Nachruf auf Laufente "Karpfen"
Nach Feierabend wollte ich - wie jeden Abend - nach dem Rechten sehen und Euch noch einmal mit Futter versorgen.
Der Erpel zeigte mir aufgeregt, dass etwas nicht stimmte, und rannte vor mir her in Richtung Kompostkasten.
Und da lagst Du, mein "Karpfen", auf dem Bauch, den Hals wie für einen letzten Schwanengesang über den Rücken geschwungen, die Augen gebrochen.
Ich wusste gar nicht, dass die Federn an Deiner Kehle weiß waren...
Ich weiß nicht , was passiert ist, und Dein Mann kann es mir nicht sagen.
Kein "Karpfen" mehr, die mir, wenn ich mit der Futterschüssel durch den Garten komme, freudig entgegenkommt und fast aus der Hand frisst, kein "Kapfen" mehr, die beim Beet-Umgraben vor meinem Spaten auf Regenwürmer wartet, kein "Karpfen" mehr, die mich zur Verzeiflung bringt, weil ich sie in der Dämmerung in den dichten Brennesseln nicht finden kann, und dann plötzlich vor mir steht.
Noch vor zwei Wochen habe ich Dich im dichten Gebüsch von Deinem Gelege vertrieben, weil Dich sonst der Fuchs geholt hätte. War es falsch?
Noch wartet Dein Mann vor Eurem Stall auf Dich-
morgen wird er Dich vergessen haben und sich wie immer liebevoll um seine anderen Herdenmitglieder kümmern.
Ich vergesse Dich nicht...
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