Hallo Freunde des Hühner-info-forum,

gruesse Euch aus Panama. Habe ein besonderes Anliegen, da ich hier kleinen Bauern helfe. Meine Ausführungen sind umfangreich, denn ohne richtige Informationen über die Möglichkeiten und Gegebenheiten, sind verwertbare Auskünfte von Euch kaum möglich.

Vorinformationen:
Man muss wissen, dass die Panamesen als Hauptfleischnahrung Hähnchenfleisch verzehren, wenn man so will: morgens, mittags und abends, besonders ist er armen Schicht. Es gibt hier zudem kein Restaurant, dessen Speisekarte nicht überwiegend mit Hähnchenfleischangeboten ist. Das gilt insbesondere für Fondas (deutsch für: Imbisstuben), die man an jeder Ecke findet. Pollos con Arros, das ist hier vorherrschend. Dies nur zur Vorinformation.

Was ich machen will?
Nun, ich werde im nächsten Monat drei neben einander liegenden Kleinbauern, die genügend Land haben und die ich seit Jahren kenne, eine Brutmaschine, einen Schredder und eine Pelletiermaschine zur Verfügung stellen (sind auf dem Seeweg nach hier) Fertigfutter ist hier sehr teuer ist, weil es aus USA importiert wird, damit eine rentable Haltung, insbesondere eine Masthaltung, nicht möglich. Die Abhängigkeit von diesem Fertigfutter ist daher total und den Bauern bleibt eine Rendite, die unter 5% liegt, sprich pro Hähnchen unter 50 ct. Und angeschriebene Futtermittelfabriken in USA und Europa haben an der Lösung meines Problems kein Interesse, weil sie daran nichts verdienen können.

Es muss auch anders gehen
Aber die Natur bietet hier in Panama genügend pflanzliche Ernährung für die Zucht und Mast von Hähnchen (wobei es keine Broiler sein müssen, keine Cobbs 500 und keine Ross 30, denn die natürlichen Gegebenheiten lassen dann eben erst nach 3-4 Monaten das Masthähnchen gedeihen, wobei natürlich die „schlechtere Futterverwertung“ ausgeglichen werden muss. Da ich nur Freilandzucht unterstütze und einige Hektar satte Grünlandfläche für rund 1000 Hühner und mehr zur Verfügung stehen (Wasser auch ausreichend), auch Flächen für Anbau von Mais, Yucca Maniok, Alfalfa – im Mischkultur - , habe ich die Bauern von meiner Idee begeistern können.

Nun zum Vorhaben:
Ich habe mich insoweit schlau gemacht, dass die komplette Maispflanze und auch die Maniokknollen mit den Blättern der Pflanze, plus Luzern, ein hervorragendes Grundfutter darstellen und zwar in folgender Weise verfütterbar aufbereitet: Mais, Maniok und Alfalfa (Luzerne) werden geerntet und fein geschreddert und vermischt und luftgetrocknet, bis auf einen geringen Feuchtigkeitsgehalt von rund 10% und dann pelletiert.
Das wäre das Basisfutter.

Wo Maiskörner (granuliert) drin stecken, wird bekanntlich der Geschmack gegenüber der reinen Pelletierung der einzelnen Komponenten, verbessert, verstärkt. Auch Tiere fressen – wie der Mensch auch isst – bekanntlich dominant mit der Zunge, nicht mit dem Gehirn J.
So würde der Bauer um die 2$ am Hähnchen verdienen, dies nur am Rande und ganz zu schweigen von der weit besseren Produktqualität und tiergerechter Haltung.

Mein Problem und die Fragen an Euch:
Reicht dieses Futter aus? Wäre etwas (und was) beizufüttern, um Mangelerscheinungen vorzubeugen? Welches Mischungsverhältnis der genannten Komponenten wäre zu empfehlen, was auch anbaumässig zu berücksichtigen wäre?
Zur weiteren Information: Der Ertrag von Yucca ist pro m2 ungefähr 10 mal so hoch, wie der Ertrag von Mais.

Alles ein wenig kompliziert, ich weiss, aber ich möchte das industrielle Nur-Gewinn-Maximierungs-Prinzip der Multis durchbrechen, nur so können auch arme Menschen lebenswerter leben, ein Tropfen auf den heissen Stein, weiss ich auch, aber irgend jemand muss nun einmal damit klein beginnen.

Könnt ihr mir helfen?
Danke Ramiro