Hallo Hühnerbekloppte,
ich habe seit Juli 2009 5 schwarze Legehybriden und seit Ende August auch einen (wunderschönen und liebenswerten) Hahn. Natürlich kräht er, ich schätze mal so 30 bis 50 Kräher am Tag auf Sessions von 5-10 Krähern verteilt. Und das Morgenkonzert, das er aber lärmgedämmt im Haus abhält. Eine Nachbarin meinte, er kräht mehr, wenn ich nicht zu Hause bin.
Bevor ich die Hühner angeschafft habe, habe ich beim Bürgermeister erfragt, daß ich Hühner zum Eigenbedarf und einen (aber nicht 2) Hahn haben darf. Eigentlich wollte ich erst keinen Hahn (wegen der Nachbarschaft), aber mein Kollege hat mich überzeugt, als er mir den Hahn statt lebendig gerupft und ausgenommen angeboten hat. Im Internet habe ich gefunden, daß ein Hahn im Regelfall von 8.00 bis abends krähen darf, in Einzelfällen wurde eine Mittagspause verordnet, allerdings kräht mein Kuno zwischen 13 und 15 Uhr meist überhaupt nicht wegen Siesta. Das Haus öffnet sich erst um 8.00 Uhr dank AXT-Türöffner mit Zeitschaltuhr, und am Fenster ist ein Schalldämpfer, der das Krähen sehr leise macht. Also müßte eigentlich rechtlich gesehen alles in Butter sein.
Soeben hat mich eine Nachbarin angesprochen, daß sie der Hahn total stört, weil sie im Drei-Schicht-Betrieb als Krankenschwester arbeitet und gerade wegen der täglichen Ruhe hier ins Wochenendgebiet gezogen ist. Sie muß häufig tagsüber schlafen, und sie sagt, sie steht im Bett, wenn Kuno loskräht (er ist ca. 30-40 m von ihrem Haus entfernt). Sie sagt, sie würde aber nicht wollen, daß Kuno deswegen im Suppentopf landet, aber ich weiß keine andere Möglichkeit. Ich kann den Hahn ja nicht immer einsperren. Vielleicht noch ein kleiner Umzug im Garten, aber ob das viel bringt. Ich schätze mal, daß in der Situation Ausgleichs-Eier auch nichts bringen, die gehen so schlecht in die Gehörgänge rein. :P
Ich kann meine Nachbarin schon voll verstehen, aber ich möchte meinen Kuno keinesfalls wieder hergeben, und die Hühner sicher auch nicht, er ist uns ans Herz gewachsen. Also würde ich es wohl auf einen Rechtsstreit ankommen lassen, und daher die Frage:
Hat jemand Erfahrung damit, ob in die rechtliche Betrachtung von Störungen durch Hähne auch einfließt, daß jemand Nachtarbeiter ist und tagsüber schläft? Oder ist das sein ganz eigenes Problem? Normalerweise müßten Ruhezeiten und Grenzwerte doch für alle gelten? Und müßte man nicht mit demselben Recht auch alle Hunde abschaffen, wenn mein Kuno wegmuß? Die bellen nämlich auch ganz schön, nur eben nicht neben der Nachtarbeiterin, sondern weiter oben am Berg.
Vielen Dank für Eure Ratschläge, Waldfrau2![]()
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