So gegen 22 h höre ich plötzlich einen markerschütternden Schrei. Dachte zuerst, obwohl es sich schon irgendwie anders anhörte, es sei eine gebissene Katze und stürzte Hals über Kopf aus dem Haus. Nichts. Ich blieb still stehen und wartete ab. Dann wieder dieser Schrei, in unmittelbarer Nähe. Nach kurzer Suche mit der Taschenlampe entdeckte ich einen kleinen, pechschwarzen Nerz hinter/zwischen großen Pflanztöpfen, die vor der Hausmauer stehen. Mir tat das kleine Kerlchen furchtbar leid. Aber nützt ja nichts - hier gehört ein Nerz nicht hin. Zu versuchen ihn einzufangen traute ich mich nicht. Zumal meine Tetanusimpfung längst aussteht.
Offensichtlich ist er unverletzt.. aber warum schreit der so erbärmlich ? Über mehrere Telefonate erfuhr ich dann, daß sogenannte '''Tierschützer''' am Wochenende einige Kilometer von hier in eine Nerzfarm eingebrochen sind und die Tiere rausgelassen haben. Von jemandem erfuhr ich den Namen der Halterin und rief dort an. Da niemand abnahm, fur ich kurzerhand dorthin. Je näher ich der Adresse kam, umso mehr Nerze sah ich an den Straßenrändern links und rechts laufen - auch überfahrene Tiere lagen auf der Straße. Sie war so nett und schnappte sich sogleich Casher und Käfig und fuhr mit zu mir. Wir trafen das Tier auch noch in seinem Versteck an.. flüchtete dann aber, als sie sich näherte. Ach so, ja, sie sagte, daß das Tier deshalb schreit, weil es Hunger hat und es draußen viel zu kalt inzwischen ist. Soweit das Drama der Nerze. Ich könnte diesen Idioten, die sowas machen, sonstwo hintreten - aber so, daß im Vergleich der Biß eines Nerzes an jener Stelle eine reine Wohltat wäre.
Eine Nerzfarm zu betreiben ist eine Sache. Eine, die ich selbst auch zum kotzen finde. Aber diese Tiere einer dermaßen schlimmen Quälerei auszusetzen.... Kälte, Hunger, panischer Angst, qualvolle Tötung auf der Straße.. nee do -
Nun zu meinen Hühnern. Da ich die Stallfenster nur im Winter einsetze - es sind diese Kellerfenster mit Kunststoffrahmen - habe ich nur Holzrahmen mit Volierendraht als Schutz vor den Fensteröffnungen. Da ich in die Kunststoffrahmen nicht reinbohren wollte, habe ich diese Gitterrahmen nur zwischen den Mauerbacken der Fensteröffnungen eingeklemmt und dünne Holzkeile mit nem Hammer zur Befestigung zwischengezwängt.
Das ist mir nun unter diesen Umständen doch zu unsicher gewesen und bin dann kurz vor 23 h, mit Kabelrolle, Bohrmaschine und Schrauben bewaffnet rüber zum Stall. Die Hühner waren leicht irritiert, sind dann aber erstmal runter von der Stange und haben ne Zwischenmahlzeit eingenommen - mußte ja das Licht überall anmachen. Im Gluckenstall mußte ich erstmal Küken und Glucke beruhigen - die nahmen die Störung nicht ganz so easy hin.
Im Stockdunkel, mit Taschenlampe und Werkzeug, habe ich mich dann durch die getrennten Ausläufe gearbeitet um das Kabel zu verlegen. Dann habe ich einfach doch die Gitterrahmen an die Plastikfensterrahmen geschraubt.
Aber was mache ich morgen - und übermorgen und überübermorgen ?? Als ich der Nerzfrau sagte, daß die Nerze wohl auch am Tage auf Hühner und Küken losgehen würden, zumal sie sehr hungrig sind, hat sie mir das bestätigt. Nun bin ich wirklich am routieren, weil ich meine Hühner in dem verdammt kleinen Stall eingesperrt lassen muß. Scheeeeeeeeiiiiiiiiiiiii** Bin grad völlig ratlos...
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