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Thema: Hühner mit Pedigree?

  1. #21
    Avatar von Erbgut
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    Themenstarter
    @ altsteirer


    Ich finds super, daß ich an Deinen Erfahrungen teilhaben kann.


    Du hast recht, ich stecke natürlich noch viel zu wenig in der Materie drin, um wirklich das Ausmaß dieser verschiedenen Wege der Hühnerkreuzungen zu durchblicken.
    Und wirklich durchblicken tun eh nur Insider.


    Ich lese mich gerade erst in das Thema ein und muß sagen, daß ich zunächst relativ enttäuscht bin, daß sich eine Hühnerrasse hier scheinbar ausschließlich über das äußere Erscheinungsbild definiert.
    Es gibt seitenlange Freds, in denen über den Kamm eines Hahns oder die Säumung der Schwanzfedern einer Henne diskutiert wird, aber - ich für mich - lese viel zu wenig von der Leistung, Gesundheit, Robustheit, Charakter, was auch immer ebenso zum Gesamtbild dieses Huhns gehört, und ob das evtl. ein Zuchtausschlußkriterium wär

    Das wäre ja, als ob man Holsteiner züchten will, aber bei der Zuchtauswahl darauf achtet, daß der Hengst ein Schimmel ist und nicht darauf, daß er schön springt
    Aber ich vergleiche schon wieder zu viel...



    Mit der Reinzucht stimme ich mit Dir bei den meisten Rassen sicherlich überein, niemals würde ich Isländer, Welsh Ponys, PREs oder Fjordpferde verwässern wollen. Auch nicht im Hinblick auf sportliche Verbesserung. Da gibts teils auch weite Gräben, die da zwischen Züchtern klaffen (Haflinger hast Du schon genannt). Bei Hühnern, gerade bei den alten Rassen, gibts bestimmt entsprechende Pendents.
    Nur ich finde, der Hannoveraner ist ein Sportpferd für unterschiedliche Disziplinen, und dann darf das auch für seinen Zweck veredelt werden, da bin ich unkritisch. Gerade, da jetzt Hessen und S-A eh noch dazugemixt wurden .



    Na, und daß bei Ausstellungen tatsächlich kein Abstammungsnachweis erforderlich ist, das entbehrt ja jenem Sinn.

    Geh ich als Interessent denn da nur hin, um mir schöne Hühner anzugucken??
    Wenn nicht mal ber Besitzer ggf. weiß, welche Henne da seinen Schleifenträger gezeugt hat, wo ist denn da der Austausch?
    Ich bin ganz platt.



    Ich weiß noch nicht, was ich von all dem halten soll und denke, daß das Thema Hühnerzucht für mich noch in weiter Zukunft liegt.
    Hühnervermehrung strebe ich in den nächsten Jahren natürlich schon an - für die Kinder



    @altstreirer
    Bist Du TA, daß Du soviel in diesem Erhaltungsprogramm arbeitest, oder machst Du das alles ehrenamtlich?


    glg!
    Wir haben 0.4 Zwergwyandotten , o.1 Zwergbrahma, 0.7 Zwergaustralorpmixe und 5 Orpingtonküken

  2. #22
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    RE: Philosophische Fragen sind nicht meins...

    Original von altsteirer.at

    Das ist alles relativ. Auch der Affe soll sich nur anhand 1,5 % der Gene vom Menschen unterscheiden.
    Das nenne ich philosophieren. Ich würde ja nicht soweit gehen Rückpaarungen mit Fasanen anzustreben, um bei den Verwandtschaftsverhältnissen zu bleiben.

    Halten wir mal fest, dass ich Einkreuzungen bzw. Veredelungen, da ja Tiere mit bestimmten/angestrebten Rassemerkmalen ausgewählt werden, Rasseerhaltend betrachte (dabei fühle ich mich nicht alleine), Du eben nicht.

  3. #23
    Avatar von altsteirer.at
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    RE: Philosophische Fragen sind nicht meins...

    Original von Redcap

    Halten wir mal fest, dass ich Einkreuzungen bzw. Veredelungen, da ja Tiere mit bestimmten/angestrebten Rassemerkmalen ausgewählt werden, Rasseerhaltend betrachte (dabei fühle ich mich nicht alleine), Du eben nicht.
    Ein gewisser Naumann hat die schwarzen Barnevelder neu erzüchtet. Dabei hat er schwarze Italiener (für die gelben Beine), Hampshire und schwarze Wyandotten verwendet. Da entstand im Laufe von wenigen Jahren ein Bestand, der alle Voraussetzungen der Sportzucht (Standard) erfüllte. Also mit der Materie habe ich als GENERHALTER natürlich nichts zu tun. Ich denke, das entspricht eher deiner Einstellung und Haltung.

