet. Der Großteil der gezüchteten Rassen kann ein normales Hühnerleben führen, das sind ein paar extreme Rassen, von denen wir jetzt sprechen.
@ Sorteng:Ja, es gibt da tatsächlich Vollhaubentier ohne Protuberanzen laut deinem Artikel. Vielleicht setzt sich das ja mal durch. Die Vollhaubenrassen sind teilweise ja schon sehr alt, warscheinlich will da jetzt keiner was dran verändern, auch wenn es für die Tiere besser wäre.
Die Federausprägung von Schopf und Haube entsteht durch das Crest-Gen (Cr), das ist eine Mutation in der Steuerung der Federanlagen am Kopf während der Embryonalentwicklung. Dieses Gen ist dominant, ohne das gibts keine verlängerten Feder am Kopf, egal ob es phänotypisch jetzt ein Schopf oder eine Haube wird. Nur wenn diese Mutation reinerbig vorliegt, kann auch eine Protuberanz entstehen, aber das ist ein anderes Gen, und rezessiv. Das nicht mutierte Cr-Gen (also keine Schopfbildung) ist also in der Lage, die Mutation für die Schädelfehlbildung zu unterdrücken, die Cr-Mutation dagegen nicht. Ohne Schopffedern keine Protuberanz, selbt wenn die rezessive Mutation für die Schädelfehlbildung vorliegt.
Wie die verlängerten Federn jetzt am Kopf liegen, also ob es ein Schopf oder eine Haube wird, liegt zum einen an der Protuberanz: wenn der Schädel vergrößert und deformiert ist, dann ist dort Platz für eine Standard-gerechte Haube. Aber auch der Kamm spielt eine Rolle. Das Cr-Gen nimmt Einfluß auf den Platz für den Kammansatz. Bei Einfachkämmen enstehen daher Wickelkämme, vor allem bei den Hennen. Die Hähne sind weniger betroffen. Daher haben die Hennen von Rassen mit Schopf, also ohne Protuberanz, meist eine schönere 'Haube' als die Hähne. Wenn ich eine schöne Vollhaube auch bei den Hähnen will, dann muß eine Kammform mit kleiner Kammbasis her, also ein Hörnerkamm.
Wenn man eine Rasse erzüchtet, die einen Schopf haben soll, und nimmt dafür Paduaner oder Holländer Haubenhühner her, dann kauft man die Mutation für die Protuberanz immer mit ein. Da es rezessiv ist, schlägt es dann später immer wieder mal durch.
Danke melachi, das ist sehr interessant. Genau das frage ich mich eben, wie soeine Haube ohne Protuberanz darunter aussehen soll. Ob die überhaupt richtig liegen kann ohne die Beule.
Ich meine, es werden schon oft auch schlechtere Tiere ausgestellt aber mein Gedanke war so ganz schlecht können die Hauben ohne Protuberanz ja nicht sein wenn in dem Artikel steht das man verstärkt darauf achten muss ob die da ist.
die Ausprägung der Protuberanz variiert ja nach den Bildern von Schädeln durchaus recht stark. Da es ein rezessives Gen ist, muß sie, wenn sichtbar, immer reinerbig vorliegen, auch wenn die Protuberanz nur recht flach ist. Offensichtlich gibts da noch zusätzliche Faktoren, wo man die Selektion hin zu einer moderaten Protuberanz ansetzen kann, ohne das ein so prominenter Knubbel entsteht. Ältere Artikel beschreiben, das das Gehirn bei so extrem gezüchteten Tieren regelrecht uhrglasartig ausgeformt ist, und dann auch die Augenhöhle beeinträchtigt sein kann, also nicht mehr rund ist.
Ich denke, es geht darum, diese extremen Ausprägungen zurückzufahren, und nur ein vergrößertes Schädeldach zu behalten, ohne das es zu einer starken Erhöhung kommt. Dadurch ist vermutlich die Sichtfreiheit zu erreichen, eben weil die Federn dann etwas anders liegen. Aber zu den züchterischen Einzelheiten wissen die Züchter der Rassen sicher genaueres als ich.
Danke melachi, für deine Erläuterungen!
Habe ich es richtig verstanden: wenn meine Küken eine Protuberanz ausgebildet haben, heißt das also, das beide Eltern verdeckte Träger dafür sein müssen (Schopf war von beiden Seiten da, aber die Elterntiere haben keine sichtbare Protuberanz) und diese Küken von beiden Seiten das Gen für verlängerte Federn am Kopf sowie zusätzlich auch von beiden Elterntieren das Gen für die Ausbildung der Protuberanz mitbekommen haben und diese deshalb sichtbar wurde?
Grüße! Penni
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So jetzt muss ich noch mal genauer fragen: bei diesem Bild sieht man das Küken mit ausgeprägter Protuberanz, da weiße nämlich. Der Bruder, der darüber guckt, hat eine ausgeprägte Wölbung der Stirn und ist ausgewachsen auch Schopf/Haubenträger. Ist dies dann auch Protuberanz, nur ganz schwach ausgeprägt?
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