Zitat von
Waldfrau2
Soweit ich weiß, und das wird auch durch den vor 2 Seiten von Redcap genannten Artikel bestätigt, ist das Impfvirus in keiner Weise ansteckend. In dem Artikel steht übrigens, daß nur eine vertikale Übertragung von Tier zu Tier möglich ist, nicht aber über Bruteier.
Sofern ein Huhn ungeimpft ist und bekommt das "echte" Marek-Virus, also eine Feldinfektion, stirbt es meistens daran und wird gar nicht in die Lage kommen, dieses Virus an seine Küken weiterzugeben.
Wenn ein Huhn geimpft ist, kann es trotzdem eine Feldinfektion bekommen, die der Halter nicht bemerkt, weil keine oder kaum Symptome auftreten. Dieses Huhn wird auch nicht sterben und bleibt dann Ausscheider der Marek-Viren, also nicht der Impf-Viren, sondern der Viren aus der Feldinfektion.
Das Gros der Marek-Infektionen geschieht in den ersten 14 Lebenstagen. Danach ist das Immunsystem so robust, daß es meistens damit fertig wird. Ausbrechen tut Marek aber erst viel später. Der Impfschutz benötigt ebenfalls 14 Tage, um sich aufzubauen. Soweit ich weiß, ist es besonders gefährlich, wenn Küken in dieser Zeit mit "echten" Marek-Viren Kontakt haben. Da man den Viren praktisch nicht ausweichen kann, ist absolute Hygiene in diesen 14 Tagen oberstes Gebot, daher kaum mit Glucke zu realisieren. Das Virus verteilt sich über Geflügelstaub. Es kann sein, daß man es schon mit einem Gang zu einer Geflügelausstellung einschleppt.
Man kann also damit rechnen, daß Küken mit Glucke höchstwahrscheinlich in irgendeiner Form mit dem Marek-Virus in Kontakt kommen, aber wenn der Infektionsdruck durch geringe Keimzahl gering ist, wird das Immunsystem damit fertig, außer z. B. bei genetischer Anfälligkeit, so z. B. bei Barneveldern oder evtl. auch Orpington (von beiden Rassen habe ich das schon gehört). Daher sollte man ja Küken mit Glucke in den ersten Tagen in einen separaten, relativ sauberen Auslauf setzen, nicht nur in Bezug auf Marek, sondern auch auf andere Krankheiten, wie z. B. Kokzidien.
Lesezeichen