    Die alten schwarzen Barnevelder waren zu dunkel geratene doppelt-gesäumte, wo man nur 10 % der Nachzucht verwenden konnte, weil dem Vernehmen nach die Beinfarbe nicht formalistisch, also gelb, war.

    Übrigens sind auch die edlen Rassen (Araber und Vollblut) über Reinzucht und längere Zeiträume entstanden. Durch Migration versucht man natürlich Vorteile anderer Rassen in die Population einzubringen. Vielfach geht das aber auch auf Kosten positiver Eigenschaften.

    Kaltblüte sind zu 80 % resistent gegenüber Tetanus, bei Warm- und Vollblut ist das umgekehrt, also 20 % oder weniger.

    Also das "Veredeln" sehe ich ziemlich relativ.

    Gerade bei Hühnern und Tauben kann man mit der raschen Generationsfolge in 5 - 10 Jahren enorme Fortschritte erzielen, sofern die Populationsgröße groß genug ist und natürlich ein professionelles System als Hintergrund besteht.

    Die Sportzucht ist einfach ein anderes Thema mit anderen Ansprüchen. Auch ich respektiere dzt. noch die Sportzung und deren Formalismus in einem recht hohen Ausmaß, obwohl man fallweise am Sinn zweifeln muss, etwa bei der Farbgenetik und deren Voraussetzungen. Natürlich habe ich darüber hinaus deutlich weitergehende Ansprüche und Vorstellungen.

    In jedem Fall halte auch ich mir lieber eine Rassehuhn, als ein Hybrid, nur der Eier wegen. Dennoch sind die Wirtschaftsrassen - zumindest meiner Meinung nach - einen entsprechenden Entwicklungsbedarf.
    "Tierzucht ist Denken in Generationen" - "Wer nicht konsequent selektiert, geht unweigerlich fehl", "Haflingerpapst" Otto Schweisgut, Tirol

  4. #24
    Avatar von altsteirer.at
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    Original von Erbgut

    Ich finds super, daß ich an Deinen Erfahrungen teilhaben kann.
    Ich biin immer an einem Meinungs- und Erfahrungsaustausch interessiert. Leider habe ich immer wieder das Gefühl, dass es sehr, sehr wenig kongeniale Partner gibt und alles irgendwo ins Herumphilosophieren abgleitet.

    Auch ich muss mich immer hinterfragen, doch die Antwort bekomt eigentlich durch die Resultate in der Praxis.

    Es ist auch sehr mühsam, weil es auch in dieser Materie sehr viele Gaukler gibt, die sehr viele Märchen verbreiten, v. a. weil es viele Anfänger gibt, oder Leute, die gar nicht so tief in die Materie eintauchen können oder wollen.

    Daher bin ich ziemlich als Einzelkämpfer unterwegs, doch für Zuchtfortschritte muss man einen sehr hohen Aufwand betreiben, v. a. weil es viele Rückschläge gibt.

    Ich lese mich gerade erst in das Thema ein und muß sagen, daß ich zunächst relativ enttäuscht bin, daß sich eine Hühnerrasse hier scheinbar ausschließlich über das äußere Erscheinungsbild definiert.
    Da kann ich nur beipflichten, auch ich finde das sehr banal, doch da müssten die Funktionäre besser ausgebildet sein. Doch alles muss überhaupt von einer Mehrheit erkannt und auch als wesentlich erachtet werden.

    Es gibt seitenlange Freds, in denen über den Kamm eines Hahns oder die Säumung der Schwanzfedern einer Henne diskutiert wird, aber - ich für mich - lese viel zu wenig von der Leistung, Gesundheit, Robustheit, Charakter, was auch immer ebenso zum Gesamtbild dieses Huhns gehört, und ob das evtl. ein Zuchtausschlußkriterium wär
    Auch das ist für mich SEHR bedauerleich, dennoch das Wesen der Sportzucht, die diese Rassen wenigstens irgendwie, wenn auch aus "sportlichen Motiven" erhalten hat.

