Nachdem ich Päppels wegen Schlupfproblemen aus dem Ei geholfen hatte, zog ich ihn 3 Monate lang in meiner Küche groß. Um nicht von seinen Artgenossen zu entfremden, hatte er immer ein Geschwisterküken bei sich und entwickelte sich nach anfänglichen Kropfproblemen gut. Während dieser Zeit habe ich ihn, als er kräftig genug war, täglich in den Garten gesetzt mit Sichtkontakt zu den restlichen Hühnern.

Seine Integration in die Hühnerschar und in den Stall klappte nach ein paar kleinen Zurechtweisungen in Form von Picken durch die Althennen sehr gut.

Über 2 Monate lebte er draußen, machte dann aber bei der anhaltenden Kälte von bis zu -12 Grad irgendwann schlapp. Also holte ich ihn wieder in die Küche mit seiner kleinen roten Geschwisterhenne als Gesellschaft. Vier Wochen verbrachte er nun wieder im Haus und blühte regelrecht auf. Er übte fleißig das Krähen: nachts um 01.00, morgens um 04.00, mittags um 14.00 Uhr und eigentlich den ganzen Tag. Er betüddelte seine kleine rote Henne und wurde ein richtiger kleiner Hahn.

Die erneute Integration (nachdem meine kleine rote Henne ihre Legeprobleme überwunden hatte) klappte gut - wie beim ersten Mal. Päpels freute sich seines Lebens und umwarb die Damen allesamt. Mit stolz geschwolllener Brust und vorgestreckten Flügeln präsentierte er sich gleich am ersten Morgen allen Hennen, umwarb sie, krähte eifrig und zeigte ihnen mit Lockrufen sogar lecker Futter an.

Leider gefiel den Damen das nicht sonderlich gut (warum auch immer?), so daß er immer wieder eins auf seine hübsche Haube bekam.

Nach gut einer Woche draußen ist der kleine Kerl nun so demotiviert, daß ich ihm 2 x täglich hier drinnen eine extra Portion Futter geben muß, weil er sonst nicht genug abbekommt. Krähen tut er momentan nur sehr wenig (meistens hier drinnen) und macht auch sonst einen total verunsicherten Eindruck.

Ob er wohl irgendwann von den Hennen als Hahn akzeptiert wird? Wenigstens darf er mit ihnen mitlaufen, bei ihnen im Stall schlafen und ist zum Glück auch keinen Hackattacken ausgesetzt und kann so ein Leben als Huhn (wenn auch nicht als Hahn) führen.

Versteh´ einer die Hühner. Also, wenn ich Henne wäre... dann würde ich von Päppels schwärmen!

LG
Labschi