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Freitag 06. Januar 2006, 21:09 Uhr
WHO warnt nach Vogelgrippe-Fällen in Türkei vor Panik

Dogubeyazit/Genf (AFP) - Nach den jüngsten Todesfällen in der Türkei ist der gefährlichen Vogelgrippe-Erreger H5N1 bei zwei Opfern nachgewiesen worden. Ein Londoner Labor habe das Virus bei zwei von drei toten Kindern aus dem Osten der Türkei entdeckt, teilte das Gesundheitsministeriums in Ankara mit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte jedoch vor Panikmache: Bislang sei die Krankheit "auf eine Provinz" im Osten der Türkei begrenzt, sagte eine Sprecherin. An dem H5N1-Virus sind in Südostasien und China seit Ende 2003 mehr als siebzig Menschen gestorben.Das Labor habe den Erreger vom Typ H5N1 nur bei zwei der drei Toten nachgewiesen, sagte Necdet Ünüvar vom türkischen Gesundheitsministerium. Woran das dritte Kind gestorben war, sagte er nicht. Das britische Labor habe jedoch die Vogelgrippe in einem dritten Fall festgestellt. Der Patient werde im Krankenhaus von Van behandelt. Zuvor hatte der Chefarzt vom Krankenhaus in Van mitgeteilt, dass ein elfjähriges Mädchen an der Vogelgrippe gestorben sei. Es handelte sich demnach um die Schwester der beiden ersten verdächtigen Toten, zwei Kinder im Alter von 14 und 15 Jahren. Ein weiterer Grippekranker in Van schwebe in Lebensgefahr, sagte der Arzt. Ein viertes Kind der Familie aus dem Landkreis Dogubeyazit werde wegen des Verdachts auf Vogelgrippe behandelt. Insgesamt würden in Van 20 Menschen wegen verdächtiger Symptome behandelt, sagte der Regierungsbeamte in Ankara. Ihre Testergebnisse stünden noch aus.Fünf Fachleute der WHO seien in der türkischen Hauptstadt eingetroffen und auf dem Weg nach Van, sagte die WHO-Sprecherin. Zunächst sei davon auszugehen, dass die betroffenen Kinder im Osten des Landes mit kranken Hühnern gespielt und sich dabei mit der Vogelgrippe angesteckt hätten. Die Experten wollten aber auch versuchen zu klären, ob die Krankheit sich erstmals von Mensch zu Mensch verbreitet habe - was der Beginn einer massenhaften Ausbreitung sein könnte.