    Würde man aber nur auf Leistung selektieren, würde man den Standard hintanstellen oder gar weglassen, hätte man nach wenigen Generationen eine "eigene Rasse", das muss man auch sagen.

    Mit der Reinzucht stimme ich mit Dir bei den meisten Rassen sicherlich überein, niemals würde ich Isländer, Welsh Ponys, PREs oder Fjordpferde verwässern wollen.
    Viele Pferderassen sind auf bestimmte Nischen selektiert, etwa die englischen Ponys, aber auch der Haflinger, den ich 32 Jahre gezüchtet habe.

    Doch heute ist fast nur mehr das Freizeit- und Sportpferd gefragt. Daher muss das Zuchtziel fast aller Rassen in diese Richtung ausgelegt werden.

    Für Kaltblüter - und das sage ich als Generhalter - muss man neue Nischen und Betätigungsfeder finden, etwa zum Fahren, aber NICHT zum Reiten, obwohl auch das ein starker Trend ist....

    Na, und daß bei Ausstellungen tatsächlich kein Abstammungsnachweis erforderlich ist, das entbehrt ja jenem Sinn.
    Ich sehe das auch so, obwohl das in der Szene als "weltfremd" taxiert werden würde. Doch da stehen einfach Ausstellung, Standard und Preisrichter im Mittelpunkt. Darum dreht sich alles und der Formalismus ist das absolut EINZIGE THEMA.

    Geh ich als Interessent denn da nur hin, um mir schöne Hühner anzugucken?? Wenn nicht mal ber Besitzer ggf. weiß, welche Henne da seinen Schleifenträger gezeugt hat, wo ist denn da der Austausch?
    Ich bin ganz platt.
    Ich bin auch schon lange platt. Umso schlimmer ist es, wenn man von der Szene nicht nachvollzogen werden kann, ihr der Aufwand für Stammbaumzucht zu hoch ist.

    Der Grund kann nur sein, dass man von Tierzucht und Genetik einfach keine Ahnung hat, allein von banalen Voraussetzungen. So ist das Finden von Positivvererbern ein wesentliches Faktum.

    In der Taubenzucht ist es einfacher, weil man in der Regel die Eltern kennt. Doch auch da werden oft keine Aufzeichnungen geführt, zumindest bei den gemeinen Haltern. Auch diesem Grund war ich da 10 Jahre HB-Führer in einem Taubenbestand.

    Auch bei Tauben kann man eine große Streuung hinsichtlich der Fruchtbarkeit erfahren. Ähnliches gilt natürlich auch für Hühner.

    Ich weiß noch nicht, was ich von all dem halten soll und denke, daß das Thema Hühnerzucht für mich noch in weiter Zukunft liegt.
    Hühnervermehrung strebe ich in den nächsten Jahren natürlich schon an - für die Kinder
    Das ist jedem seine Sache. Es gibt eigentlich für jeden Geschmack eine Hühner- aber auch Taubenrasse. Du musst ja noch gleich zum HB-Züchter werden.........

    Bist Du TA, daß Du soviel in diesem Erhaltungsprogramm arbeitest, oder machst Du das alles ehrenamtlich?
    Ich war 4 Jahre intensiv in der österr. Generhaltung für Nutztiere zuständig, auch im engen Kontakt mit der GEH.

    Ich wollte aber alles in relativ kurzer Zeit professionalisieren, weil ich nur in begrenztem Maß als Entwicklungshelfer zur Verfügung stellen wollte. V. a. war mir ein eigener Zuchtverband der einzig sinnvolle Weg. Es ist dann an diversen Querelen gescheitert. V. a. ließ sich das schwache Umfeld im Vorstand vom damaligen Vors. der GEH beeinflussen, der gegen ein professionelles Zuchtprogramm auftrat, was aber von offiz. Förderstellen gefordert wurde. So war es logisch und gut, dass ich ausstieg und es hat sich einfach ergeben, dass ich mit den AWE noch im Rahmen des Möglichen weitermache.

    Ich habe bis zum 2. Abschnitt Vet. Med. studiert, doch kenne ich zahlreiche Fachakademiker, welche in der Tierzucht aktiv waren und sind.

    Am meisten habe ich aber gelernt, dass ich mir selber die Antworten auf persönliche Fragen gesucht habe, und zwar in der Praxis.
    "Tierzucht ist Denken in Generationen" - "Wer nicht konsequent selektiert, geht unweigerlich fehl", "Haflingerpapst" Otto Schweisgut, Tirol

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