Original von anna.u
Ein blindes Huhn...
Das Sprichwort kann ich nur bestätigen: Ich habe eine Maranhybridhenne, die fast gar nichts sehen kann (man kann unmittelbar vor ihrem Schnabel hantieren, ohne daß sie es mitbekommt, scheint aber ein wenig auf Hell und Dunkel zu reagieren). Sie ist als legereife Junghenne vor einem Jahr zu uns gekommen. Erst dachte ich auch, ich müßte sie"erlösen".

Sie hat mich aber durch ihre Pfiffigkeit eines besseren belehrt: sie ist zwar dünner als ihre altersgleichen "Schwestern", legt aber fast so gut wie diese; sogar die dunkelsten "Schokoladeneier"...
Sie orientiert sich ganz an den anderen Hennen und läuft problemlos mit den anderen mit. Futter "hört" sie, wenn ich die Körner in die Blechschüssel kippe oder wenn die anderen geräuschvoll futtern

.
Außerdem bekommt sie irgendwie mit, wenn ich im Auslauf bin: dann kommt sie gucken, ob es etwa was Leckeres gibt: und meist bekommt sie auch etwas..
Am Futterplatz setzt sie sich rigoros gegen andere durch : sie hackt JEDEN weg, der neben ihr steht. Damit hat sie sich einigen Respekt in der Truppe verschafft.
sie ist auch ohne Probleme zusammen mit den anderen in das neue Schlafhaus umgezogen.
Seltsamerweise sitzt sie jeden Abend mit den ersten Damen auf der Schlafstange.. wie sie das macht, weiß ich nicht

. Früh hat sie einige Schwierigkeiten beim Aufstehen, meist setzte ich sie dann auf den Boden, damit sie sich beim "Blindflug"

nicht verletzt.
Was die Hähne betrifft: naja, da ist sie (leider) recht beliebt. Die beiden Zwerghähne haben nicht bei allen großen Hennen gute Karten und Blindy (so heißt die Henne, ich weiß: sehr einfallsreich

, aber sie hört auf den Namen ein wenig...) merkt immer etwas spät, wenn der Chefhahn sich anschleicht.... Sie ist aber dann eigentlich nicht geschockt oder so, wirkt eher so wie "DER SCHON WIEDER..."
Auf jeden Fall hat sie mir bewiesen, daß ein behindertes Tier nicht zwangsläufig in der Pfanne landen muß.
lg
Anna
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