100 Bio Hühner

[sissi80]

Hallo !
Meine Bio-Gemüsebauern wollen mit Hühnern anfangen. Sie haben einen Hofladen, in dem in der Woche mind. 500 Eier verkauft werden.
Es ist geplant mit 50 legereifen Hennen anzufangen und den Rest (50 Hühner) noch dazu auszubrüten.
Nachdem ja bei der Brut auch Göckel anfallen, die dann als Masthähnchen an einen anderen Bio-Bauern zur Aufzucht kommen, stellt sich die Frage, welche Rassen zur Mast geeignet sind und ausgezeichnete Leger sind.
Und woher die Bio- Eier dann nehmen ?
Habt ihr einen Tip ?

L.G. Sissi

[Gickal]

Hi Sissi,

Amrocks scheinen wie geschaffen für dich !

Sie sind robuste Hühner die sich schnell entwickeln und gute Fleischqualität haben.

Sie legen ca. 200 Eier im Jahr !

und bringen einiges auf die Waage

Hennen ca 3kg der hahn 4kg

lg Josef

[Wontolla]

Es gibt derzeit keine wirtschaftliche Alternative mehr zu Hybriden.
Unter den Rassehuhnhaltern gibt es seit Generationen keine Leistungszüchter, die konsequent erfolgsorientiert vorgehen. Schönheit ist kein Wirtschaftsfaktor.
Selbst die leistungsstarken Italiener aus Triesdorf sind für Bio-Betriebe nicht wirtschaftlich genug. Aber beim wissenschaftlichen Geflügelhof des BDRG arbeitet man daran. Bei Lohmann Tierzucht aber auch, an Zwiehuhnhybriden. Damit sie nicht nachgemacht werden können.

[Allstar123]

hmm naja Bresse gauloise sollen bis zu 240 Eier Legen und hr Fleisch ist eine Delikatesse !

[sissi80]

Bei diesem Betrieb sind die Hühner nicht Haupteinnahmequelle und somit muss auch nicht jeden Tag ein Ei sein. Hybriden gehen gar nicht. Ich weiß auch nicht, ob es überhaupt Bio-Hybriden gibt Nach Demeter-Verordnung dürfen die ja bestimmt nicht geimpft werden und auch keine Medikamente bekommen. Oder wie ist das ?
An Amrocks habe ich auch schon gedacht, wer weiß denn, wann sie mit dem Legen beginnen ?
Leghorn ist keine gute Fleischrasse, oder ?
Wie ist es mit den Italienern ? Kann man die gut mästen ?

L.G. Sissi

[Wontolla]

Original von sissi80
Bei diesem Betrieb sind die Hühner nicht Haupteinnahmequelle ...

Mach Dir keine Illusionen. Unwirtschaftliche Hühner sind keine Einnahmequelle. Unter Demeterbedingungen müsste ein Hybriden-Ei mindestens 0,45 € kosten. Wenn das Huhn aber nur 200 Eier pro Jahr legt, sind wir mit 0,60 bis 0,70 € dabei. Bei einer Haltung von nur 100 Hühnern sind die Gestehungskosten pro Ei nochmal deutlich höher. Dann sind wir nahe am Bruteipreis mancher Rassehühner.

@Allstar123
Ich schrieb über Rassehühner und Bresse sind keine. Dafür kommen sie den gewünschten Eigenschaften am nächsten, wenn man Glück hat.

[sissi80]

Nur mal so interessehalber, gibt es denn Bio-Lege-Hybriden überhaupt ? Oder deren Bruteier ?

L.G. Sissi

[Gänsemagd_19]

Gibt es:

http://www.hetzenecker-kueken.de/html/biogeflugel.html

Ganz unte

[sissi80]

Super Link, Gänsemagd, Danke !
Weißt du, wie weit sie schon sind mit den Legeküken ? 2009 steht drin, dass sie vorhaben, Legeküken wieder zu züchten, aber tun sie das schon ? Vielleicht weißt du das ja ?

L.G. Sissi

Edit: Hat sich erledigt, hab´s gefunden ! Danke !

[Amalie2010]

ich habe das dazu gefunden:

"
Wir Herrmannsdorfer vergrößern die Vielfalt auf unserem Hof und vermehren auf bäuerliche Art und Weise Hühner, die sowohl Eier legen als auch Fleisch ansetzen – eine so genannte Zweinutzungsrasse.

Warum? Natürlich wissen Sie, dass die ländliche Idylle früherer Zeiten mit einer Schar gackernder Hühner am Misthaufen die uns Fleisch und Eier liefern mit der heutigen Realität nichts mehr zu tun hat. Aber Hand aufs Herz – gehen wir nicht davon aus, dass Bio-Freilandhühner das Beste ihrer Art sind, was man heute am Markt bekommt? Dem ist auch so, ABER: Auch diese Hühner stammen aus den Fabriken, von einem der nur vier Konzerne weltweit, die Mast- und Legehybridrassen züchten. Masthybriden setzen bei geringem Futterverbrauch in kürzester Zeit viel Fleisch an, legen aber wenige Eier. Legehybridrassen hingegen bestehen fast nur aus Haut und Knochen und setzen ihre gesamte Energie in Eier um. Daraus resultiert, dass auch die Brüder von Bio-Legehennen als Eintagesküken getötet werden.

Auch im Bio-Landbau werden die Ställe immer größer. 3.000 Tiere unter einem Dach sind keine Seltenheit mehr. Doch mit der Größe des Stalls nimmt der Stress der sensiblen Tiere stark zu. Der Grosserhof, von dem wir unsere Eier bekommen, ist da im Vergleich ein kleiner Geflügelhof. Bio-Masthühnchen leben zwar mit ca. 11 Wochen knapp doppelt so lange wie ihre Brüder und Schwestern aus konventioneller Mast. Aber genügt dieser Zeitraum, um qualitativ hochwertiges Muskelfleisch aufzubauen und geschmackvolles intramuskuläres Fett einzulagern? Sind die Tiere trotz des rasanten Wachstums bis an ihr Lebensende fähig, sich zu bewegen, zu scharren, aufzubaumen? Geht das nicht noch besser?
Doch! Wollen Sie wirklich artgerecht gehaltene Hühner oder deren Eier essen, legen Sie sich einen kleinen Hühnerhof zu und züchten Sie alte Rassen! Ihr Garten ist zu klein dafür? Sie haben keine Zeit für‘s tägliche Füttern und Eier absammeln?

Dann lassen Sie uns die Arbeit machen! Denn wir Herrmannsdorfer vergrößern dieses Jahr die Vielfalt auf unserem Hof und vermehren auf bäuerliche Art und Weise Hühner, die sowohl Eier legen als auch Fleisch ansetzen – eine sogenannte Zweinutzungsrasse.
Das von keiner Hybridlinie abstammende „HERRMANNSDORFER LANDHUHN“ wird in Ställen zu maximal 300 Tieren gehalten. Schon die Küken erhalten Zugang zum freiland und werden von Anfang an soweit wie möglich mit hofeigenem Futter ernährt. Am Ende seines fast sechsmonatigen Lebens wir das Landhuhn demnächst im Herrmannsdorfer Geflügelschlachthaus achtsam getötet.